Nachrichten rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie geht es mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) weltweit weiter? Wie agieren Banken und andere Unternehmen im Krypto-Space? Dabei den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwer. Aber keine Sorge! Wir vom Podcast „Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll“ übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um das traditionelle und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie zusammen.

Krypto

SEC genehmigt elf Bitcoin-ETFs:

Nach einem zunächst falschen Tweet hat die US-Börsenaufsicht SEC am 10. Januar 2023 elf Anträge für einen Bitcoin-ETF genehmigt. Der erhoffte deutliche Kursanstieg blieb aber aus, da die Zulassung bereits eingepreist war und andere Faktoren wie Verkaufsdruck beim Grayscale Bitcoin Trust dämpfend wirkten.

Neuer Ethereum Token Standard soll Real World Asset Tokenisierung erleichtern:

Die Ethereum-Community hat den ERC–3643 Standard für die tokenisierte Abbildung von Real-World-Assets offiziell angenommen. ERC–3643 baut auf ERC–20 auf und fügt zwei Berechtigungsebenen hinzu, um die Sicherheit und Compliance zu verbessern.

Opfer des Ledger Wallet Hacks sollen entschädigt werden:

Nachdem Angreifer aufgrund einer Sicherheitslücke bei Ledger bis zu USD 600.000 von Nutzern stehlen konnten, kündigte der Wallet-Anbieter nun an, die Geschädigten zu entschädigen. Um ähnliche Probleme in Zukunft zu vermeiden, soll künftig “Clear Signing” genutzt werden, bei dem Nutzer Transaktionen vor der Freigabe einsehen können.

TradFi

BIS, Schweizer Nationalbank und Weltbank starten gemeinsames Tokenisierungsprojekt:

Die BIS, die Schweizer Nationalbank und die Weltbank starten das Projekt Promissa, um die Tokenisierung von Finanzinstrumenten zu testen. Mit Hilfe von Distributed-Ledger-Technologie soll die Verwaltung von Schuldscheinen vereinfacht und eine zentrale Datenquelle für alle Beteiligten geschaffen werden. Ziel ist es, einen Proof-of-Concept bis Anfang 2025 abzuschließen und das Volumen der tokenisierten Schuldscheine langfristig zu erhöhen.

Taurus tokenisiert KMU-Kredite:

Das von der Deutschen Bank unterstützte Schweizer Unternehmen Taurus half dem KMU-FinTech Teylor, ein Portfolio von KMU-Krediten zu tokenisieren. Das Wertpapier kann auf dem regulierten Marktplatz TDX von Taurus gehandelt werden. Ziel ist es, den Zugang zu privaten KMU-Krediten für einen größeren Anlegerkreis wie vermögende Privatpersonen zu ermöglichen und die Liquidität dieser Anlageklasse zu verbessern.

Revolut stellt Krypto-Dienstleistungen in Großbritannien ein:

Revolut plant, einige der Krypto-Dienste für Geschäftskunden in Großbritannien auszusetzen, um sich an die neuen Regeln der Finanzaufsicht FCA anzupassen. Revolut wird ab dem 3. Januar 2024 britischen Kunden den Kauf von Kryptowährungen über Revolut Business nicht mehr ermöglichen, aber weiterhin das Halten und Verkaufen erlauben. Viele Krypto-Firmen mussten ihre Dienste anpassen, seit die FCA im Oktober neue Vorgaben zur Werbung für Kryptoprodukte einführte.

Visa stellt neue Web3-Loyalitätsplattform vor:

Visa hat eine Web3-Loyalitätsplattform vorgestellt, um Firmen zu ermöglichen, Kunden nicht nur für Käufe, sondern auch für Engagement und Interaktionen zu belohnen. In Zusammenarbeit mit SmartMedia Technologies kann die Plattform Web2 mit Web3 verbinden und individuelle Erlebnisse und Angebote für Kunden kreieren. Laut Visa haben Kunden heute höhere Erwartungen an Loyalitätsprogramme, die über traditionelle Punkte hinausgehen.

