Solaris, Bezahl.de, Xaver, Monzo – die Fintech-News aus dem März 2024

In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Am Ende jedes Monats fassen wir daher noch einmal die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats zusammen. In einem kompakten Überblick kommen hier unsere News für den Monat März 2024.

Solaris mit Finanzierung über 96 Millionen Euro

Solaris meldet Vollzug: Das Unternehmen sichert sich einer Serie-F-Finanzierung 96 Millionen Euro. Die SBI Group führt die Finanzierungsrunde an. Zudem erhält Solaris eine Finanzgarantie über 100 Millionen Euro. Die lang erwartete Finanzierung sichert das Kreditkartenprogramm für den ADAC ab. Dessen Übernahme setzte Solaris unter regulatorischen Zugzwang, da das ADAC-Portfolio ein kolportiertes Volumen von 500 Millionen Euro umfasst.
https://newsroom.solarisgroup.com/235905-solaris-schliesst-finanzierungsrunde-uber–96-millionen-euro-ab

22 Millionen Euro für Bezahl.de

Das Kölner Unternehmen NX Technologies, das hinter der Zahlungsplattform Bezahl.de steht, sichert sich eine Investition in Höhe von 22 Millionen Euro. Die Finanzierungsrunde führt Paypal Ventures an. Beteiligt haben sich auch Seaya Ventures, Walter Ventures und Motive Ventures. Laut Crunchbase flossen bisher 38 Millionen Euro in das Unternehmen. Bezahl.de konzentriert sich auf das Zahlungsmanagement für den Autohandel und zählt rund 130 Unternehmen als Kunden.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/finanz-start-up-koelner-fintech-bezahlde-erhaelt-geld-von-paypal/100025216.html

Lemon Markets startet Brokerage as a Service

Nachdem es im Januar die Lizenz der Bafin erhalten hat, startet das Berliner Fintech Lemon Markets offenbar jetzt sein operatives Geschäft. Gleich zu Beginn konnten laut Kreditwesen.de namhafte Partner gewonnen werden. BNP Paribas Deutschland übernimmt demnach die Abwicklung aller Transaktionen als depotführende Stelle. Die Deutsche Bank verwahrt die Kundeneinlagen gemäß der gesetzlichen Einlagensicherung. Und schließlich kooperiert das Fintech mit dem Handelsplatz Tradegate. Als White-Label-Anbieter bietet Lemon Markets Finanzdienstleistern und Fintechs eine Plattform zur effizienten Abwicklung von Wertpapiergeschäften zur Verfügung. Die „Brokerage as a Service“-Lösung wird laut dem Bericht Beatvest als einer der ersten Kunden nutzen.
https://www.kreditwesen.de/bank-markt/ergaenzende-informationen/bank-markt-meldungen/lemon-markets-startet-brokerage-service-id94053.html

Unzer darf wieder mehr Neukunden aufnehmen

Das von der Bafin im Sommer 2022 verhängte Neukundenverbot für Unzer wurde gelockert, wie das Unternehmen mitteilt. Somit darf die Unzer-Tochter „Unzer E-Com GmbH“ wieder begrenzt neue Kunden aufnehmen. Auslöser für das ausgesprochene Verbot waren festgestellte Mängel in der Unternehmenssteuerung, Kontrollmechanismen und Geldwäschebekämpfung.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/bafin-lockerung-fintech-unzer-darf-wieder-mehr-neukunden-aufnehmen/100020565.html

Tide startet in Deutschland

Das britische Fintech Tide kündigt gegenüber dem britischen Magazin Businesscloud seine Expansion nach Deutschland an. Das Unternehmen fokussiert sich mit seiner Plattform darauf, finanzielle und administrative Herausforderungen von Selbstständigen und Freiberufler:innen zu lösen. In Großbritannien nutzen nach eigenen Angaben bereits fast 580.000 kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) das Angebot. Tide plant, in den kommenden Monaten in Deutschland Geschäftskonten und Kartenprodukte einzuführen. Schrittweise soll dann das gesamte Produktangebot auch hier freigeschaltet werden. Die Expansion nach Deutschland folgt auf den Markteintritt von Tide in Indien, wo das Unternehmen nach eigenen Angaben über 200.000 KMU betreut.
https://businesscloud.co.uk/news/uk-fintech-tide-expands-into-germany/

