Dürfen wir vorstellen: Juliane Schmitz-Engels, Head of Communications bei Mastercard
Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Juliane Schmitz-Engels unsere Fragen.
Dürfen wir vorstellen…
Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Juliane Schmitz-Engels unsere Fragen. Juliane ist Head of Communications Deutschland und Schweiz beim Zahlungsdienstleister Mastercard.
Wer bist Du, was macht Du?
Juliane Schmitz-Engels, Head of Communications für Deutschland und die Schweiz bei Mastercard und bin daneben Co-Host vom Berliner Fintech Stammtisch.
Wie sieht ein klassischer Tag in Deinem Leben aus?
So richtig klassische Tage gibt es aktuell dank Corona eigentlich weder beruflich noch privat mit zwei Kleinkindern. Meistens wache ich sehr früh auf, schaue unser Media Monitoring und meine Mails durch, dann morgendliches Familienprogramm bis Abfahrt zur Kita, dann erstmal ein großer Kaffee in Ruhe, und dann geht der richtige Arbeitstag mit sehr vielen Calls und Videocalls los.
Mittags versuche ich immer, mich zu einem Spaziergang zu verabreden, mit Kollegen virtuell zu lunchen oder etwas Sport zu machen, dann geht es bis zum frühen Abend am Schreibtisch weiter, dann wieder Familienzeit und danach meistens noch der eine oder andere Call mit globalen Kollegen und/oder ein paar Mails und dann gerne ein Glas Wein.
Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?
Das war ein Praktikum im Family Office bei HSBC während des Studiums direkt zum Ausbruch der Finanzkrise 2008.
Juliane Schmitz-Engels: „Produkte, die die Branche nachhaltig verändern“
Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?
Das kann ich gar nicht so genau sagen, aber vermutlich so 2014?
Wie definierst Du FinTech?
Das steht für mich für Unternehmen, die mit innovativen technologischen Lösungen Finanzdienstleistungen anbieten – meist Startups, aber inzwischen auch viele etablierte Unternehmen.
Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?
Das kann man nicht pauschalisieren. Es gibt etablierte Player, die sich dank ihrer Erfahrung smart mit dem Wandel der Branche verändern, und dann gibt es Unternehmen, denen das weniger gut gelingt.
Was kann man von FinTechs lernen?
Die innovative, teils unkonventionelle, kreative und meist pragmatische Herangehensweise, die Produkte und Lösungen hervorbringt, die die Branche nachhaltig verändern.
„Von Fintechs kann man die innovative, pragmatische Herangehensweise lernen.“
Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?
Das liegt vor allem an der Legacy und der Infrastuktur. Aber auch an eingefahrenen Prozessen und Denkweisen.
„Wenig Sichtbarkeit weiblicher Role-Models“
Was macht deinen Job täglich interessant?
Die riesige Bandbreite an Menschen und Themen, mit denen ich mich beschäftigen darf.
Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?
Ich würde Konzepte für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf entwickeln – wie etwa Co-Workingspaces für Eltern mit Kinderbetreuung, da mich das Thema wirklich umtreibt.
Worauf bist du stolz?
Beruflich bin ich stolz darauf, welches Standing Mastercard durch unsere Positionierung inzwischen in der Branche hat und privat darauf, wie mein Mann und ich unsere Familie und unsere Berufe unter einen Hut bekommen
Wieso gibt es nicht mehr Frauen in der Tech-Branche?
Es gibt im Tech-Bereich zu wenig Sichtbarkeit von weiblichen Role Models, und die vielfältigen Berufsoptionen sind für Außenstehende oft unsichtbar bzw. nicht greifbar. Wir setzen da zum Beispiel mit unserer Girls4Tech-Initiative sehr früh an. Aber nicht in jedem Tech-Job muss gecodet werden.
Das sollten die Unternehmen noch viel stärker kommunizieren.
Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?
Bei Mastercard gefällt es mir schon sehr gut aber ansonsten würde ich wahrscheinlich selbst eines gründen und auch dort die Vereinbarkeit von Job und Familie optimieren und vorleben.