CeFi

Anycoin Direct erhält BaFin-Lizenz:

Anycoin Direct, eine niederländische Kryptobörse mit Angeboten in Deutschland, hat eine BaFin-Lizenz erhalten. Diese Handels- und Custody-Lizenz ermöglicht es Anycoin Direct, in Deutschland sichere Verwahr- und Handelsdienstleistungen für Kryptowährungen anzubieten, die vollständig mit den strengen Transparenz-, Verbraucherschutz- und Sicherheitsvorschriften übereinstimmen. Diese Lizenz stärkt das Vertrauen der Nutzer und ermöglicht Anycoin Direct, ihre Kryptowährungsdienstleistungen legal und reguliert anzubieten.

15 Millionen Dollar für Finoa:

Finoa, eine Technologieplattform für digitale Vermögenswerte, hat eine Finanzierungsrunde über USD 15 Mio. abgeschlossen. Dieses Kapital wird verwendet, um das weitere Wachstum des Unternehmens zu unterstützen und neue Funktionen sowie Dienstleistungen für institutionelle Anleger anzubieten.

11,5 Millionen Euro für Timeless – und ein neuer CEO:

Timeless, das Berliner Fintech, hat eine Finanzierungsrunde über 11,5 Millionen Euro abgeschlossen und gleichzeitig einen neuen CEO ernannt. Timeless plant mit dem zusätzlichen Kapital, seine Position als Marktführer im Bereich der Collectible-Investments zu festigen und innerhalb Europas zu expandieren. Timeless hat eigenen Angaben zufolge bisher rund 450 Objekte mit einem Gesamtwert von mehr als EUR 20 Mio. tokenisiert.

Onecoin-Prozess endet mit Haftstrafen:

Ein Prozess gegen Mithelfer des Kryptobetrugs Onecoin endete mit Haftstrafen. Das Gericht in Münster hat drei Angeklagte für schuldig befunden und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Obwohl eine der Hauptverantwortlichen, Ruja Ignatova, immer noch auf der Flucht ist, können die geschädigten Anleger nun auf Entschädigung hoffen.

Bitpanda wird Werbepartner des FC Bayern München:

Die Kryptobörse Bitpanda hat eine Partnerschaft mit dem FC Bayern München abgeschlossen, bei der Bitpanda als offizieller Werbepartner des Vereins fungieren wird. Diese Zusammenarbeit zwischen Kryptowährungen und dem Sport zeigt eine zunehmende Akzeptanz und Integration der Kryptoindustrie in den Mainstream.

Binance muss fast 3 Milliarden USD an die CFTC zahlen:

Binance, eine der führenden CeFi-Kryptobörsen, wird fast USD 3 Mrd. an die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zahlen. Diese Zahlung ist Teil einer außergerichtlichen Einigung, nachdem die CFTC Binance wegen illegaler Handelsaktivitäten angeklagt hatte. Durch die Zahlung der Strafe hofft Binance, rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und das Vertrauen der Investoren wiederzugewinnen.

FTX will Milliarden zurück:

Die CeFi-Kryptobörse FTX behauptet, von verschiedenen Parteien Milliarden geschuldet zu bekommen und hat mehrere Klagen eingereicht, um ihre Ansprüche durchzusetzen. Diese Klagen sind Teil der Bemühungen von FTX, Geld einzutreiben, um Gläubiger zu bezahlen und das Unternehmen voranzubringen. FTX hat bereits mehrere finanzielle Vermögenswerte erfolgreich zurückgewonnen und hofft, dass rechtliche Schritte helfen werden, weitere Ansprüche zu realisieren.

Celsius überweist Ether im Wert von über 125 Millionen USD:

Der angeschlagene Krypto-Kreditgeber Celsius hat Ether im Wert von mehr als 125 Millionen US-Dollar an die Kryptobörsen Coinbase und FalconX verschoben, um mit der Rückzahlung an seine Gläubiger zu beginnen. Celsius hält jedoch immer noch über 550.000 ETH im Wert von USD 1,36 Mrd., die zur Tilgung von Schulden und Betriebskosten verwendet werden. Auch die insolvente Kryptobörse FTX und Alameda Research haben USD 28 Mio. an Krypto-Vermögenswerten an Börsen transferiert, um Gelder für die Entschädigung ihrer Gläubiger zu beschaffen.

Sam Bankman-Fried wird nicht erneut vor Gericht gestellt:

Im Betrugsprozess gegen den Gründer der insolventen Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, planen die US-Staatsanwälte keinen zweiten Prozess. Das “starke öffentliche Interesse” an einer schnellen Lösung ihres Falles gegen den 31-jährigen ehemaligen Milliardär überwiege die Vorteile eines zweiten Prozesses, schrieben die Staatsanwälte in einem Brief, der beim Bundesgericht in Manhattan eingereicht wurde.

