Jugendstudie offenbart: Wirtschafts- und Finanzthemen brauchen höheren Stellenwert

woman standing in front of children

Seit 2003 befragt der Bankenverband junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren – insbesondere zu ihren Kenntnissen über Wirtschaft und Finanzen. Die neue Jugendstudie offenbart: Im Bereich der ökonomischen Bildung hat die Jugend den Eindruck, mit ihren Wünschen nicht gehört zu werden.

Laut Jugendstudie wünschen sich nahezu drei Viertel der Teilnehmenden mehr Informationen in der Schule über wirtschaftliche Zusammenhänge. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) fordern die Einführung eines eigenen Unterrichtsfachs Wirtschaft. „Jugendlichen fehlt ohne ausreichende Wirtschafts- und Finanzbildung das nötige Rüstzeug, um die Welt und den Alltag zu verstehen. Es sollte Aufgabe der Schule und dort nicht zuletzt der ökonomischen Bildung sein, dieses Wissen zu vermitteln, um Jugendlichen die bestmöglichen Chancen für einen erfolgreichen Berufsstart an die Hand zu geben,“ so Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Andreas Krautscheid.

Eklatante Wissenslücken bei Kindern und Jugendlichen

Die Selbsteinschätzung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass mehr Finanzbildung dringend nötig sei, zeigt sich auch in den Umfrageergebnissen, in denen eklatante Wissenslücken zutage treten: 86 Prozent der Teilnehmenden wusste nicht annährend, wie hoch die derzeitige Inflationsrate in Deutschland ist. 83 Prozent konnten die Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht benennen. Diese Ergebnisse sind eine deutliche Verschlechterung gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2018. Damals konnten mehr als die Hälfte der jungen Leute die Funktion der EZB benennen.

„Diese Bildungslücken sind alarmierend und zeigen deutlich, dass Wirtschafts- und Finanzthemen einen höheren Stellenwert in den Lehrplänen erhalten müssen. Die nächste Bundesregierung hat an dieser Stelle einen Auftrag zu erfüllen“, so Krautscheid.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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