FinTech Podcast #278

Das offizielle Sommerloch – Ferienzeit. Nach den letzten Monaten die geprägt waren von handfesten Skandalen, wirkte der Monat Juli schon fast langweilig. Über die Causa Wirecard wird natürlich noch weiterhin gesprochen, doch rücken hier die Geflechte eher in den Vordergrund. Es wird langsam klar, wer bereits was wusste und wer nicht und selbst die Kenntnisnahme der Bundesregierung zum Fall wird geprüft. Ein wirklich Schuldiger ist noch nicht gefunden. Es bleibt also spannend.

Der Fall Wirecard hat europaweite Auswirkungen. Kunden, Fintechs, Partner, Händler und nicht zuletzt Tausende Mitarbeiter von Wirecard sind betroffen. Die Insolvenz von Wirecard ist die Corona-Pandemie der Fintech-Branche und erfährt nun ihren Lockdown.

Trotz Urlaub lassen es sich Jochen und André nicht nehmen auch diesmal unseren Newsrückblick des Monats Juli zu kommentieren und umfassend zu besprechen. Und das waren die Themen:

Aldi kehrt zu alten Anbietern für Kartenzahlungen zurück

Während ALDI Süd die Kreditkartenzahlungen seit dem 1. Juli über Payone abwickeln lässt, hat auch ALDI Nord einen schnellen Ersatz für Wirecard gefunden: Sämtliche Kartenzahlungen werden nun wieder über den alten Partner Telecash / First Data abgewickelt, der nach einem Mega-Merger mittlerweile in dem Unternehmen Fiserv aufgegangen ist.

Pair Finance sammelt Geld ein

Das auf Inkasso spezialisierte FinTech Pair Finance aus Berlin hat in einer neuen Finanzierungsrunde 2 Millionen Euro eingeworben. Neben den Bestandsinvestoren Finleap, Yabeo Venture, Zalando (zugleich auch Kunde von Pair Finance) und einigen Business Angels beteiligte sich auch der ehemalige Postbank-Vorstand und Deutsche Bank-Manager Ralph Müller an der neuen Runde.

News Juli

Kontist launcht automatisierten Dispo-Kredit

Das auf Geschäftskonten spezialisierte FinTech Kontist führt einen automatisierten Dispokredit für Selbstständige ein. Der Dispokredit wird über die Kontist-App beantragt und soll bereits nach 30 Minuten zur Verfügung stehen, wenn die Prüfung erfolgreich ist. Für die Kreditvergabe und die dafür notwendigen Prüfungen ist die Solarisbank, das kontoführende Institut hinter Kontist, zuständig. Die Solarisbank führt dabei eine automatisierte Scoring-Entscheidung in Echtzeit durch, und zwar mittels Schufa-API sowie einer eigenen Scorer Decision Engine zur Prüfung des jeweiligen Kontos.

Penta bekommt Geldspritze und zieht sich zeitgleich aus Italien zurück

Penta hat eine weitere Geldspritze bekommen: Das auf Geschäftskonten spezialisierte Berliner FinTech begrüßt S7 Ventures, Presight , Capital sowie zwei Family Offices als neue Investoren, die zusammen über 4 Millionen Euro in das Unternehmen stecken. Das Investment erfolgt im Rahmen der bereits im März bekanntgegeben Series B, die dadurch von 18,5 auf 23 Millionen Euro wächst. Mit dem neuen Kapital plant Penta, seinen Wachstumspfad zu beschleunigen und sein Produktangebot für KMUs weiterzuentwickeln. Gleichzeitig zieht sich Penta aus Bella Italia zurück. „Wir müssen uns rückblickend eingestehen, dass der Schritt für uns zu früh kam. Die Expansion hat deutlich mehr Komplexität mit sich gebracht hat, als wir erwartet hatten“, so Penta-Chef Marko Wenthin gegenüber Finanz-Szene. Penta will sich wieder komplett auf den deutschen Markt konzentrieren.

Hohe Bewertung für TransferWise

News Juli

Das auf internationale Überweisungen und Multi-währungskonten spezialisierte FinTech TransferWise wird erstmals mit 4 Milliarden Pfund bewertet – ein Plus von 30 Prozent gegenüber der letzten Finanzierungsrunde. Die Zahl taucht im Zusammenhang mit einem Programm auf, über das Mitarbeiter von TransferWise sowie Investoren der ersten Stunde aktuell einen Teil ihrer Firmenanteile verkaufen können. Dieser „Secondary Share Sale“ soll für die Anteilseigner insgesamt 240 Millionen Pfund einspielen.

