André:
- Einfaches, kostenloses, barrierefreies Geld senden unter Freuden und Kollegen. Weniger ein Produkt, sondern eher ein Feature von anderen Diensten bz w. Teil eines Prozesses. Ist nicht beschränkt auf mobile Dienste, sondern überall dort wo Geld einfach und schnell gesendet werden soll.
Maik:
- Überweisungsfunktion, die für den Absender ohne Eingabe von IBAN auskommt und den Empfänger informiert, dass das Geld auf dem Weg ist.
Jochen:
- Wenn ich André eine eMail schicke, muss ich vorher auch nicht anrufen und fragen: “Sag mir mal deine aktuelle IP-Adresse, ich will Dir eine eMail schicken”. Wenn ich ihm Geld schulde, passiert genau das: “Sag mir doch mal Deine IBAN bzw. schicke mir diese, weil merken kann ich sie mir eh nicht“.
P2P-Payments macht den Geldtransfer zwischen Privatpersonen so einfach wie der eMail-Versand oder einen Skype-Anruf und so schnell wie ein Austausch von Bargeld. Wichtig dabei ist: P2P- Payment ist meines Erachtens kein eigenständiges Produkt was sich monetarisieren läßt und ein Geschäftsmodell hat. P2P-Payment ist ein reines Feature welches idealerweise in Chats, Plattformen, Betriebsystemen oder eben Banking-Apps “mitkommt” und voll-integriert Mehrwerte für den Chat, die Plattform etc. stiftet.
Spannend ist das P2P-Feature im “Voice” Kontext. “Siri überweise André 10 EUR” funktioniert schon heute extrem einfach auf jedem iPhone mit der PayPal App und schon ist das Geld “drüben”. Man überlege sich den Prozess bislang: Öffnen der Banking-App, Eingabe IBAN, Betrag Konto-Empfänger und Überweisungstext, Eingabe TAN und dann d+1 ist es hoffentlich angekommen. Fühlt sich im Vergleich an wie die Steinzeit…
Kilian:
- Geldtransfer C2C – Altdeutsch “die Überweisung” und auf jeden Fall ein Feature kein Produkt – und auch kein Problem – aber etwas was man besser machen kann – v.a. UX (“IBAN die Schreckliche”)… am Ende bleibt es eine Überweisung in einem schöneren Interface und in besserem Kontext. In Märkten, wo die Überweisung nicht in der Art wie in Deutschland funktioniert, ist der Case etwas anders (Vemno). P2P funktioniert entweder in aktiven, closed Communities oder komplett offen. Dazwischen macht es wenig Sinn.
Rafael:
- Geld senden von A nach B. In Zeiten vor IBAN der Schrecklichen eine einfache Überweisung mit Kontonummer und Bankleitzahl (wobei letztere sich aus der Bank meist einfach erschloß). Dank SEPA muss man sich neuerdings also diese merken und damit ist ein “Problem” entstanden (oder vielleicht auch nicht?). P2P ist eigentlich beliebt geworden in “Zahlungsverkehr-Steinzeit-Ländern” wie den USA, wo nicht mal eben eine Überweisung getätigt werden kann (insbesondere wenn man über Bundesstaat-Grenzen hinweg etwas tun möchte). Daher war und ist es auch einer der PayPal / Venmo Killer Features. Natürlich ist das auch bei uns ein praktisches Feature aber inwiefern dass wirklich ein täglicher, sich wiederholender Use Case ist, halte ich für fraglich. In meiner Wahrnehmung ist es unnütz ab dem passieren einer gewissen Altersgrenze wo der Use Case des Restaurant- oder Bar-Tap Splits gelöst wird durch “das nächste Mal zahlst Du dann” – die low tech Variante.
Arnulf:
- Das ist für mich die formlose Zahlung zwischen Freunden, die für irgendetwas zusammenlegen oder eine Rechnung aufteilen. Dabei findet die Zahlung möglichst direkt im sozialen digitalen Kontext statt, der sich natürlich für jede Zielgruppe unterscheidet: SnapChatter nutzen kein Facebook und umgekehrt. Nebenbei muss natürlich die Usability genial einfach und minimalistisch sein: “schick Jochen einen Fünfer” muss genügen um Adressat, Betrag zu erkennen, das Risiko zu managen und die Zahlung durchzuführen. Wer das hinbekommt wird mit massivem Kundenengagement belohnt in Form häufig wiederkehrender sehr aktiver Kunden. Ein Traum, den aber nur wenige wie Venmo, PayPal oder WeChat erreicht haben. Und wenn all das geklappt hat, muss man nur noch einen Weg finden, das Angebot zu monetarisieren – denn leider wird der Endkunde nie dafür bezahlen (müssen).