Handy-zu-Handy-Zahlungen via EPI ab Juni

Im April des vergangenen Jahres hatte die European Payments Initiative (EPI) angekündigt, das neue Bezahlsystem in Belgien, Frankreich und Deutschland in diesem Jahr breiter einzuführen. Ab diesem Sommer nun sollen Verbraucher:innen Handy-zu-Handy-Zahlungen in Deutschland, Belgien und Frankreich nutzen können, berichtet das IT-Finanzmagazin. Danach soll die Option auch in anderen Ländern zur Verfügung stehen. Derzeit wird EPI laut dem Bericht von 16 Finanzdienstleistern unterstützt, darunter DSGV, Deutsche Bank und DZ Bank.
https://www.it-finanzmagazin.de/nach-langen-vorbereitungen-epi-startet-handy-zu-handy-zahlungen-ab-juni–207781/

Volksbanken: 100 Millionen Euro für Dienstleistungen jenseits des Banking

Die deutschen Genossenschaftsbanken wollen laut einem Bericht des Handelsblatts ihren privaten Kund:innen zukünftig Dienstleistungen über das Banking hinaus anbieten. Darum soll sich die Tochtergesellschaft Amberra kümmern. Das Unternehmen will in Start-ups investieren, die solche Dienstleistungen entwickeln. Noch in diesem Monat beginnt Amberra offenbar damit, Zusagen für eine Beteiligung an einem neuen Fonds zu sammeln, der ein Volumen von 100 Millionen Euro erreichen soll. Das Geld soll über einen Zeitraum von vier Jahren abgerufen werden. Neben dem Fonds will Amberra einen zweiten Geschäftsbereich schaffen, der selbst neue Dienstleistungen entwickelt.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/volksbanken–100-millionen-euro-fuer-dienstleistungen-uebers-banking-hinaus–01/100016080.html

Monzo sichert sich 397 Millionen Euro

Die britische Digitalbank Monzo sichert sich laut einem Bericht von EU-Start-ups 397 Millionen Euro in einer neuen Finanzierungsrunde. CapitalG, der Wachstumsfonds von Alphabet, führt die Finanzierungsrunde an. Die Bewertung von Monzo steigt mit dieser Runde auf fünf Milliarden US-Dollar. Das neue Kapital soll in erster Linie für die weitere Expansion genutzt werden. Nach eigenen Angaben hat Monzo im März 2023 erstmals die Gewinnschwelle erreicht.
https://www.eu-startups.com/2024/03/london-based-digital-bank-monzo-raises-e397-milion-to-fuel-product-roadmap-and-diversification-strategy/

Personalmeldungen

Stephan Leithner wird CEO der Deutschen Börse

Die Deutsche Börse AG hat einen neuen CEO gefunden. Das Amt wird Stephan Leithner übernehmen, der auf Theodor Weimer folgt. Leithner, Mitglied des Vorstands seit 2018, wird ab dem 1. Oktober zusammen mit Weimer für einen Übergangszeitraum bis Ende 2024 als Co-CEO übernehmen. Bevor er zur Deutschen Börse kam, war Leithner Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank und dann Partner bei EQT, einem Private-Equity-Unternehmen.
https://www.deutsche-boerse.com/dbg-de/media/pressemitteilungen/Dr.-Stephan-Leithner-wird-Vorstandsvorsitzender-der-Deutsche-B-rse-AG–3879584

Neuer Chef für die DKB

Sven Deglow wird ab dem 1. Juli Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kreditbank (DKB). Er folgt auf Stefan Unterlandstättner, der nach über zehn Jahren aus dem Amt scheidet und in den Ruhestand geht. Deglow bringt Erfahrung aus seiner Tätigkeit bei der Comdirect Bank mit und ist derzeit noch bei der BNP Paribas Personal Investors Deutschland beschäftigt.
https://www.dkb.de/presse/pressemitteilungen/pm-240327

Autor

  • Stephan ist seit Anfang der 90er Jahre online und hat eine ausgeprägte Fintech-Vergangenheit (Star Finanz, Hypoport). Bei der Hypoport-Tochter Dr. Klein war er u.a. für das Produktmanagement und den Bereich Business Development verantwortlich. Seit über 10 Jahren schreibt er über ausschließlich über Tech, Retail, E-Commerce und Insurance.

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