Willkommen zu Deutschlands größter digitaler Banken-Konferenz
Eine Interviewreihe mit den diesjährigen Sprechern der Banking Exchange 2020
Die SpeakerInnen der Banking Exchange 2020 – Dr. Carolin Gabor
Die Krise zwingt auch uns umzudenken. Doch wie es aktuell bei so vielen Unternehmen ist, macht Not erfinderisch – und aktuell treibt sie viele zu ungewohnten Höchstleistungen und dem klassischen Modell: Think out of the box.
Unser Plan ist es, die Banking Exchange in qualitativer Weise durchzuführen und unseren sowie euren Anspruch gerecht zu werden. Unser Plan B sieht nicht vor das Event zu verschieben. Stattdessen werden wir die Banking Exchange in diesem Jahr als digitale Konferenz veranstalten. Und zwar wollen wir die bisher bekannte, rein lokale Invite-only Eventreihe, dieses Jahr zu Deutschlands größter digitaler Banken-Konferenz werden lassen.
Zwei Tage gelebte Digitalisierung und Austausch auf Augenhöhe- nur eben digital. Dazu werden wir alle Panel-Diskussionen live ins Internet streamen. Unsere Gäste, die bereits eingeladen und angemeldet sind, können kostenlos an beiden Tagen online an der Konferenz teilnehmen, sollte es vor Ort weiterhin nicht die Möglichkeiten geben.
Unsere SpeakerInnen werden zu einem hohen Anteil in einem selbstgebauten Studio vor Ort sein. Wer diese tollen Köpfe sind, welche die BEX20 maßgeblich mitgestalten, das lest ihr in den kommenden Wochen in unsere Interviewreihe.
Mit dabei ist u.a. in diesem Jahr Dr. Carolin Gabor, die sich in diesem Interview selbst vorstellt.
Wir freuen über deine Zusage zur BEX im Juni: Bitte stelle dich doch kurz einmal vor.
Seit Juli 2019 bin ich CEO des digitalen Finanzportals Joonko. Zuvor war ich als Managing Partner bei finleap für die strategische Weiterentwicklung und viele der Portfoliounternehmen verantwortlich. Bevor ich zu finleap kam, war ich CEO der Unternehmen TopTarif und autohaus24. Meine Karriere habe ich bei BCG gestartet und habe 10 Jahre lang Banken und Versicherungen beraten.
Warum liegt dir das Thema Personal Finance Management (Panel) so am Herzen?
Das Thema Personal Finance Management gewinnt immer mehr an Bedeutung. Joonko hat sich daher das Ziel gesetzt, zum Financial Home für den Kunden zu werden. Unser Fokus liegt nicht auf Verbrauchern, die das billigste Finanzprodukt suchen. Stattdessen fokussieren wir uns auf eine Zielgruppe, die ganz bequem digital nach den zu ihnen passenden Angeboten sucht und dabei keine Lust hat, unzählige Datenfelder auszufüllen, sondern sich wirklich passgenaue Angebote wünscht. Genau für diese Zielgruppe gibt es aktuell aber noch keine adäquate Lösung. Eine weitere Zielgruppe, die uns am Herzen liegt, sind Familien und Frauen: hier möchten wir das Thema finanzielle Unabhängigkeit und einen selbstbestimmten Umgang mit Finanzen noch viel stärker fördern.
Seit wann beschäftigst du dich mit diesem Thema und was ist die wesentlichste Veränderung innerhalb dieser Zeit?
Eigentlich beschäftige ich mich mit dem Thema seit über 20 Jahren. Schon während meiner Banklehre habe ich gesehen, wie schwer es Menschen fällt, mit den bestehenden Finanzmitteln zurecht zu kommen. Zu dieser Zeit gab es weder Online- noch Multibanking und viele haben sich mit Zetteln geholfen. Heute gibt es zwar unzählige Apps, die einem den “holy grail des PFMs” versprechen, aber aus meiner Sicht zu wenige Kunden, die davon Gebrauch machen.
Die Frage ist also, warum nutzen es so wenige: ist es einfach nicht bequem und einfach genug? Ist es nicht personalisiert genug? Oder ist der Schmerz der Kunden doch nicht so groß, wie wir alle denken?
Was war für dich die überraschende Entwicklung im Thema PFM (Panel) für dich?
Viele der PFMs, von denen wir glaubten, dass sie durchstarten, haben am Ende ein echtes Monetarisierungsproblem, dass die allerwenigsten bisher gelöst haben.So hat gerade erst Numbrs, einer der ganz wenigen Player am Markt mit einer signifikanten Kundenanzahl, erklärt, das Bewerben von Finanzprodukten einzustellen. Die Frage: wie verdienen sie nun alternativ Geld??
