Dürfen wir vorstellen: Tim Scheuerer von DELFACTIS

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Tim Scheuerer unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen.

Diesmal beantwortet Tim Scheuerer unsere Fragen. Tim ist Head of Sales & Marketing bei Delfactis AG.

Wer bist Du, was machst Du? 

Hallo, mein Name ist Tim Scheuerer. Bei dem Fintech DELFACTIS verantworte ich die Bereiche Marketing und Vertrieb. Wir bündeln Lieferanten-Delkredere-Absicherungen für Abnehmer und sorgen dadurch für Transparenz und Effizienz für Einkäuferfirmen im Bereich der Wertschöpfungskette – flexibel, unabhängig, kundenzentriert.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Frühstück ist nicht meins, deshalb geht es direkt ins Auto am Starnberger See entlang bis ins Office. Nach dem täglichen Briefing im Team, in dem wir anstehende Termine, Präsentationen und Aufträge diskutieren, kümmere ich mich um Marketingkampagnen, Bestandskunden und unsere Neukunden-Pipeline. Am meisten Zeit investieren wir im Erarbeiten von individuellen Lösungen für unsere Großkunden, die Abstimmungen und iterative Schleifen mit externen Stakeholdern bedürfen. Mittags bietet sich die Möglichkeit, mit Blick auf den See beim Lunch zu netzwerken, abends treibt es mich zum Ausgleich entweder auf den Tenniscourt oder auf Veranstaltungen mit Freunden in München.

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Als ich 2014 bei der Deutsche Bank eingestiegen bin – mit einer Introduction Week in London, in der alle New Hires der Bank zusammengekommen sind.

Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?

Vermutlich während meines Studiums, indem wir viele Case-Studies durchgespielt und Simulationen über Markteintritt, Veränderungen der Customer Behaviour, usw. angesehen haben.

Wie definierst Du FinTech? 

Da ich mich in meiner Doktorarbeit intensiv mit dem Thema beschäftigt habe, vermutlich relativ wissenschaftlich als einen technologie-getriebenen Ansatz in der Finanzindustrie, der versucht, mit geringeren Kosten und skalierbarem Geschäftsmodell nutzerfreundliche, smarte, mobile Anwendungen zu schaffen. Dabei werden oft Brüche in der Wertschöpfungskette adressiert.

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs? 

Sie haben ihren „brand“, Kundenzugang, Netzwerke, tiefgreifende Verwurzelungen in Politik und Wirtschaft. Ein stabiles Fundament, auf dem man Technologie aufbauen könnte, wenn man das Thema Legacy außen vor ließe. Die Frage ist m.E. eher: Was machen sie anders – besser impliziert einen Vergleich und der fällt in vielen Situationen schwer.

Was kann man von FinTechs lernen? 

Den unbedingten Fokus auf die zielgerichtete Umsetzung – ein Gap in der Wertschöpfungskette zu identifizieren und dieses für den Nutzer mehrwertig zu bridgen.

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer? 

Es bedarf einer kulturellen Veränderung, um das Thema umzusetzen. Allein die Technologie zu implementieren in einem etablierten Unternehmen reicht bei weitem nicht aus. So paradox es klingt: Es geht um den Menschen.

Was macht deinen Job täglich interessant?

Die Symbiose aus „Danke lieber Interessent, genau für dieses Problem haben wir eine Lösung“ und „Haben wir noch nie gemacht, dann müssen wir das auf jeden Fall versuchen!“

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest? 

Gesicht Benedikt Voller

Ich finde den Gesundheitssektor und die möglichen Optimierungen in der Nicht-Nutzung vorhandener Kapazitäten aufgrund unzureichender Infrastruktur bedrückend – da könnte ich mir vorstellen anzusetzen.

Worauf bist du stolz?

Family & Friends, meine Basis für alles weitere!

Wieso gibt es nicht mehr Frauen in der Tech-Branche?

Glücklicherweise kenne ich viele, aber wenn, dann wird einer der Ansatzpunkt doch der sein, die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Karriere zu verbessern. Das Umfeld in der Branche ist äußerst dynamisch, deshalb braucht es vermutlich flexiblere, familiengerechte Lösungen in den Bereichen Kita, Kindergarten, Schulbetreuung. Wenn es nicht aus der Politik kommt – vielleicht müssen sich Firmen, Verbände oder Plattformen projektbezogen zusammenschließen?

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

Mein Kindheitstraum war immer, für den FC Bayern zu arbeiten, das ist noch nicht ganz verflogen.

Gesicht Benedikt Voller

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Mit Simon Sinek oder Christoph Maria Herbst. Das wäre bestimmt auf jede eigene Art und Weise inspirierend. Aber eines ist keines, also 2 müssen es sein.

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