Die Finanzaufsicht verdonnert Tesla Financial Services zu einem Bußgeld. Was es damit auf sich hat.
Die Bafin hat der deutschen Tesla-Tochter „Financial Services” mehrere Bußgelder wegen des Verstoßes gegen das Kreditwesengesetz (KWG) aufgebrummt. Das teilte die Finanzaufsicht am Montag in einem kurzen Schreiben mit. Bei den Vergehen der Tesla-Tochter handelt es sich dabei eigentlich um einfach zu vermeidende Fehler. So hatte Tesla Financial Services den Weggang eines Geschäftsführers nicht rechtzeitig gemeldet und entsprechend auch die Bestellung eines neuen Geschäftsführers, so die Bafin. Auch wenn die Strafe mit insgesamt 11.000 Euro verhältnismäßig gering ist, handelt es sich hierbei auf den ersten Blick um einen Anfängerfehler. Was also steckt dahinter – und passiert das künftig öfter?
Das Tochterunternehmen der in den Niederlanden ansässigen gleichnamigen Holding bietet Kredite und Leasing für die Elektrofahrzeuge an. Deshalb fällt die Tochterfirma aus dem Musk-Konzern unter die Ägide der deutschen Finanzaufsicht. Sich mit dieser anzulegen passt auf den zweiten Blick zum neuerlichen Vorgehen des Elektrofahrzeugherstellers mit deutschen Behörden. Elon Musk hatte sich immer wieder öffentlich über Regulierungen und Regeln in der Europäischen Union (EU) und Deutschland beschwert. Echauffiert hat er sich über die bürokratischen Prozesse bei der Zulassung der Tesla Gigafactory in Grünheide in Brandenburg oder als Regulierungsbehörden der EU die Zulassung einiger Funktionen von automatisiertem Fahren bei Tesla Modellen verzögerten, die in den USA bereits verfügbar sind. Zudem geriet Tesla wegen arbeitsrechtlicher Kontroversen mit Gewerkschaften und Behörden aneinander.
Vor ein paar Jahren hatte Tesla Financial Services dann ein Versicherungsunternehmen mit dem Namen Tesla Insurance im Steuer- und Regulierungsparadies Malta gegründet. Dieses hatte seine Geschäftsaktivität in Deutschland laut Bafin jedoch nach vier Jahren eingestellt. Die Gründe dafür bleiben unklar. 2023 wuchs das Geschäft von Tesla Financial Services jedenfalls wieder stark, obwohl damals schon ein Rückgang der Verkäufe von Tesla-Modellen zu verzeichnen war. Damals verkleinerte sich die Eigenkapitalquote laut Geschäftsbericht entsprechend des Vermögens auf 1,5 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Volkswagen Bank sind es 15,3 Prozent 2023, bei Mercedes über 35 Prozent.
Dass Musk mit der Bafin aneinandergerät, dürfte in Zukunft häufiger vorkommen. Immerhin will der ehemalige Paypal-Gesellschafter mit seinem geplanten Zahlungsnetzwerk X Money womöglich eines Tages auch nach Deutschland expandieren. Über X Money sollen sich User von der sozialen Plattform „X” Geld zuschicken können. Visa soll ein erster Partner dieses Netzwerks werden, jedoch ist noch unklar, ob der Dienst lediglich in den USA oder auch in anderen Ländern verfügbar sein wird. Sollte X Money in die EU und nach Deutschland kommen, wird die Bafin ein genaues Auge auf den Dienst und dessen Einhaltung von Regulierungsbestimmungen werfen müssen. Gefallen wird Musk das sicherlich nicht.