Barack Obama macht es, Heidi Klum ebenso und Elon Musk ist auch echt fleißig. Wobei? Sie alle betreiben „Personal Branding“, heißt: Sie nutzen Social Media Kanäle, um sich als Personen, Experten oder Influencer einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, um sich so langfristig als eigene Marke zu etablieren. Je mehr Wirbel sie durch politische und wirtschaftliche Statements, Debatten und kontroverse Statements machen, desto mehr Aufmerksamkeit ist ihnen in ihrer jeweiligen Zielgruppe sicher. Auch – oder besser ‚vor allem‘ – kleinere und große Skandälchen oder gar die Ehe mit einem Ex-Boyband-Sänger (der übrigens auch nicht ganz untätig auf den einschlägigen Kanälen ist) können helfen, sich unvergesslich zu machen. Niemand kommt an ihnen in der medialen Berichterstattung vorbei!
Doch ist das, was für ein Ex-Topmodel, einen Ex-Präsidenten oder einen umstrittenen Visionär unerlässlich ist, um Dauer-Präsenz zu garantieren, auch für Banker, Branchenkenner und Journalisten der Payment-und Banking-Szene wichtig? Ist es für die Akteure im Finanzumfeld notwendig, „Personal Branding“ zu betreiben? Welche Kanäle sind dabei unerlässlich? Und wen interessiert das Ganze eigentlich?
Im morgigen 5pm Club werden diese und weitere Fragen debattiert. Zu Gast sind: Miriam Wohlfarth (Gründerin Ratepay/Banxware), Hannah Schwär (Journalistin bei Business Insider), Georg Hauer (General Manager bei n26) und Florian Heinemann (Co-Gründer und Geschäftsführer von Project A Ventures). Moderiert wird das Online-Event von Malik Riaz Hai Naveed, Gründer & Geschäftsführer der Hai-Class Agency und bei Payment und Banking für alle Social Media Aktivitäten verantwortlich.
Der Link zum 5pm Club:
https://www.youtube.com/channel/UCdCueN_nxLwtrZoQBqvKpJg?view_as=subscriber
In den folgenden Antworten geben die Talk-Teilnahmer schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf den morgigen Talk auf YouTube:
Miriam Wohlfahrth:
Auf welche Kanäle kannst du für dein „Personal Branding“ nicht verzichten?
Linkedin, Twitter, Instagram
Wie sehr vermischt du berufliches und privates auf Social Media, um dich als Marke aufzubauen?
Linkedin und Twitter sind reine Business Kanäle. Hier spiele ich keine privaten Inhalte. Bei Instagram bin ich etwas lockerer. Doch auch da gebe ich keine Details über mein Privatleben preis.
Wer pflegt deine Kanäle: Du oder ein Externer?
Beides. Ich stimme mich bezüglich der Inhalte auf LinkedIn und Twitter mit meiner PRlerin ab. Wir überlegen gemeinsam jede Woche welche Inhalte gespielt werden sollen, denn wie, wo und wann Content auf Social Media gespielt wird entscheidet über dessen Reichweite und „Erfolg“. Wir bleiben jedoch innerhalb dieser Planung immer flexibel.
Was hat dir „Personal Branding“ bisher gebracht? Z.B. mehr „Buchungen“ auf Konferenzen, stärkeres Interesse der Presse etc.?
– mehr Anfragen, stärkeres Interesse der Presse
– Einfluss auf Pressemeldungen und deren Wirkung. Was die Presse schreibt lässt sich nicht immer kontrollieren. Wenn man sich positiv in den sozialen Medien positioniert und eine große Followerzahl hat, kann man zu Pressemitteilungen Stellung nehmen – und somit deren Wirkung beeinflussen sowie Fakten richtig darstellen
– Wichtige Kontakte/ potentielle Kunden für Ratepay und Banxware
Dein Tipp, um „loszulegen“?
Einfach machen und nicht zu viel darüber nachdenken, was andere Leute von den eigenen Posts halten. Besonders zu Beginn ist das Feedback noch gering, trotzdem muss man dran bleiben und besonders regelmäßig Content teilen, um sich langfristig als Experte zu positionieren.
Georg Hauer
Auf welche Kanäle kannst du für dein „Personal Branding“ nicht verzichten?
