Was eine Liste über das eigene Ego verrät…
Seit geraumer Zeit kursieren die “Top-FinTech-Influencer” Listen durch diverse Soziale Netzwerke. Da geht es um das Ranking der wichtigsten Fintech-Experten in Deutschland, in der DACH-Region, in Europa, die wichtigsten weiblichen Influencer, die besten FinTech Firmen im Social-Media und vieles mehr. So schön eine solche Liste für einzelne Egos und deren Bestätigung ist, so sehr sind die Aussagen der Listen jedoch de facto komplett wertlos. Diese Rankings basieren auf dem Klout-Score. Klout versucht einen vergleichbaren Score über den Social-Media Fußabdruck von Personen und Firmen zu finden um zu erkennen wer ein sogenannter “Influencer” ist. In die Berechnung gehen die Anzahl der Follower ein, die Anzahl der Retweets, Likes und einiges mehr. Damit hat sich Klout als der derzeit relevanteste Vergleichsmaßstab etabliert. Es gibt nur ein riesiges Problem: Die Aussagekraft des Scores ist leider derzeit so überflüssig wie Fußpilz weil die Berechnungsmethodik sehr fragwürdig ist.Der Klout Score – das Wahrlossammelsurium
Das Problem liegt in der Berechnung des Klout Scores. Dieser ist sehr leicht zu manipulieren und er honoriert manche teilweise auch fragwürdige Aktivitäten wie spezielle Postings mit dem alleinigen Ziel nur den Score zu optimieren. Eines der Probleme ist zum Beispiel, daß das größte deutsche geschäftliche Soziale Netzwerk Xing komplett ausgeschlossen wird. Für die Berechnung der Top-Influencer in Deutschland sollte man die Unterstützung des größten deutschen Business-Netzwerkes durchaus erwarten. Nur passiert das aber nicht. Aber es geht noch weiter: Influencer sind oft auch Blogger. So wird das Blogging-Standard-Tool WordPress zwar in die Berechnung einbezogen, aber nur wenn der Blog auch auf wordpress.com gehostet wird. Hat sich ein Blogger entschieden den Blog auf einem x-beliebigen (günstigeren) Webspace-Hoster zu betreiben, wird der Blog und die Publikationen darin komplett ignoriert. Noch nerviger ist aber das wilde “Taggen” von anderen Influencern um die eigene Reichweite künstlich zu steigern. Dies sind nur drei Punkte, die zeigen, dass der Klout Score und diese Influencer-Listen wenig aussagekräftig sind.4 Kommentare
Besten Dank für den Artikel. Wir kennen die Klout Schwächen und geben hier teils recht. (Ausser mit dem Punkt von Xing, das Netzwerk hat komplet an Bedeutung verloren).
Die Teilnehmer auf diesen Listen wurden von uns manuell auf die Fintech Relevanz geprüft, die erste Liste wurde manuell zusammengetragen, welche Fintech Leute in den Sozialen Medien engagiert sind. Der Rest kam mit den Feedbacks. (nun sind ca 150 Leute auf den Listen und wir veröffentlichen jeweils die Top 30.
Wir führen diese Listen seit ca +1.Jahr und das Ziel war es einige Namen zusammen zu haben die in Fintech aktiv sind. (Dabei wird nicht automatisiert! Wir nehmen die Kritik mit Klick-Bait gerne auf uns, doch wir schreiben schon seit 2012 über Fintech und Ziel war es Fintech bekannt zu machen erden Euch nicht mehr tagen oder entfernen Euch auch gerne, wenn ihr diese Listen so störend finden. Dies ist btw 1 Artikel im Monat…
Zudem möchten wir hier deutlich darauf hinweisen, dass wir immer von einem Social media Fintech Influencer Ranking sprechen!
Ein weitere Grund warum wir diese Listen veröffentlichten, war zu zeigen, dass man mit Social Media durchaus was bewirken kann. Leider gibt es derzeit nicht besseres und Klout kann zwar optimiert werden aber eine Manuplation ist recht schwierig und sehr aufwendig. Wir hatten Teilnehmer, die das versucht hatten, diese haben wir dann aus den Listen gestrichen.
Lg aus Zürich Christian
Wer sich mit der künstlichen Optimierung von irgendwelchen Social Media-Rankings beschäftigt, scheint nichts Besseres zu tun zu haben. Die wirklichen FinTech-Experten sind meines Erachtens mehr als ausgelastet damit, ihre geschäftlichen Aktivitäten voranzutreiben …
[…] Warum wir KEINE FinTech-Influencer sind […]
[…] rund um die Influencer-Rankings gemacht. Auf Paymentandbanking schreiben Sie darüber, „Warum wir keine Fintech-Influencer sind„. Dass zeitgleich zwei Artikel zu diesem Thema erscheinen, zeigt dann wohl, dass da was […]