Exporo-CEO Simon Brunke verrät im Interview, warum er viele Fintechs nicht für revolutionär hält und welche Marktlücke seine Firma schließen will.
Simon Brunke hat vor zehn Jahren Exporo gegründet, eine der führenden deutschen Crowdinvesting-Plattformen. Über die Firma können Privatanleger bereits mit Kleinbeträgen in große Immobilienprojekte und mittlerweile auch in Energieanlagen investieren. Wir haben ihn zum Interview getroffen.
Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie?
245 Euro.
Was reizt Dich an Deiner Tätigkeit?
Mich reizt vor allem die Zusammenarbeit in einem großartigen Team, bei der wir gemeinsam Dinge entwickeln, zum Erfolg bringen und unsere Erfolge auch zusammen im Team genießen. Es macht mir Freude, innovative Lösungen zu erarbeiten, die echten Mehrwert schaffen. Dazu sitzen wir an der Schnittstelle zwischen moderner Technologie, komplexen Finanzmärkten und spannenden Investments in Immobilien und Erneuerbare Energien – ich darf jeden Tag dazulernen.
Wie bist Du im Payment & Banking-Sektor gelandet?
Meine ersten Schritte in der Finanzwelt habe ich durch meine Firmengründung im Studium gemacht, einem Versicherungsmakler. Dadurch konnte ich etwa zehn Jahre lang viel über den Markt und die Bedürfnisse von Kunden lernen. Mit Exporo habe ich dann die Chance genutzt, den Immobilienmarkt zu digitalisieren und dabei innovative Lösungen im Investment-Bereich einzubinden.
Wie möchtest Du den Payment & Banking-Bereich verändern?
Mit Exporo schaffen wir Zugang zu Immobilieninvestments und neuerdings auch zu Investments im Bereich der erneuerbaren Energien – Märkte, die bisher vielen Teilnehmern verschlossen geblieben sind. Mein Ziel ist es, diese Anlageklassen für eine breitere Masse zugänglich zu machen und den Einstieg so einfach wie möglich zu gestalten. Gleichzeitig sehe ich großes Potenzial darin, Investments einfacher, transparenter und intuitiver zu machen, damit mehr Menschen davon profitieren können.
Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?
Ich sehe Fintechs eher als Evolution denn als Revolution. Es braucht Zeit, um bestehende Methoden und Modelle der alten Finanzwelt zu überdenken und weiterzuentwickeln. Dennoch gewinnen Fintechs Stück für Stück mehr Marktanteile, und was besonders interessant ist: Auch klassische Marktteilnehmer entwickeln sich zunehmend weiter und werden technisch versierter. Sie haben viel von Fintechs gelernt und integrieren diese Denkweisen zunehmend in ihr eigenes Geschäft.
Was kann man von Dir besonders gut lernen?
Eine positive Einstellung – ich glaube daran, dass Dinge möglich sind, auch wenn sie auf den ersten Blick schwierig erscheinen. Außerdem kann man von mir lernen, wie man die Arbeit mit Spaß angeht, dabei dennoch fokussiert bleibt und sich selbst nicht zu ernst nimmt. Leidenschaft für das, was man tut, gepaart mit einem hohen Einsatz, macht den Unterschied aus, wenn es darum geht, große Herausforderungen zu meistern.
Wenn Du Finanzminister wärst, was würdest Du sofort ändern?
Ich würde mich stark für die Förderung von finanzieller Bildung einsetzen. Viele Menschen treffen wichtige Entscheidungen in ihrem Leben, ohne das nötige Wissen über Finanzprodukte, Risiken und Chancen zu haben.
Werden wir persönlich: Was machst Du in deiner Freizeit – und sag jetzt nicht “Lesen und Freunde treffen”
In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie – das ist mir sehr wichtig, gerade mit meinen beiden sehr kleinen Kindern. Außerdem treibe ich ein wenig Sport und bin gerne in der Natur, um den Kopf frei zu bekommen. Ein weiteres Herzensthema ist mein Engagement im Naturschutz: Mit der AMES Foundation betreiben wir ein Reservat in Südafrika und setzen uns für den Schutz der Artenvielfalt und der Tierwelt in Afrika ein.
Wie bezahlst Du an der Supermarktkasse?
Fast immer kontaktlos mit dem Smartphone.
Welche Finanz-Apps sind Deine drei beliebtesten? Bitte die Wahrheit und nicht nur die eigene Firma vorschieben.
Neben unserer eigenen Exporo-App nutze ich häufig Trade Republic, Kraken und Photo-TAN von comdirect.