Die Startups, die sich auf den Versicherungsbereich fokussieren, sind nicht weniger umtriebig als Fintechs, bekommen nur seltener öffentliche Aufmerksamkeit. Was so in der Insurtech-Welt in den vergangenen Wochen passierte, fassen wir hier kurz zusammen. 

Element steigert Beitragsvolumen, macht aber mehr Verlust

Im vergangenen Jahr durfte sich Element über eine Kapitalspritze von 16 Mio. freuen. Nun legt das Insurtech den Geschäftsbericht zum 31.12.2020 vor. Gegenüber unserer Analyse aus dem vergangenen Jahr hat sich recht wenig getan. Element fasst das selbst so zusammen: „Unbeschadet der schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen konnte die Gesellschaft den eingeschlagenen Wachstumskurs mit geringen Abstrichen fortführen“. 

Bei den gebuchten Bruttobeiträgen legte Element gegenüber dem Vorjahr kräftig zu. Sie kletterten auf 6.789 Tsd. Euro (2019: 4.250 Tsd. Euro). Bekanntlich steht das nur eben nicht am Ende. Wer den Geschäftsbericht Sparte um Sparte durchblättert, findet am Ende immer den gleichen Satz: „In der Folge betrug der versicherungstechnische Verlust für eigene Rechnung <hier dann die Summe einsetzen>.“ 

Am Ende des Geschäftsjahres steht also, wenig überraschend, erneut ein kräftiges Minus in den Büchern (–13.930 Tsd. Euro im Jahr 2020 gegenüber –12.074 Tsd. Euro im Jahr 2019). 

Grafik mit freundlicher Unterstützung von northdata.de

Und weil das natürlich keine so schönen Neuigkeiten sind, betont der Geschäftsbericht den Ausbau neuer Partnerschaften und Produkte. 

Trotz aller neuen Produkte ist die Abhängigkeit von einer Sparte geblieben. So führt Element selbst das starke Wachstum „vor allem auf den Vertrieb von Garantieversicherungen im Versicherungszweig Sonstige Sachversicherung zurück“. Es „entfielen mehr als 93 % der gebuchten Bruttobeiträge auf diesen Versicherungszweig.“ Wie schon erwartet, bleibt es also schwierig.

Huk-Coburg und Neodigital planen Joint Venture für Autoversicherungen

Das Insurtech Neodigital ist 2018 an den Start gegangen und vertreibt Produkte im Bereich Privathaftpflicht, Tierhalterhaftpflicht, Hausrat und Unfall. Jetzt steigt die Huk-Coburg beim Unternehmen ein. Damit ist auch die Gründung eines Joint Ventures verbunden, das Autoversicherungen anbieten wird. Nach nicht bestätigten Gerüchten soll die HuK 20 Mio. Euro in das Insurtech stecken. Pressemitteilung…

Ottonova übernimmt PKV-Analysehaus KV Pro

Was wäre der Versicherungsmarkt ohne Beratungstools und Vergleichsrechner! Seit 2001 unterstützt „KV Pro“ Makler und Berater beim Tarifvergleich in der Privaten Krankenversicherung. Jetzt wird das Unternehmen Teil des Insurtechs Ottonova, das ja selbst Krankenversicherungen anbietet. KV Pro soll eigenständig fortgeführt werden, das Geschäftsmodell strategisch erweitert. Am Ende könnte ein Portal entstehen, an dem sich Kund:innen, mit Vermittlern und Versicherern vernetzen. Weiterlesen…

Zurich kauft Alphachat

Die Zurich-Gruppe übernimmt das estnische Startup Alphachat. Das hat sich auf automatisierte Chats spezialisiert. Dank KI kann die Lösung natürliche Sprache und Fragen von Kund:innen verstehen und entsprechend beantworten. Ziel von Zurich ist es, auf Basis der Technologie virtuelle Assistenten in allen Geschäftsbereichen aufzubauen. Über den Kaufpreis gab es keine Angaben. Pressemitteilung

Veränderungen im Vorstand und Beirat des InsurTech Hub München

Personelle Veränderungen gibt es im Vorstand des Münchener InsurTech Hubs. Kathrin Schwidder von der Generali übernimmt dort das Amt der Schriftführerin. Dr. Klaus Driever von der Allianz wurde als zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden in den ITHM-Vorstand gewählt. Veränderungen gibt es auch im Beirat. Jedes Mitglied kann einen Unternehmensvertreter dort hin entsenden. Für die Allianz wird Dr. Carsten Reimund in den Beirat aufgenommen. Neu dabei ist auch Benedikt Kalteier von der Generali. Weiterlesen…

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