LinkedIn ist für mich mittlerweile zu einer der wichtigsten Kommunikationsplattformen geworden. Ich erreiche hier teils mehr Menschen als über reguläre Zeitungs-interviews. Meine stärksten Posts haben über eine halbe Million Menschen erreicht – dass ist schon eine unglaubliche Reichweite.
Wie sehr vermischt du berufliches und privates auf Social Media, um dich als Marke aufzubauen?
Wieviel private Informationen man teilen möchte ist eine sehr individuelle Entscheidung. Hier gibt es aus meiner Sicht kein Richtig oder Falsch. Ich persönlich teile aber durchaus mal gerne einen privaten Einblick hinter die Kulissen.
Wer pflegt deine Kanäle: Du oder ein Externer?
Ich pflege alle meine Kanäle selbst. Ich will ja meine eigenen Botschaften verbreiten, nicht jene eines PR Beraters.
Was hat dir „Personal Branding“ bisher gebracht? Z.B. mehr „Buchungen“ auf Konferenzen, stärkeres Interesse der Presse etc.
Personal Branding hat für mich nicht den Zweck direkt mehr „Business“ zu machen. Ich finde es aber toll wenn ich höre, dass eine meiner Botschaften jemanden inspiriert hat. Das gibt mir Energie. Zusätzlich hat mir LinkedIn aber auch sehr geholfen gute Leute zu rekrutieren. Durch meine dortigen Posts kann ich gut vermitteln, wie wichtig mir Leadership und Empowerment von Teammitgliedern sind. Ich habe daher schon viele Bewerbungen erhalten, die sehr gezielt auf einen meiner Posts referenziert haben.
Dein Tipp, um „loszulegen“?
Zunächst sollte man sich überlegen, welches Ziel man verfolgt: Wen möchte ich erreichen und welche Themen will ich besetzen. Social Media ist ziemlich simpel: Wer guten Content produziert wird sich schnell eine entsprechende Reichweite erarbeiten. Aber natürlich sollte man auch darüber nachdenken, wieviel Zeit man in die Pflege seiner Social-Media-Kanäle investieren kann und will. Als CEO auf LinkedIn einfach ganz zu verzichten ist aber meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß.
Hannah Schwär
Auf welche Kanäle kannst du für dein „Personal Branding“ nicht verzichten?
Linkedin ist für mich wichtig, um als Journalistin in der Startup- und Technologie-Branche wahrgenommen zu werden. Twitter spielt hingegen in der Medienblase eine große Rolle.
Wie sehr vermischt du berufliches und privates auf Social Media, um dich als Marke aufzubauen?
Gar nicht.
Wer pflegt deine Kanäle: Du oder ein Externer?
Ich pflege meine Kanäle selbst.
Was hat dir „Personal Branding“ bisher gebracht? Z.B. mehr „Buchungen“ auf Konferenzen, stärkeres Interesse der Presse etc.?
Social Media hilft mir, für Quellen sichtbar und ansprechbar zu sein. Bei Recherchen kommt auf diesem Weg manchmal der entscheidende Tipp.
Dein Tipp, um „loszulegen“?
Überlege dir, für welches Thema du stehen willst – und poste darüber. Ich sehe meine Kanäle wie einen Nischenblog. Wenn die Leser wissen, was sie dort erwartet, kommen sie auch wieder.
Malik Riaz Hai Naveed
Auf welche Kanäle kannst du für dein “Personal Branding” nicht verzichten?
Mit Twitter habe ich angefangen und konnte so auch tolle Leute kennenlernen und schnell auf Augenhöhe kommunizieren. LinkedIn erlaubt es heute, sich auch relativ lang zu Themen zu äußern und deshalb fundierter zu argumentieren.
Wie sehr vermischt du berufliches und privates auf Social Media, um dich als Marke aufzubauen?
Die Personal Brand, ist, wie der Name schon sagt, etwas Persönliches. Deshalb kommt auch Privates vor, denn nur so wird ein Schuh draus. Empathie und Emotion kann man nicht ausschließlich über Berufliches transportieren.
Wer pflegt deine Kanäle: Du oder ein Externer?
Natürlich ich selbst. #Authentizität
Was hat dir „Personal Branding” bisher gebracht? Z.B. mehr „Buchungen” auf Konferenzen, stärkeres Interesse der Presse etc.?
Ich mache es nicht, damit es mir was bringt. Ich mache es, weil ich denke, dass ich einen Mehrwert liefern kann.
Dein Tipp, um „loszulegen”?
Einfach machen!