Sechs Fintechs aus Österreich, die auch in Deutschland Gas geben

Auch in unserem Nachbarland Österreich ist viel los! Nicht nur der hiesige Markt entwickelt sich rasend weiter, sondern auch die Gründer aus Wien, Linz, Salzburg oder Innsbruck arbeiten an ihren Business-Lösungen und Fintechs, mit denen sie bereits vielfach auch in Deutschland aktiv sind, oder Kooperationen mit hiesigen Fintechs und Banken pflegen.

Wir haben nach dem Auftakt im vergangenen Jahr erneut eine Auswahl vielversprechender Fintechs aus Österreich zusammengestellt. Mit dabei: Dagobertinvest, Coinpanion, Blockpit, Finabro, Monkee und Kurant.

Dagobertinvest

Dagobertinvest mit Sitz in Wien ist eine auf Immobilien-Crowdinvesting spezialisierte Plattform. Bereits Mitte März dieses Jahres eröffnete Dagobertinvest in Berlin ein Büro, und damit nach München das Zweite in Deutschland. Ein Schritt sicher auch deswegen, weil bereits jetzt die Hälfte der Anleger aus Deutschland stammen. Hinzu kommen Projekte deutscher Bauträger und Immobilienentwickler, die über das Angebot finanziert werden. Die Crowdinvesting-Plattform wurde 2015 vom ehemaligen Bankenvorstand Andreas Zederbauer gemeinsam mit Markus Dvorak und Martin Riedl gegründet. Noch im ersten Halbjahr 2022 möchte Dagobertinvest nach Tschechien und anschließend in weitere Märkte Ost- und Südosteuropas expandieren.

Coinpanion

In der österreichischen Fintech-Szene wird Coinpanion mit Sitz in Wien schon als das neue Bitpanda gehandelt. Hinter dem 2019 gegründeten Unternehmen Coinpanion steht das Gründerteam Alexander Valtingojer, Matthias Zandanel, Saad J. Wohlgenannt und Aaron Penn. Mit ihrem Business-Modell wollen es die Österreicher ihren Kund:innen erleichtern, in Krypto-Assets zu investieren. Die Nutzer überweisen ihre Krypto-Assets oder Euro, die nach den Regeln eines Algorithmus in Kryptowährungen investiert werden. Der Kunde hat die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Risikostufen zu wählen.

Das Seed-Funding aus dem Herbst 2021 stockte Coinpanion nun durch weitere Investments des who-is-who der österreichischen Kapitalgeber auf insgesamt 5,5 Millionen Euro auf. Neben den Bestandsinvestoren wie der HTGF, Florian Gschwandtner (Runtastic) und Investoren-Urgestein Hansi Hansmann stiegen drei weitere international renommierte Investoren im Rahmen der Finanzierungsrunde in Coinpanion ein, darunter der US-amerikanische Investor Wicklow Capital (auch investiert in die Krypto-Unicorns Ledger, Blockchain.com, NYDIG und Crusoe Energy Systems), Ex-CMO von Bitpanda.com, Michael Pötscher, sowie die beiden Finanzcheck.de Gründer Andreas Kupke und Moritz Thiele.

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Blockpit

Je mehr Kryptowährungen im Mainstream ankommen, desto notwendiger wird es auch, sich mit der Besteuerung dieser auseinanderzusetzen. Kryptos werden als immaterielle Wirtschaftsgüter betrachtet und müssen als solche bei der Steuererklärung angegeben werden. Das österreichische Unternehmen Blockpit aus Linz bietet das Steuertool Crypttax an. Es verspricht den Nutzer:innen, damit den Überblick über deine Transaktionen behalten zu können und mit nur wenigen Klicks alle Dokumente für die Steuererklärung zu generieren. Das österreichische Unicorn Bitpanda kooperiert und hat das Steuertool von Blockpit in sein Angebot integriert, um die Steuerklärung über das Fintech abzuwickeln.

finabro

Das Unternehmen finabro hat sich als digitale Plattform auf die betriebliche Altersversorge (bAv) spezialisiert. In einer Late-Seed-Finanzierungsrunde haben die Wiener zuletzt über 5 Mio. Euro unter der Leitung von Lansdowne Partners erfolgreich abgeschlossen. Das frische Kapital will das InsurTech primär dafür einsetzen, seine Expansion in Deutschland voranzutreiben und sich am deutschen Markt zu etablieren. Finabro aus Wien gründete Sören Obling gegründet2017.  

Monkee

Monkee, ein FinTech aus Tirol, will den Nutzer:innen dabei helfen, die eigenen finanziellen Gewohnheiten zu verbessern und individuelle Sparziele zu erreichen. Dazu wurde eine Kombination aus Spar- und Cashback-App entwickelt. „Monkee möchte Sparen wieder etwas aufregender machen und positiver belegen. Die ganze App ist rund um die Sparziele unserer Kunden aufgebaut“, sagt Gründer Martin Granig, Co-Gründer der Spar-App.

Sie möchte unter anderem über individuelle Wochen-Challenges zum Sparen anregen oder gemeinsam mit der Familie motivieren. Ziel dabei ist es, ein gemeinsames Sparziel zu erreichen. Das Geld wird auf ein eingerichtetes E-Geld-Sparkonto (elektronisches Geld) überwiesen. Im vergangenen Jahr vermeldete Monkee ein hohes sechsstelliges Investment durch den Luxemburger Fonds des European Super Angels Club und Bestandsinvestoren.

Kurant

Das Wiener Unternehmen Kurant betreibt rund 200 Bitcoin-Automaten in Deutschland, Österreich, Griechenland und Spanien und positioniert sich mit diesem Angebot als Marktführer. Vor wenigen Tagen kommunizierte das Unternehmen eine Kooperation mit MediaMarkt in Österreich. Die aufgestellten Bitcoin-Automaten sollen dabei ähnlich wie Geldautomaten funktionieren, allerdings ist für das „Abheben“ von Kryptowährungen ein entsprechendes Wallet auf dem Smartphone benötigt. Die österreichische Kurant GmbH entstand 2017 als Ausgliederung der im Jahr 2014 gestarteten Automaten-Aktivitäten der Coinfinity GmbH. 

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Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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