Stablecoins

Stablecoin-Emittent Circle erhält vorläufige Zulassung in Frankreich:

Circle, der Emittent der Stablecoins USDC und EURC, hat von der französischen Aufsichtsbehörde Autorité des Marchés Financiers (AMF) die vorläufige Zulassung als Digital Asset Service Provider (DASP) erhalten. Die endgültige Zulassung ist abhängig vom Erhalt einer E-Geld-Lizenz. Circle gab bekannt, dass Coralie Billmann das Unternehmen in Frankreich leiten wird. Sie war bis Mitte 2022 mehr als neun Jahre bei PayPal in Luxemburg als EMEA-Treasurer tätig.

Stablecoin-Unternehmen Circle beantragt US-Börsengang:

Im Zuge eines “initial public offerings” (IPO) würde Circle zu einem börsengehandelten Unternehmen werden und Aktien auf globalen Märkten zum Kauf und Verkauf anbieten. Circle gab weder die Anzahl der zu verkaufenden Aktien noch die vorgeschlagene Preisspanne für den IPO-Antrag bekannt. Das Unternehmen hatte zuvor erklärt, dass es im Jahr 2021 mit USD 9 Mrd. bewertet wurde, als es über eine special-purpose acquisition company (SPAC) an die Börse zu gehen. Der Börsengang werde erst nach Abschluss des Prüfverfahrens durch die Börsenaufsichtsbehörde (SEC) und vorbehaltlich passender Marktbedingungen stattfinden.

Tether (USDT) kooperiert mit Geheimdiensten, wird für Geldwäsche genutzt und wächst weiter:

Die Marktkapitalisierung von Tether USD (USDT) wächst rasant weiter – Im ersten Monat des Jahres bereits 4 Prozent und über das letzte Jahr satte 44 Prozent auf über USD 95 Mrd. In einem Brief an den US-Senat enthüllt Tether, dass es mit dem Amerikanischen Secret Service und dem FBI kooperiert und USDT tokens in OFAC-gelisteten Wallets einfriere. Man habe mindestens 326 Wallets, die insgesamt USD 435 Mio. USDT kontrollieren im Tether Smart Contract sanktioniert. Gleichzeitig behauptet ein UN-Report, der Stablecoin würde in Südostasien für Betrug, Scams und Geldwäsche genutzt werden – besonders häufig bei sogenannten “Pig butcher”-fBetrugssystemen, bei denen Oper über Dating Plattformen verführt werden und dann während der romantischen Beziehung um hohe Summen an USDT betrogen würden. Als positives Signal kann gewertet werden, dass sich der CEO der bekannten Investmentbank Cantor Fitzgerald für USDT aussprach und angab, dass die Tether token zu 100% gedeckt seien und dass die Bank Verwahrstelle für viele Milliarden USD an Staatsanleihen sei, die Tether halte.

Regulierung

US-Richterin hinterfragt SEC-Behauptung in Coinbase-Prozess:

In einer fünfstündigen Anhörung am Dictrict Court von New York äußerte District Court Judge Katherine Polk Failla Zweifel an der Autorität der Securities and Exchange Commission (SEC), die Kryptowährungsbörse Coinbase zu regulieren. Dies wirft Bedenken hinsichtlich der Zuständigkeit der SEC auf. Richterin Failla prüft derzeit einen Antrag von Coinbase, die zivilrechtliche Klage der SEC abzuweisen, und wird voraussichtlich in den kommenden Monaten eine Entscheidung treffen. Der Fall hat bedeutende Auswirkungen auf das Aufsichtsmandat der SEC.

Weitere US-Senatoren nehmen Geldwäsche mit Kryptowährungen ins Visier:

Weitere US-Senatoren unterstützen Senatorin Elizabeth Warren bei einem Gesetzesentwurf, der gegen geldwäschebezogene Aktivitäten im Zusammenhang mit Kryptowährungen vorgeht. Der Gesetzesentwurf sieht strengere Vorschriften für Kundenidentifikation (KYC) und Anti-Geldwäsche (AML) für Kryptowährungsbörsen und digitale Vermögensdienstleistungen vor. Dieser gesetzgeberische Vorstoß spiegelt die wachsenden Bedenken hinsichtlich illegaler Aktivitäten in der Kryptobranche wider.

