Dürfen wir vorstellen: Andre Achtstaetter von adorsys
Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Andre Achtstaetter unsere Fragen.
Dürfen wir vorstellen…
Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Andre Achtstaetter unsere Fragen. Andre ist seit Juli 2021 Vice President International bei adorsys. Das in Nürnberg beheimatete Unternehmen für Softwareentwicklung bietet auf Digital Payments zugeschnittene IT- Services und Lösungen an.
Wer bist Du, was machst Du?
Hi, ich bin Andre und ich baue die Division International mit meinem Team für die adorsys auf, um den Expansionsbestrebungen, aber auch den geänderten Anforderungen unserer Kunden noch besser gerecht zu werden.
Wie sieht ein klassischer Tag in Deinem Leben aus?
Mein klassischer Tag startet mit der Tagesplanung schon am Vorabend, um morgens direkt in die Umsetzung mit den Teams, Kunden und Netzwerkpartnern gehen zu können. Mein Tag ist geprägt von Kommunikation.
Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?
Ich komme aus der Bank und habe in den letzten 15 Jahren die Privat- und Firmenkundenbereiche in mehreren Ländern verantwortet. Ferner habe ich die Europa Division eines großen FinTechs geleitet und ein FinTech in der Rolle als CEO für einen Börsengang vorbereitet. Hierbei waren Themen wie digitalisierte Prozesse, regulatorische Aspekte sowie kulturelle Themen immer präsent.
Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?
Das Wort FinTech habe ich schon bei meiner Tätigkeit in der Bank wahrgenommen und einige FinTech-nahe Projekte intern angestoßen. Nach meinem Trip in das Silicon Valley traf ich die Entscheidung in die FinTech Branche zu wechseln und diese aktiv mitzugestalten.
Wie definierst Du FinTech?
FinTech bedeutet für mich eine innovative, überlegene Customer Journey, welche durch state of the art und evolutionäre Technologie ermöglicht wird. Durch FinTechs werden „Data into Information“ übersetzt und angewendet, um Kunden bequeme und end-to-end digitale Lösungen anbieten zu können.
Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?
Etablierte Unternehmen weisen in der Regel ein besseres Cashflow-, Gewinn- und Kostenmanagement auf. Ferner sind Prozesse klar definiert und in der Kultur der Unternehmen verankert. Ich glaube jedoch fest daran, dass etablierte und traditionelle Unternehmen mit FinTechs in Partnerschaften treten müssen, um gegen TechFin Unternehmen zukünftig im Wettbewerb bestehen zu können.
Was kann man von FinTechs lernen?
Von FinTechs kann man insbesondere Innovation und Execution lernen und wie man „Data into information“ übersetzt. All das dient einem besseren Verständnis unserer Kunden.
Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?
Ich finde, dass etablierte Unternehmen grundsätzlich sogar einen großartigen Job bei der Digitalisierung machen. Bei den etablierten Unternehmen, welche Probleme mit der Digitalisierung haben, sehe ich in erster Linie Entscheidungssilos und fehlende Fachkenntnis als Herausforderung für die Zukunft. Hier können wiederum Partnerschaften mit FinTech Unternehmen helfen.
„Partnerschaften mit FinTechs können etablierten Unternehmen helfen.“
Was macht deinen Job täglich interessant?
Jeder Job ist ein People Business und ich genieße es mich selbst und meine Teams bei adorsys zum Wachstum zu „challengen“. Ferner macht es mich glücklich Kunden als Integrator und Brückenbauer wettbewerbsfähig zu machen und diesen zu Wachstum und guten Ergebnissen zu verhelfen.
Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?
Ich würde ein Netzwerk bzw. eine Plattform gründen, um Spenden und lokale Hilfe für Behinderteneinrichtungen zu beschaffen. Ich habe einen behinderten Bruder, welcher eine große Inspiration ist und ich sehe, wieviel wir noch für das Thema Inklusion tun können.
Worauf bist du stolz?
In erster Linie bin ich auf meine Familie stolz. Ferner bin ich sehr stolz auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche sich beruflich ihre Karriere Träume erfüllt haben und ich Teil davon sein durfte. Stolz macht mich jedoch auch unsere Kunden aufgrund unserer Kooperation bei adorsys wachsen zu sehen in einem Umfeld, welches einem starken Digitalisierungsdruck ausgesetzt ist. In diesem Umfeld, in dem Payments und Transactions immer mehr rein digital werden, sind wir als internationaler und digitaler Player perfekt positioniert, um Werte bei unseren Kunden zu heben.
Wieso gibt es nicht mehr Frauen in der Tech-Branche?
Ich denke, dass wir sehr starke Unternehmerinnen in der Tech Branche haben, jedoch wir hier Konzepte von etablierten Unternehmen übernehmen können. Konkret haben wir, als ich noch in der Bank den Privat- und Firmenkundenbereich geleitet habe, Konzepte umgesetzt, um weibliche Führungskräfte zu motivieren und zu fördern. In einigen Bereichen, in denen Tech Firmen tätig sind, machen Frauen zwischen 60% und 80% der Kunden aus. Es ist somit ratsam, Frauen in Entscheider-Positionen zu haben, um die Strategie der Firma besser definieren zu können.
Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?
Da ich es liebe zu kochen, würde ich einen Tag bei meinem Freund Naro Vitale in seiner Firma Naro’s Singing Pizza verbringen, da er die beste Pizza nördlich von Napoli macht. Für einen Vorgeschmack empfehle ich die Seite singing-pizza.de zu besuchen.
Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?
Privat, mit meinen engen Freunden, wie wir es jedes Jahr an einem bestimmten Ort in der Welt tun und alle mit ihren Familien hierzu einfliegen.
Geschäftlich würde ich gerne einen Drink mit Tony Robbins und Gary Vaynerchuk nehmen, da beide es schaffen, Menschen besser zu machen. Ich hatte das Vergnügen einen Mental Coach, welcher inspiriert war durch Tony Robbins, als Mentor und Freund an meiner Seite zu haben, und kann mir sehr gut vorstellen, wie stark der Einfluss von einem Tony Robbins ist, um verborgene Potenziale bei Menschen und Unternehmen zu heben. Anbei ein Beispiel meines Freundes aus der Praxis: https://www.spiegel.de/panorama/die-angst-des-stuermers-vor-dem-torwart-a-2f584b29-0002-0001-0000-000011616886