Nachrichten rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie geht es mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) weltweit weiter? Wie agieren Banken und andere Unternehmen im Krypto-Space? Dabei den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwer. Aber keine Sorge! Wir vom Podcast „Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll“ übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um das traditionelle und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie zusammen.

Stablecoins

Krypto

  • Ein Fehler, der 8 % der Ethereum-Validatoren lahmlegte, weckt Ängste über viel größere Probleme: Über 70 % der Ethereum-Validatoren nutzen derzeit den Geth-Ethereum Client. Die jüngsten Ausfälle beim weniger genutzten Client “Nethermind” haben erneut möglichen Probleme in den Vordergrund gerückt, die durch die absolute Marktmacht von Geth entstehen könnten, sollte es Probleme mit dem Code des Clients geben. Große Validierungs-Anbieter reagierten entsprechend und planen weitere Client-Diversifizierungen.
  • Beschlagnahmte Bitcoins im Wert von zwei Milliarden Euro an BKA überstellt: Sachsens Ermittler haben fast 50.000 Bitcoins sichergestellt. Das Kryptogeld entspricht einem Wert von etwa EUR 2 Mrd. und ist die bis dato größte Sicherung von Bitcoins durch deutsche Strafverfolgungsbehörden. Die Bitcoins sollen aus dem illegalen Geschäft mit Raubkopien auf dem Portal “movie2k.to” stammen.

Traditional Finance – TradFi

  • Bitcoin-Spot-ETFs: Emittenten stellen mit wöchentlichen Zuflüssen von über USD 2,2 Mrd. einen neuen Rekord auf: Die börsengehandelten Bitcoin-Spot-ETFs sind in den USA erst seit zwei Monaten auf dem Markt, ihre Zuflüsse haben bisher jedoch ETFs vieler anderer Anlageklassen weit in den Schatten gestellt. Die 10 Bitcoin-ETFs haben in nur einer Woche netto USD 2,3 Mrd. eingenommen. Dies bringt den Gesamtnetto-Zufluss auf rund USD 5 Mrd. nach dem massiven Abfluss aus dem Greyscale Bitcoin Trust. Der IBIT von BlackRock hat seit seiner Auflegung alleine einen Nettozufluss von USD 5,2 Mrd. erhalten. Dies entspricht 50% der Nettozuflüsse von USD 10,4 Mrd., die Blackrock seit Jahresbeginn in seine 417 ETFs erfahren hat.
  • DZ Bank startet Pilotphase für Bitcoin-Handel in diesem Jahr: Die genossenschaftliche Finanzgruppe in Deutschland rückt ihrem Ziel, ein zentrales Privatkundenangebot für den direkten Handel von Kryptowährungen zu schaffen, ein Stück näher. „Im Laufe des Jahres werden wir mit den ersten Genossenschaftsbanken in die Pilotphase für den Retail-Handel von Kryptowährungen gehen”, erklärte der Vorstand für Kapitalmarktgeschäfte der DZ Bank. Sie betonte, dass es bei der Handelsmöglichkeit um Selbstentscheider gehe, die ohne Beratung auskommen. Laut einer Studie des Genossenschaftlichen Bankenverbandes will jede zweite Volksbank die Lösung für ihre Kunden freischalten.
  • Citi führt erfolgreich PoC zur Tokenisierung privater Fonds durch: Citi hat erfolgreich einen Proof-of-Concept (PoC) zur Tokenisierung privater Fonds durchgeführt und dabei die Blockchain-Technologie genutzt. Diese Entwicklung könnte den Weg für die Tokenisierung privater Fonds ebnen und so für mehr Transparenz und Liquidität auf dem Markt sorgen.
  • UBS emittiert tokenisierten Optionsschein auf der Ethereum-Blockchain: UBS hat einen tokenisierten Optionsschein auf der Ethereum-Blockchain eingeführt, der es Anlegern ermöglicht, Optionsscheine auf eine effizientere und sicherere Weise zu handeln und abzurechnen. Mit diesem Schritt unterstreicht UBS ihr Engagement für die Erforschung der Blockchain-Technologie zur Tokenisierung von Vermögenswerten und zur Verbesserung traditioneller Finanzinstrumente.
  • Erste E-Aktie in Deutschland: Die Nyala Digital Asset AG, ein Spezialist für die Verbriefung von Fondsanteilen über die Blockchain, hat als erstes Unternehmen in Deutschland tokenisierte Aktien an ihre Anteilseigner ausgegeben. Deutschland hat also seine erste elektronische Aktie (E-Aktie) eingeführt, die es ermöglicht, Fondsanteile zu tokenisieren und auf der Blockchain zu handeln. Diese Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten für die Digitalisierung und Demokratisierung der Investmentbranche in Deutschland.
  • Deka Investment emittiert tokenisierte Fondsanteile auf der SWIAT-Blockchain: Deka Investment, ein führender deutscher Vermögensverwalter, hat tokenisierte Fondsanteile auf der SWIAT-Blockchain ausgegeben. Diese Initiative zielt darauf ab, den Fondsvertriebsprozess zu optimieren und die Markteffizienz durch den Einsatz von Blockchain-Technologie zu verbessern.
  • BitGo will RWA-Tokenisierungssegment durch Übernahme ankurbeln: Der Krypto-Wallet-Anbieter BitGo plant den Erwerb eines Unternehmens, um die Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWAs) zu beschleunigen. Diese Übernahme zielt darauf ab, Innovationen im Bereich der Tokenisierung voranzutreiben und die Möglichkeiten der Digitalisierung traditioneller Vermögenswerte zu erweitern.