Großbritannien plant Einführung einer Krypto-Sandbox:

Das Vereinigte Königreich plant die Einführung einer regulatorischen Sandbox speziell für Kryptowährungen. Diese Sandbox soll als Testumgebung für Krypto-Startups und -Unternehmen dienen, um innerhalb eines kontrollierten regulatorischen Umfelds Innovationen voranzutreiben. Die Initiative zielt darauf ab, technologische Fortschritte zu fördern und gleichzeitig Verbraucherschutz und die Einhaltung regulatorischer Standards sicherzustellen.

WEF 2024 fokussiert auf KI und Kryptoregulierung:

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos legte 2024 den Schwerpunkt neben künstlicher Intelligenz (KI) auf die Notwendigkeit klarerer Kryptoregulierung. Führungskräfte und Experten aus verschiedenen Bereichen betonten die Bedeutung der Schaffung von regulatorischen Rahmenbedingungen, die Innovation und Anlegerschutz im Kryptobereich ausbalancieren.

FINMA veröffentlicht Leitlinien zu Staking-Services:

Die Schweizer Finanzmarktaufsichtsbehörde (FINMA) hat Leitlinien zu Staking-Services veröffentlicht. Die Leitlinien sollen Transparenz hinsichtlich der Behandlung von Staking-Services im Rahmen des Finanzmarktrechts schaffen. Sie behandeln rechtliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit Staking von Kryptowerten und betonen die Notwendigkeit angemessener risikomindernder Maßnahmen für beaufsichtigte Institutionen.

Central Bank Digital Currencies (CBDC)

EZB plant EUR 1,2 Mrd. für Entwicklung des digitalen Euros auszugeben und veröffentlicht Bewerbungsphase für Anbieter von digitalen Euro-Komponenten:

Die EZB erklärte, sie wolle bis zu EUR 1,2 Mrd. an Unternehmen aus dem Privatsektors zu zahlen, um die Entwicklung der digitalen Euros zu ermöglichen. Die Entwicklung der Offline-Variante steht mit EUR 662 Mio. an erster Stelle (über 50% des tenders), gefolgt vom Risiko- und Betrugsmanagement mit einem Rahmen von EUR 237 Mio. Die EZB sucht Anbieter für Systeme für den Alias Lookup, Betrugs- und Risikomanagement, Digitale Euro App und SDK für Intermediäre, Offline-Variante und ein messaging-system.

Die Spanische Zentralbank wählt Partner für wholesale CBDC-Tests aus:

Die Zentralbank wählt aus 24 Bewerbern ein Konsortium aus Cecabank und Abanca, sowie das Fintech Adhara für ihre Interbank-CBDC-Pilotversuche aus. Die vom Eurosystem-Projekt unabhängige Initiative testet Interbankenzahlungen und Token-basierte Settlements von Wertpapieren. Adhara wird neben der Settlement Infrastruktur auch eine Interbanken-Orchestrierungs-Plattform bereitstellen

Fnality beginnt mit der ersten Phase des Sterling-Zahlungsverkehrs:
Das DLT-basierte Sterling Fnality Payment System (£FnPS) hat Ende 2023 die ersten Live-Transaktionen durchgeführt, bei denen eine digitale Version von Zentralbankgeld verwendet wird. Lloyds Banking Group, Banco Santander und UBS haben an den ersten, stark von der Bank of England kontrollierten live Transaktionen teilgenommen. Fnality plant weitere Währungen auf der Blockchain über Omnibus/ Sammelkonten bei Zentralbanken in Europa und den USA in den kommenden Jahren zu realisieren und anzubieten.

Venezuela begräbt seine umstrittene Petro-Kryptowährung:

Fünf Jahre nach der Einführung wird die staatliche Kryptowährung Petro in Venezuela eingestellt. Der Token sollte durch die reichen Ölreserven des Landes gestützt werden und war schon vor seiner Einführung umstritten. Noch 2020 versuchte Maduro eine Wiederbelebung des Petro, indem er unter anderem seine Nutzung für die Bezahlung von staatlichen Dienstleistungen wie die Ausstellung eines neuen Reisepasses zur Pflicht machte. Letztlich blieb die Nutzung in der Bevölkerung jedoch äußerst beschränkt.

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