Am Thema Blockchain und Kryptowährungen kommt nun niemand mehr vorbei. Die Berichte und Podcasts zu dieser Branche nehmen täglich zu und Startups sprießen wie Pilze aus dem Boden. Investoren sehen in der Blockchain eine große Zukunft, weswegen das Geld locker sitzt.
Aber unbestreitbar liegt der Prozentsatz der Frauen, die mit Kryptowährung zu tun haben, weit unter dem der Männer. Zwar gibt es diverse Bemühungen, auch Frauen für die Blockchain zu gewinnen – aber Umfragen, Forschungsstudien und vor allem private Beobachtungen bestätigen ihre Unterrepräsentanz. Im Jahr 2020 lag der Prozentsatz der weiblichen Startup-Gründer bei gerade 16 Prozent. In Sachen Blockchain zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Kryptoszene ist weiterhin eine größtenteils von Männern dominierte Branche.
Wir ändern das jetzt und stellen – längst überfällig – ab heute insgesamt fünf Frauen vor, an denen in der Region DACH niemand vorbeikommt, der sich mit dem Thema Blockchain beschäftigt.
Die Frauen eint, dass sie sich seit Jahren für die Technologie interessieren, den Erfolg maßgeblich mitgestalten und daran arbeiten, dass die Blockchain und Kryptowährungen in der Masse der Gesellschaft ankommen. Nicht zuletzt, weil die Blockchain als auch Instrument für die Gleichstellung und Inklusion der Geschlechter eingesetzt werden kann.
Heute im Gespräch: Katharina Gehra
Katharina Gehra ist Mitgründerin und CEO von Immutable Insight. Sie verwaltet den ersten BaFin-registrierten Krypto-Hedgefonds in Deutschland, die Blockchainfonds I GmbH & Co. KG. Sie wurde dreimal in Folge zu den Top 40 unter 40 im Ranking des deutschen Wirtschaftsmagazins Capital. Katharina Gehras Podcast Block52 ist einer der renommiertesten Blockchain-Podcasts und hat mehr als 85.000 Hörer.
Wie bist du zur Blockchain gekommen und was genau machst du?
Mein erster Kontakt war mit Bitcoin, aber da ich Währungstheorien im Studium gemacht habe, interessieren mich die Technologie und ihre Möglichkeiten für globale Geldsysteme vom Potential her mehr als nur Kryptowährungen. Wir haben ein Blockchain-Analytics Haus und die generierten Ergebnisse nutzen wir für Asset Management, Geldwäscheprävention, ESG und industrielle Tokenisierung.
Was reizt dich an dem Thema?
Blockchain hat eine größere Dimension als das heutige Internet. Es ist die Chance unserer Generation einen Paradigmenwechsel zu gestalten. Tokens sind für Verträge was Email für Geschäftspost ist und in ein paar Jahren werden wir Tokens als so normal empfinden wie heute Email.
„Blockchain hat eine größere Dimension als das heutige Internet.“
Warum sollten sich künftig alle mit Kryptos und Blockchain auseinandersetzen?
Die Technologie macht Prozesse nicht nur billiger, sicherer und skalierbarer, sondern sie ermöglicht neue Geschäftsmodelle mit Maschinen als Kunden und viel kleineren Preisniveaus. Damit erschließt und kreiert die Technologie Märkte, die es heute noch nicht gibt. Sie wird nicht nur im Banking, sondern in allen Industrien eine zentrale Rolle einnehmen.
Welchen Anteil trägst du daran, dass das Thema in der Masse ankommt?
Das ist ein großer Hebel und so bin ich sehr engagiert. Neben dem Podcast Block52, vielen Vorträgen sowie Gastbeiträgen in Publikationen und Fachartikeln haben wir natürlich auch täglich mit unseren potentiellen Kunden und Investoren direkten Kontakt und betreiben individuelle Beratung. Und: es muss in der Masse ankommen. Die Mythen: Energieverbrauch, Geldwäsche und Kontrolle sind schon wie schlechte Propaganda. Dabei verschweigt man damit die Unzulänglichkeiten des heutigen Systems auf der einen Seite und den internationalen, harten Wettbewerb insbesondere aus China auf der anderen Seite. Wir können als aufgeklärte Menschen nicht so tun, als müssten wir uns nicht selbst damit auseinandersetzen.
Welche Social Media Tools sind für dich und deine Arbeit besonders wichtig bzw. welche nutzt du für deine Expertise als Blockchain-Expertin?
LinkedIn ist der beruflich wichtigste Kanal. Twitter und Instagram nutzen wir auch, aber mit weniger Expertise. Für ungefilterten Content von Experten gibt es dann den Podcast Block52.
Preview: Morgen an dieser Stelle Christine Kiefer von RIDE Capital