Centralized Finance – CeFi

  • Schweizer Broker Crypto Finance AG erhält vier BaFin-Lizenzen: Die Crypto Finance AG, Teil der Deutschen Börse Gruppe, hat vier Lizenzen von der deutschen Finanzaufsicht BaFin erhalten. Die Tochtergesellschaft Crypto Finance Deutschland ist nun lizensiert für den regulierten Handel, die Verwahrung und Abwicklung von Kryptowährungen in Deutschland. Mit den Lizenzen stärkt Crypto Finance seine regulierte Rolle in der europäischen Wertschöpfungskette für digitale Vermögenswerte.
  • Coinbase Quartalsergebnis übertrifft Erwartungen der Analysten: Die Kryptobörse Coinbase hat für das 4. Quartal 2023 deutlich besser abgeschnitten als erwartet und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um über 50% auf 954 Millionen US-Dollar. 
  • Schweizer Sygnum Bank sichert sich 40 Millionen US-Dollar Funding Runde: Die Kryptobank Sygnum hat trotz des Kryptowinters eine Finanzierungsrunde über 40 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Die Bewertung von Sygnum ist damit auf über 900 Millionen US-Dollar gestiegen. Sygnum will das Kapital für weiteres Wachstum und die Expansion im institutionellen Kryptomarkt einsetzen.
  • Celsius zahlt über 3 Milliarden US-Dollar an Gläubiger zurück: Die Kryptoplattform Celsius ist aus dem Gläubigerschutz nach Chapter 11 herausgetreten und beginnt mit der Auszahlung von über 3 Milliarden US-Dollar Kryptowährungen an Gläubiger. Celsius hat zudem das Bitcoin-Mining-Unternehmen Ionic Digital gegründet, das den Gläubigern gehört. BlockFi, der ebenfalls insolvente Wettbewerber von Celsius, hatte bereits im vergangenen Jahr angefangen, erste Gläubiger zu entschädigen. Weitere Auszahlungen sollen folgen, vor allem, sobald FTX einen Teil der ausstehenden Verbindlichkeiten bedient hat. Dies scheint immer wahrscheinlicher zu werden. Vertreter der ehemaligen Kryptobörse haben laut Coindesk in einer Anhörung vor Gericht verlautbaren lassen, dass sie davon ausgehen alle Schulden vollständig zurückzuzahlen.

