Das Fintech will Private-Market-Investments zugänglicher machen und startet nun mit einer Verbriefungsplattform. Das Unternehmen verspricht 90 Prozent Einsparung und mehr Flexibilität, erste Projekte seien bereits in der Pipeline.
Eine kleine Info vorab: Leser:innen unserer Newsletter „Finanzhappen“ haben diesen Artikel schon lange vor dir gelesen. Der Newsletter ist der einzige tägliche und kostenlose Fintech-Newsletter in Deutschland und enthält immer wieder exklusive Analysen, große Interviews und Deep Dives, die wir erst etwas später auf der Website ausspielen. Willst Du das wirklich verpassen? Eben. Hier klicken und jetzt anmelden.
Erst vor knapp einem Jahr ging das Fintech Aquaty an den Start, mit dem Versprechen, Investitionen in Start-ups zu vereinfachen. Gegründet wurde es von Alexander Grimm, Robert Jeggle und Sebastian Otutuama. Nun will die Firma ihr Angebot erweitern und startet eine sogenannte Securitization-Plattform, über die auch andere, bisher schwer zugängliche Investmentklassen einfacher handelbar werden sollen, etwa Immobilien- und Infrastrukturprojekte. Das erfuhr Payment & Banking vorab.
Aquaty richtet sich dabei an Asset Manager und andere Anbieter, die neue Investor:innen für Projektfinanzierungen suchen. Über das Fintech sollen diese künftig Verbriefungen herausgeben und damit Finanzierungsanteile von Private-Market-Projekten verkaufen. Aquaty übernimmt die gesamte Abwicklung, agiert aber komplett im Hintergrund. Damit ist die Plattform ein klassisches B2B-Fintech, das besonders innerhalb der Paymentszene bekannt sein dürfte.
Asset Manager sollen über Aquaty ein fertiges, handelbares Wertpapier erhalten. Dank Automatisierung und Einsatz von Blockchain-Technologie soll das deutlich günstiger möglich sein als bei herkömmlichen Verbriefungsverfahren, bei denen viele Personen und darunter meist ein Notar mitmischen und auch mitverdienen wollen. Laut eigenen Angaben kann Aquaty die Kosten so um 90 Prozent senken. Das Fintech verdient über Transaktionsgebühren mit.
Erste Projekte habe man bereits in der Pipeline, darunter die Finanzierung von Gewerbeimmobilien, Hochspannungsleitungen und auch Windparks.
Während in der Vergangenheit der Einstieg in solche Vorhaben meist erst bei etwa 100 Millionen Euro Kapital möglich war, könnten über dieses neue Angebot deutlich kleinere Tranchen ausgegeben werden, Aquaty spricht von etwa einer Million Euro. Für Kleinanleger bleibt das Angebot also eher unattraktiv, mögliche Abnehmer sind institutionelle Investoren und wohlhabende Privatleute. Ein Vorteil für die Investoren: Das Geld ist, im Gegensatz zu Anteilen an geschlossenen Immobilienfonds, nicht mehr gebunden, die Wertpapiere lassen sich einfach handeln. Ob es einen Markt für diese gibt, bleibt abzuwarten. Aquaty verweist auf den Pre-IPO-Markt im US-amerikanischen Tech-Bereich, wo Wertpapiere bereits fleißig gehandelt werden.