Scalable Capital hat einen Lauf

Für Scalable Capital läufts aktuell rund, ein spannender Deal jagt den anderen. Zunächst wurde bekannt, dass der Bestsellerautor Gerd Kommer („Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“) eine Kooperation mit Scalable Capital eingeht: Für dessen neue digitale Vermögensverwaltung mit dem Namen „Gerd Kommer Capital” (GKC) wird Scalable Capital im Rahmen einer Whitelabel-Lösung seine Roboadvisor-Technologie beisteuern. Gerd Kommer und sein Team beraten bei der Erstellung der Portfolios sowie der Auswahl der ETFs und sind für die Vermarktung zuständig. Auch die Raiffeisen Bankengruppe Österreich, die Targobank und die Openbank nutzen bereits Whitelabel-Lösungen von Scalable Capital. Mit Barclays zieht Scalable Capital bereits eine Woche später eine britische Großbank als Kunden an Land. Der deutsche Robo-Berater steht hinter der neuen digitalen Investment-Lösung von Barclays „Plan & Invest“, offenbar einem Hybrid aus automatisiertem Robo-Tool und aktivem Asset-Management.

Allein in Großbritannien verwaltet Barclays das Geld von 24 Millionen Kunden. Schlussendlich vermeldet das Unternehmen eine Series-D-Finanzierungsrunde über 50 Millionen Euro. Das Geld kommt von den drei Bestandsinvestoren Blackrock, HoltzbrinckVentures und Tengelmann Ventures, die etwas mehr als 20 Millionen beigetragen haben. „Die restlichen knapp 30 Millionen Euro kommen von einem neuen Investor, der sich schon länger auf junge Unternehmen aus dem Bereich der Finanztechnologie spezialisiert hat“, sagt Scalable-Gründer Erik Podzuweit, der sich aber zum Namen des neuen Investors noch bedeckt hält.

„Dealwise“ heißt die neue Cashback-App der ING

Die ING plant den Launch einer sogenannten Cashback-App namens „Dealwise“, bei der Nutzer Rückvergütungen für ihre Einkäufe erhalten. Zunächst in Rumänien getestet, soll bald auch in Deutschland der Rollout der App erfolgen. Nach einer Einführungsphase nur für ING-Kunden soll die App später auch Nicht-Kunden zur Verfügung stehen. Etwas Ähnliches bietet bereits die DKB an, wo Kunden bei Partnershops wie Rewe, Lieferando oder booking.com Cashbacks bekommen. Auch der neue N26-Herausforderer Vivid Money setzt auf ein Rückvergütungs-System.

Handelsplatz Coinbase plant Börsengang

Coinbase, ein vor allem in den USA beliebter Handelsplatz für Kryptowährungen wie Bitcoin und somit selbst eine Art Cyber-Börse, plant offenbar einen klassischen Old-School-Börsengang. Einen offiziellen Antrag bei der US-Aufsicht SEC habe das Unternehmen zwar noch nicht gestellt, man sei aber bereits auf der Suche nach begleitenden Investmentbanken und Anwaltskanzleien, heißt es in einem Medienbericht. Auf Basis der jüngsten Finanzierungsrunde von 2018 liegt der Wert von Coinbase bei mehr als acht Milliarden Dollar.

Ant Financial: Mit geplantem Börsengang zur mega Bewertung

Auch das chinesische Fintech Ant Financial, vor allem als Betreiber des Zahlungsdienstes Alipay bekannt, plant offenbar den Gang an die Börse. Dabei strebt das Unternehmen eine Bewertung von über 200 Milliarden Dollar an. Die Nachricht ließ den Börsenkurs des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, der ein Drittel an Alipay hält, auf ein neues Rekordhoch. Ant Financial ist das am höchsten bewertete Fintech-Unternehmen der Welt; bei der letzten Finanzierungsrunde 2018 wurde es auf 150 Milliarden Dollar taxiert. Auf dem Sekundärmarkt liegt die Bewertung schon jetzt über 200 Milliarden Dollar.

