Die Europäische Zentralbank treibt den digitalen Euro trotz kritischer Stimmen voran. Dabei gibt es deutlich effizientere Lösungen, erklärt Peter Bofinger im Podcast.
Die Europäische Zentralbank (EZB) arbeitet derzeit an der Einführung eines digitalen Euros, auch wenn die endgültige Entscheidung noch einige Jahre entfernt liegt. Der digitale Euro stößt bei einigen Interessensgruppen auf Skepsis, was die Frage nach möglichen Alternativen aufwirft. Können andere Lösungen die Ziele der EZB ebenso effektiv erfüllen? In dieser Episode diskutiert Co-Host Jonas Gross mit Peter Bofinger über die angestrebten Ziele des digitalen Euros und mögliche Alternativen. Bofinger, ehemaliges Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und Professor an der Universität Würzburg, beschäftigt sich seit Jahrenmit digitalen Währungen.
Ziele des digitalen Euros und mögliche Alternativen
Die EZB nennt vor allem folgende Vorteile des digitalen Euros:
- Schaffung eines monetären Ankers
- Ein einheitliches europäisches Zahlungsinstrument für Endnutzer
- Stärkung der strategischen Autonomie Europas
Laut Bofinger seien diese Ziele entweder durch den digitalen Euro gar nicht erreichbar oder zumindest nicht ausschließlich, Beispiel strategische Autonomie. Obwohl die Stärkung der strategischen Autonomie Europas ein lohnendes Ziel sei, gibt es vielversprechende und kostengünstigere Alternativen. Dazu zählen innovative Zahlungsverkehrslösungen wie das brasilianische PIX-Echtzeitzahlungssystem oder die European Payment Initiative (EPI), die seiner Meinung nach schneller, kosteneffizienter und zielgerichteter implementiert werden könnten.