CBDCs

  • Der digitale Euro soll nur durch Europäische Lösungen entstehen: Die Europäische Zentralbank hat Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen für den Abschluss von Rahmenverträgen für digitale Euro-Komponenten veröffentlicht – allerdings mit einer Einschränkung: Nur juristische Personen mit Sitz in der EU, die von EU-Einrichtungen oder von EU-Bürgern kontrolliert werden, sind zur Teilnahme am Vergabeverfahren berechtigt.
  • Kommentar vom EU Parlament zum Gesetzentwurf für den digitalen Euro unterstützt permissionless Blockchains: Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des EU-Parlaments fordert in einer Überarbeitung des EU-Komissions-Entwurf für eine Regulierung des digitalen Euros die Unterstützung von permissionless Blockchains. So liest sich eine Anmerkung etwa: Bedingte Zahlungen in Digitalen Euros sollen auch auf permissionless distributed ledgern durchgeführt werden können, auf denen bisher nur Vermögenswerte wie Krypto-Assets oder Stablecoins als Zahlungsmittel zur Verfügung stehen. Es bleibt abzuwarten, ob man sich im Trilog in den kommenden Monaten auf diesen Vorschlag einigen kann.
  • Erste grenzüberschreitende CBDC-Zahlung in den VAE mit mBridge: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die erste grenzüberschreitende Zahlung mit einer wholesale Central Bank Digital Currency (CBDC), dem Digitalen Dirham, getätigt. Laut Gulf News erfolgte die Zahlung in Höhe von 50 Mio. Dirham (USD 13,6 Mio.) nach China. Sie erfolgte über die grenzüberschreitende CBDC-Plattform mBridge, an der beide Länder neben Hongkong und China beteiligt sind. Weitere 23 Zentralbanken sind Beobachter. Die Transaktion fand am Vorabend des ersten BRICS-Treffens nach der Erweiterung von fünf auf zehn Mitgliedsländer statt – inklusive der Vereinigten Arabischen Emirate.
  • Einführung des Digitalen Pfunds wegen Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes weiterhin unentschieden: Die Bank of England und die britische Regierung haben sich noch nicht entschieden, ob sie ein digitales Pfund einführen werden, nachdem sie monatelang Rückmeldungen von etwa 50.000 Personen eingeholt haben. Viele der Befragten gaben an, sie hätten Bedenken, ob ein digitales Pfund ihre Privatssphäre-Rechte verletzen könnte, da die Währung von der Zentralbank ausgegeben würde. Eine Entscheidung soll frühestens im Jahr 2025 getroffen werden, sobald die Entwurfsphase abgeschlossen ist. Wird die Entscheidung getroffen, mit den Plänen fortzufahren, könnte ein Prototyp des digitalen Pfunds gebaut werden, bevor er Ende des Jahrzehnts genutzt werden können soll.
  • Sri Lankas Zentralbank erwägt die Einführung einer Retail CBDC vor Ende 2024: Sri Lankas Bankenaufsichtsbehörde hat Pläne zur Erforschung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) angekündigt, um die finanzielle Inklusion des Landes zu verbessern und die Verwendung von Bargeld zu ergänzen. Die Pläne für die Einführung einer retail CBDC sind im Gange. Führende Vertreter der Zentralbank haben Ende 2024 als vorläufigen Einführungstermin ins Auge gefasst.
  • Weitreichende digitale Yuan-Pilotprojekte für die Entwicklung Shanghais geplant: Ein Modernisierungsplan für die Pudong New Area in Shanghai umfasst zahlreiche Pilotprojekte für den digitalen Yuan – Chinas digitale Zentralbankwährung – sowie umfangreiche neue internationale Handelseinrichtungen. Die Verwendung des digitalen Renminbis in der Handelsabwicklung, e-commerce Handel, im CO2 Emissionshandel, im Handel mit grünem Strom und in anderen Bereichen sollen erprobt werden.

Weitere Meldungen

  • US-Gesetzgeber wollen SEC-Regel SAB 121 aufheben: US-Gesetzgeber streben an, die SEC-Regel SAB 121 aufzuheben, um Banken die Bereitstellung von Krypto-Verwahrungsdiensten für ihre Kunden zu ermöglichen. Dieser Schritt wird als Möglichkeit gesehen, die wachsende Bedeutung von Kryptowährungen weiter anzuerkennen und den Banken im Kryptobereich mehr regulatorische Klarheit zu bieten.
  • Frames als Komponente von Super-Apps: Das Konzept der Frames wird als erster Schritt zur Entwicklung einer Super-App erforscht, die verschiedene Dienste und Funktionen auf einer einzigen Plattform zusammenführt.  Von außen betrachtet ähneln Frames den aus Web2 bekannten iFrames, mit denen Fremdinhalte auf einer Seite eingebunden werden können. Der große Unterschied bei Frames liegt jedoch in Kryptos Composability, also der Fähigkeit von verschiedenen Blockchain-Komponenten nahtlos miteinander kommunizieren zu können.
  • John Rost erhebt Vorwürfe gegen den Cake-Gründer Julian Hosp: Julian Hosp, der Gründer von Cake, sieht sich Kritik von seinem ehemaligen Geschäftspartner John Rost ausgesetzt. Rost behauptet, dass Cake ein modernes Schneeballsystem ist, und warnt davor, in die Cake-Gruppe zu investieren. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit des Cake-Projekts auf.

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