Willkommen zur Transactions 2020, dem Event, auf dem die wichtigsten Köpfe der Digitalisierungs-, Payment– und Banking-Branche zusammentreffen.
Dies ist eine Interviewreihe mit den diesjährigen Sprecher*innen der Transactions 2020 – Heute wird uns Verena Thaler Rede und Antwort stehen. Verena ist Head of Strategy beim Berliner Fintech Raisin.
In der Branche ist es schon lange kein Geheimnis mehr: Die von Payment & Banking organisierte Veranstaltung Transactions geht am 19. November in die zweite Runde! Nach dem großen Erfolg des vergangenen Jahres schlagen wir auch in diesem Jahr wieder die Zelte in Offenbach bei Frankfurt/Main auf.
Auf dem Event treffen sich erneut die wichtigsten Köpfe der Digitalisierungs-, Payment– und Banking-Branche. Neben den vielen tollen Teilnehmern ist eine Veranstaltung immer auch nur so gut wie seine Speakerinnen und Speaker auf der Bühne. Die Transactions ist eine der wenigen interdisziplinären Konferenzen im DACH-Raum, die Querdenkern aus diversen Branchen zum Thema „digitaler Strukturwandel“ eine Bühne bietet. Wir freuen uns wieder auf nationale und internationale Stars aus dem Digital-Business, die einen Ausblick auf die wichtigsten Trends der Branche geben.
Wer diese tollen Köpfe sind, welche die #TRX20 maßgeblich mitgestalten, das lest ihr in den nächsten Wochen in unserer Interviewreihe.
Mit dabei ist in diesem Jahr u.a. Verena Thaler, die sich in diesem Interview selbst vorstellt. Sie diskutiert mit auf dem Panel: Data Driven Banking – Datenschatz oder Büchse der Pandora?
Wir freuen uns über deine Zusage zur Transactions 20 im November: Bitte stelle dich doch kurz einmal vor.
Ich bin Verena Thaler, Head of Strategy & Business Development bei Raisin. In Deutschland ist unsere Plattform für Geldanlage unter der Marke WeltSparen bekannt.
Mit meinen Teams entwickele ich individuelle Funding-Strategien für unsere Partnerbanken. Über Raisins europaweite Plattformen erhalten diese Banken Zugang zu grenzüberschreitender Einlagenfinanzierung und können so kosteneffizient ihre Finanzierungsquellen diversifizieren. Darüber hinaus verantworte ich zudem die strategische Ausrichtung von Raisin.
Seit wann beschäftigst du dich mit dem Thema deines Panels und warum begeisterst du dich dafür?
Ich fand es tatsächlich schon immer spannend aus Datenpunkten eine Hypothese oder konkrete Schlussfolgerung abzuleiten. Dadurch bin ich bereits früh mit Data Driven Banking in Kontakt gekommen. Raisin verfolgt das Ziel, Angebot und Prozesse stetig zu verbessern. Dabei sind die Analyse des Kundenverhaltens auf unserer Plattform und Anfragen durch unsere Bankpartner ein wichtiger Baustein. Beides ermöglicht uns frühzeitig auf Verhaltensmuster reagieren zu können.
Es kann so beispielsweise erkennbar werden, dass Kunden an einer gewissen Stelle im Prozess abbrechen. Wir analysieren das sorgsam und versuchen herauszufinden, was die Ursache dafür ist und wie wir die Kunden- und Partner-Erfahrung an genau dieser Stelle verbessern können. Dabei zahlen auch Erfahrungen aus meiner Zeit bei McKinsey ein. Dort habe ich unter anderem Projekte geleitet, die sich mit Advanced Analytics beschäftigten, um beispielsweise die drohende Kündigung eines Kunden zu antizipieren.
Welche Erwartungen hast du als SpeakerIn an die kommende TRX?
Auf der TRX möchte ich mich zu aktuellen Trends, Entwicklungen und Herausforderungen austauschen. Das Line-up ist beeindruckend, daher bin ich sicher, dass ich gute Impulse erhalten werde. Ich freue ich mich sehr darauf viele spannende Leute aus der Branche endlich wieder persönlich oder virtuell zu treffen.
Die TRX findet zum zweiten Mal statt: Welchen Relevanz hat die Veranstaltung für dich bzw. für die Branche bekommen?
