Erfolgreicher Januar: Geldsegen für deutsche Fintechs

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Gejubelt wird gefühlt immer, aber der vergangene Monat war für die hiesige Fintech-Landschaft tatsächlich überaus erfolgreich. 275 Mio. Euro aus 2021 stehen den nur 57 Mio. Euro aus dem Vergleichsmonat des letzten Jahres gegenüber. Und der aktuelle Monat läuft kaum weniger positiv an!

Januar war in jeder Hinsicht stark

Laut einer aktuellen Bestandsaufnahme von Barkow Consulting war der Monat Januar 2021 in jeder Hinsicht stark. Das FinTech-Investitionsvolumen in Höhe von 275 Mio. Euro machte den Januar 2021 zum zweitbesten Jahresstart aller Zeiten nach 2019 – und bestätigt, was wir durch die Marktbeobachtung und Berichterstattung bereits vermutet hatten, denn der vergangene Monat war geprägt durch eine einzige Abfolge von Investitionsmeldungen. Der Januar 2021 macht bereits 20 Prozent des Gesamtjahres 2020 aus. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie ist das ein gutes Zeichen für die hiesige Branche.

Erfolgreicher Januar: Geldsegen für deutsche Fintechs

Vorbote auf erfolgreichen Februar?

Es mag etwas früh sein, aufgrund eines einzelnen Monats auf das Gesamtjahr zu schließen, immerhin können Monatswerte, so zeigt es die Erfahrung, stark schwanken. Aber wir bleiben für die hiesige Fintech-Szene optimistisch, immerhin hat Banxware mit seiner Seed-Funding-Runde in Höhe von vier Millionen Euro schon einen guten Auftakt für den Monat Februar gemacht. Und das Berliner Fintech Ratepay wird ab sofort von der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG (kurz: VVRB) mit einem Volumen von 200 Millionen Euro bei der Refinanzierung seines Ratengeschäftes unterstützt.

Die Investitionen in der Übersicht

Hier in der Übersicht noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Investmentrunden aus dem letzten Monat, der für die hiesige Fintech-Landschaft in der Tat sehr bemerkenswert war!

Erfolgreicher Januar: Geldsegen für deutsche Fintechs

Clark sammelt Geld ein

Das Frankfurter InsurTech Clark sammelt in einer Finanzierungsrunde 69 Mio Euro frisches Kapital ein. Mit dem chinesischen Techkonzern Tencent, zu dem auch der Messengerdienst WeChat und der angeschlossene Bezahldienst WeChat Pay gehören, steigt ein internationales Schwergewicht als Investor bei dem Startup ein. Auch Bestandsinvestoren beteiligen sich und schießen Wachstumskapital nach. Über die Versicherungs-App Clark können NutzerInnen ihre Versicherungsverträge verwalten, vergleichen und bei Bedarf durch Alternativangebote ersetzen.

Geldspritze für Quirion

Der Robo-Advisor Quirion erhält 13 Mio. Euro von externen Investoren. Mit dem frischen Kapitel will das Unternehmen sein Wachstum weiter beschleunigen. Die aktuelle Bewertung liegt nach dem Kapitalzufluss nun bei 73 Mio. Euro. Neben Privatinvestoren hat sich auch die Berliner Effektengesellschaft beteiligt. Nach eigenen Aussagen ist Quirion mit über 26.000 KundInnen und einem verwalteten Vermögen von rund 600 Mio. Euro einer der größten Anbieter unter den digitalen Vermögensverwaltern in Deutschland.

Moss freut sich über viel Geld

Das Berliner Kreditkarten-Fintech Moss sammelt 21 Mio Euro frisches Kapital ein. Peter Thiels US-Investor Valar Ventures führt die Finanzierungsrunde an, auch die Bestandsinvestoren Cherry und Rockets Global Founders Capital schießen Kapital nach. Die Bewertung soll laut FinanceForward derzeit bei 100 Mio Euro liegen. Moss ist erst vor einigen Monaten gestartet und will mit einer Kreditkarte für Startups u.a die Buchhaltung erleichtern oder mit flexiblen Unternehmenskrediten kurzfristige Liquiditätsengpässe abfedern. Das Berliner FinTech, dessen Gründer und CEO Ante Spittler vor kurzem bei uns im Podcast zu Gast war, hieß früher Vanta und hatte sich kürzlich erst nach einem Namensstreit umbenannt.

Creditshelf holt Investor an Bord

Mit der Amsterdam Trade Bank hat Creditshelf einen weiteren strategischen Investor an Bord geholt. Das zu Beginn der Zusammenarbeit zur Verfügung gestellte Fremdkapital von 40 Mio. EUR bildet die Grundlage, noch besser auf die Kreditnachfrage aus dem deutschen Mittelstand zu reagieren. Das zur Alfa-Bank-Gruppe gehörende Institut startet damit seine Aktivitäten im Mittelstand auf dem deutschen Markt.

Erfolgreicher Januar: Geldsegen für deutsche Fintechs

Elinvar schließt neue Finanzierungsrunde ab

Der neue, milliardenschwere Lead-Investor Toscafund Asset Management aus Großbritannien sowie die bisherigen Gesellschafter Ampega Asset Management, finleap und Goldman Sachs pumpen über 25 Mio. Euro in das FinTech aus Berlin. Elinvar hat eine multimandantenfähige Plattform entwickelt, die das gesamte Ökosystem in der Vermögensanlage vernetzen will, sprich eine White-Label-Lösung für Vermögensverwalter. Das fünf Jahre junge Unternehmen stellt den Finanzhäusern die technische Infrastruktur für Depots, Abschlüsse und Kundenberatungen. Über 100 Mitarbeiter kümmern sich bei Elinvar um das Produkt.

Neues Fintech Remagine startet mit hohem Funding

Ein bisschen still und heimlich und dann aber plötzlich mit einem großen „Boom“ auf den Markt kommt das Business-Banking-Fintech, Remagine, an den Start. Medienberichten soll es bereits auf 20 Mio. Euro Funding kommen. Remagine will nachhaltig aufgestellte Start-ups finanzieren und ihnen eine Banking-Platform bieten.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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