- Echtheit. Nicht jeder Mensch hat die Fähigkeiten und Technologie, die Echtheit von Gold schnell und einfach zu überprüfen. Für die Bezahlung beim Bäcker ist dies unpraktisch.
- Teilbarkeit. Gold lässt sich nicht schnell und einfach teilen und wieder zusammenfügen.
- Gewicht. Für größere Zahlungen (z.B. Millionen-Geschäfte zwischen Unternehmen) wird Gold schnell unpraktisch, weil es aufwändig transportiert und beschützt werden muss.
- Echtheit. Jeder mit einem Smartphone kann die Echtheit von Bitcoin in Sekundenschnelle überprüfen („nachrechnen“). Bitcoin sind damit das „fälschungssicherste“ Geld, welches wir bisher erfunden haben. Man braucht keinen Staat mehr, der einem fälschungssicheres Geld zur Verfügung stellt.
- Teilbarkeit. Da Bitcoin sowieso nur aus Mathematik und Zahlen bestehen, lassen sie sich schnell und einfach beliebig teilen.
- Gewicht. Da Bitcoin nur digital sind, haben sie kein Gewicht und lassen sich im Gegensatz zu Gold mit Hilfe des Internet schnell, einfach und kostengünstig um die Welt schicken. Ja sogar bis zum Mond oder Mars. Da das Gewicht „null“ ist, ist es auch egal, wie viele Bitcoin gesendet werden. Eine Bitcoin-Überweisung in Millionenhöhe ist genauso „teuer“ wie eine Bitcoin-Überweisung mit einem Wert von einem Cent.
Ein paar kritische Anmerkungen:
1. „…nur in den Computern der Banken und Kreditkartenunternehmen aus dem Nichts erschaffen…“. Rein äußerlich ja, in einer solchen kindlichen Vorstellung werden aber auch Bitcoin im Computer aus dem Nichts erschaffen. In Wirklichkeit ist beides etwas komplizierter. Banken erschaffen genau genommen kein Fiatgeld, sondern Kreditverhältnisse durch Bilanzverlängerung, sprich Forderungen an Kreditnehmer und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditnehmern. Die Verbindlichkeiten sind die Euro, die dem Kreditnehmer auf dem Girokonto gutgeschrieben werden. Obwohl sie in Euro denominiert sind, handelt es sich nicht um Geld, sondern um eine, aus Sicht der Kreditnehmers, Forderung auf Geld. Erst wenn dieser über das „Geld“ verfügen will, muss die Bank effektiv Geld, sprich Zentralbankgeld liefern (auch bei Überweisungen und Kartenzahlungen).
Wichtig: im Außenverhältnis kann eine Bank immer nur in Zentralbankgeld zahlen, das sie selbst NICHT erschaffen kann. Die Vorstellung Banken könnten Geld drucken und damit auf Shoppingtour gehen gehört ins reich der Legenden und sollte nicht dauernd neu befeuert werden
2. „Fiatgeld gehört somit in die Kategorie der Illusionen“. Richtig, so wie Bitcoin und Gold auch. Jegliches Geld ist eine gesellschaftliche Konvention und man muss darauf vertrauen, dass morgen mit diesem Geld immer noch Güter und Dienstleistungen gekauft werden können.
3. „Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist diese „Goldeinlösepflicht“ dann überall auf der Welt abgeschafft wurden.“ Ja, aber aus gutem Grund. Der Goldstandard war für die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er Jahre mitverantwortlich, gerade weil er eine expansive Geldpolitik in der Krise verhindert hat. Es ist immer wieder verwunderlich, dass die Hyperinflation Anfang der 20er Jahre im deutschen Gedächtnis so präsent ist aber die monetäre Kontraktion und Deflation der Weltwirtschaftskrise, die schließlich das 3. Reich begünstigt hat, haben alle vergessen.
4. „..wird es auch nicht solche drastischen Unterschiede zwischen arm und reich geben wie im Fiatgeldsystem..“ Laut letzten Zahlen besitzen 0,67% der Bitcoinandressen fast 87% aller Bitcoins. Das sagt bereits alles über die Gerechtigkeit in Kryptowährungen
5. „…schlafen mit der Gewissheit ein, dass es auch morgen – wenn sie aufwachen – nicht mehr als 21 Millionen Bitcoin geben wird“. Eine konstante Geldmenge heißt bei steigendem Güter- und Dienstleistungsangebot, dass die Preise sinken, Bitcoins werden also immer wertvoller und werden immer mehr gehortet (lässt sich bereits jetzt schön beobachten). Dass ein solcher deflationärer Dauerzustand nicht wünschenswert ist, hat bereits der von vielen Kyrptoverfechtern so verehrte Hayek erkannt.