Die Corona-Pandemie hat das Wachstum enorm beschleunigt: Überall auf der Welt werden FinTech-Apps immer beliebter
Die Pandemie hat uns alle überrascht, überrollt und manchmal auch überfordert. Nichts ging mehr, (fast) alle Geschäfte zu, Schule und KiTa zu, arbeiten im Home-Office. Viele Branchen liegen am Boden, sind hart getroffen und kämpfen nun weiterhin um das Überleben. Auch Banken sind nicht völlig unbeschadet aus den zurückliegenden Monaten gekommen. Es kann also nur besser werden, oder? Nicht alle Akteure blicken auf ein ernüchterndes erstes Halbjahr 2020 zurück: Der unlängst erschienene Mobile Finance Report macht einen – vielleicht nicht ganz überraschenden! Gewinner aus: die Fintech-Apps.
COVID-19 hat das ohnehin exponentielle Wachstum in dieser App-Kategorie im Jahr 2020 noch weiter beschleunigt. Möglicher Grund: Die Nutzer greifen in Zeiten von Hygieneregeln und Sicherheitsabstand zunehmend zum Smartphone, um Geldgeschäfte durchzuführen.
Fintech-Apps legen in Nutzungszeit und Investitionen deutlich zu
Der Report, herausgegeben von Adjust und Apptopia, zeigt einen deutlichen Anstieg der Sessions im ersten Halbjahr 2020: 88 % Wachstum bei Investitions-Apps, 49 % mehr bei Zahlungs-Apps und 26 % mehr bei Banking-Apps.
„Wir sollten die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Bankwesen und das rasante Wachstum von digitalen Serviceangeboten wie Mobile-Apps nicht unterschätzen“, so Paul H. Müller, Co-Founder und CTO von Adjust.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Zur Methodik: Der Report vergleicht Daten von Adjust und Apptopia aus dem ersten Halbjahr 2020 mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 aus einem Querschnitt von Ländern auf der ganzen Welt. Die Daten zeigen folgende Entwicklungen:
- Investment-Apps sind weltweit die am zweitschnellsten wachsende App-Kategorie: Nutzeraktivitäten in Investment-Apps für Wertpapierhandel übers Smartphone stiegen rasant an – im Schnitt 88 % mehr Sessions pro Tag von Januar bis Juni 2020. Apps von Trading-Plattformen wie Acorns, Gatsby und Stash demokratisieren das Investieren.
Die Anzahl der Sessions in Zahlungs-Apps stieg in den untersuchten Ländern im Durchschnitt um 49 %. Die beeindruckendsten Zuwachsraten verzeichneten Apps dieser Kategorie in Japan (75 %), Deutschland (45 %), der Türkei (39 %), den USA (33 %) und dem Vereinigten Königreich (29 %).
- In allen Ländern war ein Anstieg der Sessions zu verzeichnen, aber Japan ist hier Spitzenreiter mit einem Zuwachs von 142 %, gefolgt von Deutschland (40 %), der Türkei (31 %) und den USA (27 %).
- Super-Apps gehören nach wie vor zu den Top-Trends in der Mobile-Branche. Seinen Ursprung hat der Trend in Asien, wo Apps wie WeChat und KakaoTalk den Markt dominieren.
- Verbrachten Nutzer in der ersten Hälfte des Jahres 2019 im Durchschnitt 7,7 Minuten pro Session in Banking- und Zahlungs-App, so stieg dieser Wert in 2020 auf 8,35 Minuten.
- Den stärksten Nutzungsanstieg entfiel auf die 2. Hälfte des ersten Halbjahres und somit zu einer Zeit, in dem es in vielen Ländern zu Ausgangsbeschränkungen gekommen war. Argentinien verzeichnete für diesen Messwert im Ländervergleich mit einem Plus von 72 % in 2020 das stärkste Wachstum, danach folgt die Ukraine mit 62 %, gefolgt von Russland und Brasilien, die beide rund 50 % mehr Zeit in FinTech-Apps verzeichneten. In Japan verbrachten Nutzer 21 % mehr Zeit in den Apps.
„Banken bereiten sich bereits seit mehreren Jahren auf die digitale Disruption vor. Aber das Coronavirus treibt diesen Wandel zusätzlich an und eröffnet nun Millionen von Menschen auch ohne Bankkonto oder ausreichenden Zugang zu Bankdienstleistungen völlig neue Möglichkeiten,“ so Müller von Adjust.
Weitere Insights und Trends für die App-Kategorien Banking, Zahlungen und Investitionen können in der Vollversion des Reports hier heruntergeladen werden. Der Report analysiert mehr als 270 FinTech-Apps, einschließlich Banking-, Zahlungs- und Investitions-Apps aus den USA, Russland, der Ukraine, der Türkei, Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Japan und Argentinien.