Gambling: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel…
Glücksspiel – Gambling ist immer so eine Sache – Doppelmoral in Reinnatur – es ist viel Geld im Spiel – alle wollen verdienen (Staat – Anbieter – Zahlungsabwickler – Marketinganbieter; Online Gambling ist am Ende Payment & Marketing) – und viel Marge ist für alle drin – aber gleichzeitig gilt es alle mögliche zu Beschützen – den Verbraucher – das Einkommen des Staates – die Moral & sonstige Wertvorstellungen- den Weltfrieden etc etc. Wir versuchen in die Situation Transparenz reinzubringen – mal ein Exkurs in die Legal Welt mit etwas Historie & Status Quo.Glücksspielrecht:
- Die Glücksspiellandschaft in Deutschland ist rechtlich nicht immer ganz zu durchschauen. An jeder Ecke in deutschen Großstädten gibt es Wettbüros, Automaten-Spielhallen und Spielbanken. Fast in jeder Kneipe gibt es diese blinkenden, kleingeldfressenden nervtötenden Automaten. Doch oft bleibt die juristische Situation für den Spieler undurchsichtig.
- In §284 StGB (Strafgesetzbuch) wird, ohne genauere Definition, Glücksspiel welches öffentlich ohne behördliche Genehmigung abgehalten, unter Strafe gestellt. Somit hat der Staat ein Monopol auf das Glücksspiel und hierdurch die Verfügungsgewalt über bspw. Lotterien, Wetten, Sportwetten und Spielbanken.
- Ziel dieser staatlichen Verantwortung ist die Bekämpfung von Spiel- und Wettsucht, sowie Vermeidung von Geldwäsche und kriminellen Machenschaften.
- Diesem noblen Ziel stehen die Einahmen durch bspw der Vergnügungsteuer entgegen. Millionbeträge verdient der Staat über diese Steuern Jahr für Jahr. (Wikipeda) Tendenz steigend. (Siehe Abb. 2) Hinzu kommen noch Umsatz- und Gewerbesteuer der Spielhallen und Casinos. Somit kann behauptet werden, dass das Glückspiel einen gewissen Beitrag zu Herr Schäubles Schwarzer Null geleistet hat. “Zudem werden mehr als
- fünf Milliarden Euro Steuereinnahmen generiert […]”
- 2008 – Erster Glückspielstaatsvertrag – Verbot von Online-Glückspiel (§4 Abs. 4)
- Grundsätzlich gilt: Deutsche Online Casinos sind theoretisch verboten. Praktisch können sie aber erlaubt sein, aufgrund der 23 vergebenen, noch immer gültigen Lizenzen des Bundeslandes Schleswig-Holstein.
- Liste der 23 Schleswig-Holstein Lizenzen
- Die meisten deutschsprachigen Online Casions werden aus dem Ausland betrieben. Somit existiert ein staatlich regulierter- und ein unregulierter-Markt. (Siehe Abb. 1)
- “Der Großteil arbeitet mit Lizenzen aus Malta, Gibraltar oder der Isle of Man.[…] Außerdem müssen sich Betreiber mit europäischer Lizenz auch an europäischen Daten- und Verbraucherschutz halten.” (Siehe Abb. 3)
- “Aufgrund der Niederlassungsfreiheit dürfen Anbieter mit einer solchen Lizenz ihre Dienste innerhalb der gesamten Europäischen Union anbieten. Der Europäische Gerichtshof hat den deutschen Behörden eine Hinderung bereits untersagt. Somit ist es für deutsche Spieler nach EU Recht legal in einem solchen Casino zu spielen.”
- Legale Casinos sind, wenn man nach §284 StGB wörtlich auslegt, Casinos, denen eine behördliche Genehmigung zugesprochen wird. Da die meisten Online Casinos aber über eine ausländische Lizenz verfügen, bspw von der MAG (Malta Gaming Authority), sind diese, zumindest theoretisch,legal.
Was heißt das nun für die Payment Branche? Wie kann man sich da aufstellen?
- Es gibt immer noch keine klarer Regelung. Nischen und Grauzonen gibt es weiterhin
- Es werden sich mehr und mehr konservative Banken aus dem Thema zurückziehen. Es geht weiter in die Nische und v.a. auch weiter aus Europa weg.
- Durch Unklarheit besteht das Risiko “mit einem Bein im Knast”. Klare Regelungen helfen auch der Branche und “schützen” die “Guten”
- Für den “High Risk” Markt in der Zahlungsabwicklung ist das im Endeffekt nichts neues – agieren im Unklaren gehört dazu – der Marge wird es sicherlich nicht schaden.