In eigener Sache: In den letzten Monaten hat sich herauskristallisiert, das einige unser Payment & Banking Mitglieder in ihrem Hauptjob zur Deutschen Bank wechseln. Aufgrund dessen, verfassen die Protagonisten dazu individuelle Statements.

André M. Bajorat

Seit Anfang des Jahres hat für mich eine neue Zeitrechnung begonnen. Das erste Mal in meinem beruflichen Leben arbeite ich nun direkt in einer Bank.
Klar, nah dran war ich in meinen Rollen bei Star Finanz, giropay , figo und bei Payment & Banking seit 1996 immer schon. Aber so richtig von innen habe ich Banken und Sparkassen dann doch immer nur als Gast, Dienstleister, Kommentator oder Shareholder kennenlernen dürfen.

Aber genau das war es, was mich daran reizte, einmal die andere Seite wirklich von innen zu sehen.

Das ganze Gerede von Banken gegen Fintech habe ich eh nie wirklich verstanden und auch schon lange so gefordert und gelebt, da es erfolgreich eigentlich nur gemeinsam gehen kann. Und genau dieses in Ansätzen vorhandene Mindset des Testens und Ausprobierens hat mich dann auch überzeugt das neue Kapitel parallel zu Payment & Banking aufzuschlagen.

Wie so oft hat es viel mit den handelnden Menschen zu tun – das war in meiner Wahl der beruflichen Aktivitäten eigentlich immer der Fall und so lernte ich Menschen wie Arnulf oder Bernd kennen. Und so auch jetzt. Mein neuer Chef Stefan will etwas verändern und ist überzeugt, das Banken anders als bisher agieren müssen. Da ich das genauso sehe, war diese Grundlage wichtig.

Und nun also eine Bank - Die Vorhut zur Bank

Nach nun mehr als sechs Monaten als Mitarbeiter in der Bank bin ich an vielen Stellen überrascht.
Positiv von der Offenheit der neuen Kolleginnen und Kollegen, der Robustheit der Systeme, dem Wunsch und Willen Neues zu probieren und zu versuchen sowie der Dialog- und Diskussionsbereitschaft. Aber natürlich fühle ich mich auch an nicht wenigen Stellen bestätigt in meinem Blick, den ich von außen auf Banken hatte. Zu viele ‘merkwürdige’ Prozesse, Langsamkeit, in die Jahre gekommene IT, Meetings ohne Ende und Beharrungsvermögen an vielen Ecken.

Ich bin sehr gespannt was die kommenden Monate und Jahre bringen in dem Zusammenspiel von Fintech und Banken. Ich bin weiter davon überzeugt, dass zusammen der beste Weg ist und daher auch die Durchlässigkeit bei Mitarbeitern ein natürlicher und normaler Schritt sein muss.

Bankgeschäft geht nicht ohne Tech und (Fin)Tech macht ohne eine große Anzahl an Kunden keinen Sinn. Das aber bringen beide Seiten zusammen.

Bei Payment & Banking werde ich natürlich weiter an Board sein und das Geschehen der Branche in Wort und Ton begleiten. Klar wird sein, dass ich an bestimmten Punkten nicht mehr zu allem was sagen werden kann. Aber dafür haben wir ja genug Stimmen im Team um dies zu kompensieren und das eine oder andere dann vielleicht doch rauszukitzeln.

Rafael Otero

Im Gegensatz zu André war ich schon einmal – lang ist’s her – in der Bank. Auch damals war sie blau und fing mit D an aber war dann doch ganz anders. Gefühlte Lichtjahre her, haben wir damals sehr banktypische Produkte gebaut die auch nur Bänker und Finanzmenschen brauchten (Verbriefung und so) und nun also wieder Bank, wieder blau und wieder mit D am Anfang. Omen und so?

Wie sind wir eigentlich hierhergekommen? Von den ersten Gesprächen rund ums Payment und Erklärbär spielen zum ersten Arbeitstag hat es dann doch ein wenig länger gedauert und das war auch gut so. Denn in der Zeit hat man sich besser kennengelernt, gegenseitiges Vertrauen aufgebaut und vor allem die Herausforderungen der jeweiligen Seite angefangen besser zu verstehen.

Wenn man Glück hat, dann findet man ein paar Mal in seinem Leben gleichgesinnte Verrückte, mit denen man sich stundenlang über die nerdigsten Sachen unterhalten kann (Payment und Banking Krams und so). Als ich das erste Mal mit André telefoniert habe, hatte ich zumindest danach eine Erkältung, weil aus dem “kurz mal sprechen” Telefonat Stunden in der Kälte am Telefon wurden – Resultat Schniefnase. Bei Stefan hatte ich keinen Schnupfen aber immerhin hatten wir beide einen Sonnenbrand danach :).

Und nun also eine Bank - Die Vorhut zur Bank

Nun sind wir also schon ein paar Monate “angekommen” (stimmt gar nicht) und haben inzwischen auch so Titel bekommen – meinen Vorschlag mit “Hausmeister bei Stefan” mochten die alle irgendwie nicht. Eins vorweg was mir am sauersten bisher aufgestoßen ist, war, dass man mich “Business” nannte und nicht mehr Tech – grummel. Aber Spaß beiseite es ist schon extrem faszinierend einmal hinter die Türchen einer so großen Bank schauen zu dürfen – und das wurde uns auch noch als Aufgabe auferlegt. Bei der einen oder anderen Tür fragt man sich warum man jemals auf die Idee gekommen ist diese auch nur einen spaltbreit zu öffnen, aber im Großen und Ganzen ist es gar nicht so schlimm nur halt größer und bisher hat noch keiner die Tür nicht aufgemacht, wenn “nur mal gucken” wollte. Rocket Science ist das mit dem Banking (wie der ein oder andere sicherlich schon vermutet) genauso wenig wie das mit dem Payment, aber Skalierung stellt jedes Unternehmen egal welcher Größe vor Herausforderungen.

Dann wäre noch das mit dem Arbeiten – wenn mir jemand gesagt hätte Du musst mit Lotus Notes arbeiten wäre der Kreis zu “damals” komplett geschlossen gewesen (fehlte auch nicht viel). Da ist noch eine Menge Luft nach oben und E-Mail als default Kommunikationskanal ist nur so la la ok. Aber so lange der Staub nicht in den Köpfen ist, ist alles erträglich (aber so modern wäre schon besser – falls der ein oder andere hier mitliest :) ). Das bringt mich dann schlussendlich zum letzten Punkt die neuen KollegInnen.

Nicht nur sind das ein paar mehr vor allem aber sind alle offen und aufgeschlossen und wollen. Die positive Einstellung, der Wissensdurst, die z.T. unfassbaren Kenntnisse (ich meine Euch liebe Archäologen) und die Bereitschaft auch “anders” zu agieren ist ein tägliches Highlight.

Payment & Banking hat leider ein wenig gelitten in den letzten Wochen – aber ich gelobe Besserung. Selbstverständlich wird es Themen geben, bei denen ich passen werden muss, aber es zahlt sich aus, dass wir das Team um viele starke und meinungsstarke Schultern erweitert haben. Daher nicht verzagen auch ich werde alsbald wieder meinen Senf zu Themen dazugeben und in Podcasts maulen :).

Morgen gehts weiter mit der Nachhut Jochen und Kilian.

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