Deutsche Konsument:innen haben KI in ihren Einkaufsalltag integriert – über alle Altersgruppen hinweg. Doch der Handel bleibt zurückhaltend. Warum KI gerade im Zahlungsverkehr zum strategischen Faktor wird und Händler:innen technologisch aufholen müssen.
Der Handel steht 2025 an einem technologischen Wendepunkt: Künstliche Intelligenz (KI) ist für viele Verbraucher längst fester Bestandteil ihres Shopping-Verhaltens. Laut dem aktuellen Adyen Index: Retail Report 2025 nutzen 34 Prozent der deutschen Verbraucher bereits KI beim Einkaufen – ein Wachstum von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders interessant: Der stärkste Zuwachs kommt nicht aus der Gen Z, sondern von den Babyboomern (Plus 107 Prozent) und der Generation X (Plus 53 Prozent).
Käufer nutzen KI dabei längst nicht nur für die Produktsuche, sondern auch als Inspirationsquelle. So geben 55 Prozent der befragten Konsumenten an, durch KI schneller neue Ideen für Outfits oder Rezepte zu finden. Für viele ersetzt die Technologie außerdem klassische Touchpoints wie die Beratung oder Inspiration im Laden. Die Ergebnisse der Befragung zeigen dabei deutlich: Konsumenten sind nicht nur offen für KI, sie nutzen sie auch schon.
Ein Trend, der sich auch international bestätigt: Global nutzen 36 Prozent der Verbraucher KI im Kaufprozess. Mehr als jeder Zehnte hat die Technologie das erste Mal im vergangenen Jahr genutzt. Das Nutzerverhalten entwickelt sich jedoch schneller, als viele Einzelhändler Schritt halten können – ein Risiko für alle, die KI noch immer als langfristige Option und nicht als akute Notwendigkeit sehen.
Von Inspiration zu Conversion: Was KI im Handel leisten kann
KI verändert nicht nur die Art, wie Konsumenten einkaufen, sie bestimmt auch, wie Händler ihre Systeme aufsetzen. Der Einsatz von KI zieht sich über die gesamte Customer Journey hinweg: von der Inspiration über die Personalisierung bis hin zur Zahlungsabwicklung.
Lösungen wie Adyen Uplift nutzen KI beispielsweise, um die Conversion bei der Zahlung durch die gezielte Steuerung von Autorisierungsrouten, adaptive Risikoprüfungen und die Reduzierung von falschen Ablehnungen zu steigern. Unternehmen profitieren dadurch von weniger Zahlungsausfällen, höheren Autorisierungsraten und geringeren Kosten. Adyen bietet außerdem Lösungen zur Betrugsprävention in Echtzeit, bei der ihr System maschinelles Lernen mit Millionen von Transaktionsdaten aus ihrer Plattform kombiniert und automatisch Muster erkennt, bevor ein Schaden überhaupt entsteht.
Wer jetzt nicht investiert, verliert den Anschluss
Trotz dieser dynamischen Entwicklung in Richtung KI-Shopping ist die Investitionsbereitschaft im deutschen Handel noch ausbaufähig. Nur 36 Prozent der befragten Einzelhändler planen laut Adyen Index, KI im kommenden Jahr zur Umsatzsteigerung einzusetzen – etwas für Vertrieb, Marketing oder Produktsteuern. Das steht im deutlich Kontrast zu den Konsumenten, die sich längst an intelligente Kaufempfehlungen und reibungslose Prozesse powered by KI gewöhnt haben.
Händler, die 2025 nicht auf die steigenden Erwartungen an intelligentes Shopping reagieren, riskieren Verluste – nicht nur bei der Conversion, sondern auch bei der Kundenbindung. Denn je mehr positive Erfahrungen Kunden mit KI machen, desto größer werden auch ihre Erwartungen daran. Ein gutes Sortiment allein genügt längst nicht mehr. Entscheidend ist die intelligente Verbindung von Daten, Kontext und Transaktion.
Technologien wie KI verändern damit nicht nur die Art, wie Unternehmen mit ihren Kunden interagieren, sondern auch die technischen Grundlagen ihres Geschäfts. Erfolgreich ist, wer kanalübergreifend denkt und künstliche Intelligenz nicht als Vision, sondern als realen Produktivitätshebel begreift.