André Moeller, Head of Payments, Risk & Fraud bei Volkswagen Group Charging (Elli), spricht über seine Payment-Karriere von SMS-Zeiten bis zur E-Mobilität – und warum Klarheit, Nutzer:innen-freundlichkeit und Sicherheit für ihn im Zentrum stehen.
André Moeller ist seit über 15 Jahren im Payment-Universum unterwegs – und das mit klarer Haltung. Bei Elli, dem E-Mobility-Arm des Volkswagen-Konzerns, verantwortet er heute ein ganzheitliches Setup aus Payments, Risk, Fraud und Forderungsmanagement. Im Interview spricht er über seinen Weg vom Browsergame-Zeitalter in die Welt der Elektromobilität, erklärt, warum Fintechs nicht gleich Fintechs sind – und was seine Harley mit der Gartenarbeit gemeinsam hat.
Wer bist Du und was machst Du?
André Moeller, ich leite das Payments, Risk and Fraud Department bei Volkswagen Group Charging GmbH.
Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie?
Ich habe immer eine goldene Reserve von 200 Euro im Portemonnaie, wobei Portemonnaie zu viel des Guten ist. Seit Jahren nutze ich eine Secrid Wallet und mehr als ein Schein passt da gar nicht rein, was auch gut so ist.
Wie bist Du im Payment & Banking-Sektor gelandet?
Wahrscheinlich wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen, eher durch Zufall. Es ergab sich 2007 die Gelegenheit für mich Mitarbeiter eines kleinen Unternehmens, seinerzeit Atlas Interactive, zu werden und das Key Account Management von SMS-Zahlungen für Kunden aus dem, damals wachstumsstarken Online und Browsergames Marktes zu übernehmen. Der Rest ist Geschichte.
Wie möchtest Du den Payment & Banking-Bereich verändern?
Mein Ziel ist es immer, das bestmögliche Payments, Risk und Fraud Set-up für meinen Arbeitgeber aufzusetzen, welches in einem guten Verhältnis von Kosten und Nutzen für meinen Arbeitgeber und gleichermaßen smooth für die Nutzer und Kunden ist: einfach und Zielorientiert.
Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?
Es kommt aus meiner Sicht hierbei auf die Betrachtungsweise an. Sehen wir Fintechs im Bereich Banking, gab es diese im kleinen schon sehr lange und es war wichtig die breite Masse zu erreichen, um Veränderungen im etablierten Bereich voranzutreiben und hier ist immer noch viel Luft nach oben, siehe Tagesgeldzinsen.
Sehen wir Fintechs im Bereich Depot/Aktien/Trading, haben wir eine große Revolution gesehen. Hier wurde der gesamte Aktien-, Crypto- und ETF-Bereich aus der Nische der etablierten und teuren Anbieter, der Banken, rausgeholt und das in einer, auch dank der Pandemie, ultra kurzen Zeit. Die Menschen haben in kürzester Zeit gelernt, damit umzugehen und es zu nutzen. Das nenne ich eine große Revolution.
Wenn Du Finanzminister wärst, was würdest Du sofort ändern?
Ich würde auf die Menschen hören, welche mich zu dem gemacht haben, was ich jetzt bin. Leider haben unsere „Berufs“-Politiker verlernt, auf die Wähler zu hören. Wenn ich mir aktuelle Umfragen anschaue, sehe ich, dass es unsere Politiker überhaupt nicht interessiert, was der Wähler verlangt, es wird einfach das Gegenteil gemacht.
Werden wir persönlich: Was machst Du in Deiner Freizeit – und sag´ jetzt nicht „Lesen und Freunde treffen”.
„Lesen“ schaffe ich tatsächlich nur im Urlaub, dann aber auch gern ein Buch pro Woche. Da wir außerhalb von Hamburg wohnen und viele unserer Freunde Kinder haben, ist „Freunde treffen“ immer mit Planung verbunden. Meine Freizeit habe ich bis letztes Jahr gern auf meiner Harley verbracht oder bin mit meinem Golf Cabrio zum Golfen gefahren. Da wir seit Anfang 2024 Hausbesitzer sind, verbringe ich mittlerweile viel Freizeit um unsere Haus herum und bin im Garten.
Wie bezahlst Du an der Supermarktkasse?
Was für eine Frage … natürlich kontaktlos.
Welche Finanz-Apps sind Deine drei beliebtesten?
Die meiner Bank MLP, die meiner Depots Trade Republic und Scalable Capital sowiedie meiner Kreditkarte, Amex. Alles nutze ich täglich.