Mit Joonko haben wir deshalb explizit mit monetization und nicht mit engagement products gestartet. Hierunter verstehen wir den personalisierten Vergleich von Finanzprodukten für Konsumenten.
Der Situation angepasst, wird die diesjährige BEX das erste Mal als reine Online-Konferenz stattfinden. Welche Erfahrungen hast du bislang mit solchen Formaten gemacht?
Anfang Mai haben wir den FintechRat zusammen mit einer Delegation der EU-Kommission in Form einer Videokonferenz abgehalten. Es waren rund 35 Teilnehmer und es hat erstaunlich gut funktioniert.
Mein Eindruck ist, dass die Disziplin und Aufmerksamkeit der Teilnehmer wider Erwarten relativ hoch ist. Vielleicht haben wir uns einfach schon daran gewöhnt nach gefühlt 1000 Stunden in Video-Konferenzen im day-to-day-business.
Wie ist deine persönliche Meinung zum Thema Gewinner der Krise? Wird die Digitalisierung einer davon sein und sehen wir solche Formate nun öfter?
Um in unserer Branche zu bleiben: alle Finanzdienstleister, die bisher noch nicht ausreichend digital in ihren Prozessen unterwegs waren, haben nun schmerzlich festgestellt, dass es keine Alternative gibt als schnell zu handeln, sonst sind sie out-of-business.Geschäftsmodelle wie Joonko, die perfekt in der home-office und lock-down-Welt funktionieren, sind ein sehr gutes Beispiel für mögliche zukünftige Gewinner. Aber auch B2B2C-Angebote von Plattformen wie solarisbank, Element und Elinvar werden nun stärker nachgefragt, weil die etablierten Finanzdienstleister nicht schnell genug in der Digitalisierung der eigenen Produkte oder Prozesse sind.
Wie nimmst du die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen wahr?
Es wird einige Branchen mit einer Vehemenz treffen, die besorgniserregend ist: alles rund um die Bereiche Gastronomie, Hotellerie, Tourismus, Kulturangebote u.ä. werden vielfach keine andere Wahl haben, als Insolvenz anzumelden. Dies wird nicht nur eine Menge Arbeitslose mit sich bringen, sondern auch eine drastische Reduktion unserer Lebensqualität nach Corona. Gepaart mit den für sehr viele Menschen schwierigen mentalen Folgen dieser lock-down-Zeit, werden wir viel Solidarität und menschliche Wärme unter Beweis stellen müssen, um eine positive Aufbruchstimmung im Land zu erzeugen.
Die Finanzdienstleister sind sehr unterschiedlich betroffen: Versicherungen haben kaum noch Schäden, sodass mögliche Reduktion von Neugeschäft oder gestundete Beiträge locker ausgehalten werden können. Die Banken sehen deutlich höhere Risiken im Kreditgeschäft, was in der aktuellen nicht so rosigen Finanzlage der deutschen Banken zu einem echten Problem werden könnte. Hier erwarte ich weitere Konsolidierung und verstärkte Kostenmaßnahmen, also auch hohe Arbeitslosigkeit unter den Bankern.
Welche Erwartungen hast du als Speaker an die kommende BEX?
Ich hoffe auf spannende Debatten und lasse mich ansonsten von der BEX20 überraschen.
Auch auf dem Panel PFM wird auch Benjamin Michel von Finanzguru sowie Bernd Storm von IconicFinance sitzen: Welche Frage wolltest du deinem Mitpanelisten schon immer stellen?
Finanzguru: Mega Idee mit der VisaCard: wie läufts?
IconicFinance: Wie unabhängig könnt ihr agieren oder wie sehr seid ihr der verlängerte Arm der Allianz-Agenturen, die historisch schon immer stark in der Allianz vertreten waren?
Worauf freust du dich auf der BEX am meisten?
Ich freue mich auf den Austausch sowie lebhafte Diskussionen und bin sicher, dass wir gemeinsam zukunftsfähige Ideen für eine Belebung der Payment- und Banking-Branche skizzieren werden.
Auch im Stream für alle – die Banking Exchange
Erstmalig können auch nicht-geladenen Gäste am Event teilnehmen, denn das Internet ist groß genug und hat keine Platzreglementierung. Sichert euch euer zweitägiges E-Ticket für 99 Euro. Dieses E-Ticket berechtigt die Banking Exchange 2020 im Stream live zu verfolgen. Das Ticket bekommt ihr hier.