Die TRX hat einen starken ersten Aufschlag gemacht. Auch dieses Mal konnten wieder hervorragende Speakerinnen und Speaker gewonnen werden, was die Relevanz für die Branche eindrucksvoll belegt. Es freut mich, dass ich dabei sein und ebenfalls einen kleinen Teil zur diesjährigen TRX beitragen darf.
Der Situation angepasst, wird die diesjährige TRX das erste Mal als Hybrid-Format stattfinden. Welche Erfahrungen hast du bislang mit solchen digitalen Eventformaten gemacht?
Ich selbst habe zuletzt am Handelsblatt Banken-Gipfel teilgenommen, der ebenfalls hybrid angelegt war. Ich persönlich bin eine große Freundin von persönlichen und von Zufallsbegegnungen auf Veranstaltungen.
Um so mehr war ich beeindruckt wie gut der Austausch auch auf hybriden Veran-staltungen funktioniert, beispielsweise über Chats oder virtuelle Coffee Breaks. Zudem entstehen echte Zeitvorteile durch eine digitale Teilnahme. Das neue „Normal“ der Hybrid-Formate gibt uns hier mehr Entscheidungsfreiheit – so, wie es gerade am besten passt. Das betrachte ich als eine positive Entwicklung.
„Das neue ‚Normal‘ der Hybrid-Formate gibt uns hier mehr Entscheidungsfreiheit.“
Welche Fragen würdest du deinen Mitpanelisten gerne selbst stellen?
Mich interessieren Dinge, bei denen ich etwas lernen kann: Welche Veränderungen haben meine Kolleginnen und Kollegen beobachtet – zum Beispiel hinsichtlich des Kundenverhaltens – und wie reagieren sie darauf? Welche neuen Geschäftsmodelle werden darauf aufbauend gerade getestet bzw. welche Veränderungen werden daher gerade jetzt umgesetzt. Und nicht zuletzt, wie gehen meine Kolleginnen und Kollegen mit den Themen „Führung und Motivation“ in dieser neuen „Normalität“ um? Ich freue mich schon auf den Austausch!
Die TRX findet in Offenbach statt. Warum sollte FinTech auch jenseits der großen Hubs ein Thema sein?
Von Fintech-Lösungen können Menschen überall in Deutschland und der Welt profitieren. Daher finde ich es naheliegend, dass man sich bei der Wahl des Veranstaltungsortes nicht nur auf wenige große Städte reduziert und so auch wertvolle Impulse und Inspiration in kleinere Zentren gibt. Es gilt ja grundsätzlich, dass spannende Ideen zurückkommen, wenn man immer wieder einmal das übliche „Spielfeld“ verlässt und dadurch vielleicht ganz andere Menschen angesprochen werden. Die Mischung machts am Ende.
Rückblickend auf das Jahr – was hat sich in deinem speziellen Wirkungsradius massiv verändert? Was davon ist positiv, was negativ?
Am augenscheinlichsten ist der veränderte Wirkungsradius wohl bei den Kilometern, die wir momentan nicht fliegen oder fahren. Damit verbunden ist die Summe persönlicher Begegnungen deutlich gesunken – vieles findet heute auf dem Bildschirm statt. Eine Entwicklung, die ich nicht pauschal schlecht finde, da ja auch viele Stunden in Bahnen und Flugzeugen dadurch vermieden werden. Qualitativ ist ein persönliches Treffen dennoch kaum zu überbieten.
Das gilt auch ins Unternehmen hinein. Wir sind jetzt seit über einem halben Jahr überwiegend dezentral organisiert, dadurch verändert sich die ganze Kommunikation im Unternehmen. Das beinhaltet positive Effekte und auch Herausforderungen, die uns und vermutlich alle anderen auch beschäftigen.
Mit Blick auf den geschäftlichen Erfolg hat sich für Raisin glücklicherweise nicht viel verändert. Wir befinden uns weiterhin in einem Marktumfeld mit andauernden Niedrigzinsen. Hier können wir ungebrochen unseren Kunden und Partnern echte Mehrwerte bieten. Spannen wir den Schirm noch weiter, steht die Bankenbranche auf europäischer Ebene vor vielen wichtigen Entscheidungen. Die Märkte sind immer noch fragmentiert.
Mich begeistert aber mit welcher Energie wir die aktuellen Anforderungen durch Corona angegangen sind. Viele Aspekte der Digitalisierung wurden dadurch beschleunigt. Es ist faszinierend zu sehen, wie viele Unternehmen und Mitarbeitende in unserer Branche gerade die Extrameile gehen, um den Kunden ein noch besseres Angebot zu bieten.