Heidelpay schlägt bei Paysafe zu

Heidelpay übernimmt das „Pay Later“- Geschäft der Paysafe Group. Paysafe (früher als „Payolution“ bekannt), wurde 2011 gegründet und bietet v.a. in der DACH-Region für Online- und stationäre Händler Whitelabel-Zahlungslösungen wie den Rechnungskauf, Ratenkauf sowie Banküberweisung und Lastschrift an. Referenzkunden sind u.a. Decathlon, Teufel und Schuhcenter.de.

News Juli

SumUp sammelt 50 Millionen von Bestandsinvestoren ein

Das Payment-Startup Sumup, das sich gerade zu einer All-in-One-Lösung für Händler und Dienstleister wandelt, nimmt von Bestandinvestoren einen Kredit von rund 50 Millionen Euro auf, wie FinanceFWD berichtet. Der Kredit soll demnach Teil einer größeren Finanzierungsrunde sein: Sumup strebe ein größeres Wandeldarlehen an, heißt es von einem Insider. Der Betrag dürfte bei mindestens 100 Millionen Euro liegen. Das Fintech soll bereits mit Private-Equity-Unternehmen und anderen Wachstums-Investoren gesprochen haben. Wie weit die Verhandlungen fortgeschritten sind, ist unklar.

Yes! Sparkassen finden für ihren Identitätsservice in Raisin einen Kooperationspartner

Yes, der gemeinsame Identitäts-Service von über 1.000 Sparkassen und Genossenschaftsbanken, hat mit der Raisin-Marke Weltsparen einen neuen Partner gefunden. „Durch Single-Sign-On-Login-Lösungen bei vielen Social-Media-Anwendungen sind Kunden es heute gewöhnt, mit einem Klick einen schnellen und einfachen Zugang zu anderen Diensten zu erhalten. Wir bieten diesen Komfort im Banking“, sagt Daniel Goldscheider, Mitbegründer und CEO von yes.com. Bei der jetzt mit Raisin geschlossenen Partnerschaft profitieren Kunden durch die einfache Ein-Knopf-Benutzeroberfläche, die den Registrierungsprozess auf deren WeltSparen.de-Plattform deutlich vereinfacht.

Plant Robinhood den Börsengang? Die Vorzeichen stehen gut.

Der US-Neobroker Robinhood, Vorbild für deutsche Anbieter wie Trade Republic, hat seine aktuelle Series-F-Finanzierungsrunde von bislang 280 auf 600 Millionen Dollar aufgestockt: Die zusätzlichen 320 Millionen Dollar kommen von den neuen Investoren IVP, das u.a. auch an Klarna und TransferWise beteiligt ist, sowie TSG Consumer Partners. Insgesamt wird Robinhood nun mit 8,6 Milliarden Dollar bewertet und dürfte laut Analysten bereits an einem Börsengang feilen. Die Finanzierungsrunde wird allgemein als Vorläufer eines Börsengangs angesehen. Zuletzt profitiere Robinhood von einem Anstieg des Daytradings durch Anleger während der Coronakrise. Gleichzeitig machen die Amerikaner beim bislang geplanten Launch in Großbritannien einen Rückzieher. „Wir werden dort in Kürze unsere Warteliste schließen. Die Welt hat sich in den letzten Monaten stark verändert und wir passen uns daran an“, heißt es in einer Stellungnahme.

Traritrara! Ist der nächste Bankenskandal da?

Die Bilanzen der Commerzialbank Mattersburg aus Österreich wurden offenbar jahrelang frisiert, was erst am Dienstag entdeckt wurde. Die Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA hat der Regionalbank den Geschäftsbetrieb untersagt und einen Regierungskommissär eingesetzt. Ein mit der Sache Vertrauter erklärte der Zeitung „Standard“, es hätten sich Positionen in der Bilanz gefunden, „die es nicht gibt“, sprich: Es sei zu wenig Geld da. Nun bangen Kunden um ihre Einlagen, u.a. hatte die Wiener Technologiefirma Frequentis dort 31 Mio. Euro geparkt. Der Vorstand der Bank ist bereits zurückgetreten. Kommt einem das nicht irgendwie bekannt vor?

Carrefour verknüpft Loyalty-Programm mit Apple Pay

Die französische Supermarktkette Carrefour ist der erste Händler in Europa, der sein eigenes Loyalty-Programm mit Apple Pay verknüpft hat. Nachdem Kunden ihre Kundenkarte in der Apple Wallet hinterlegt haben, können sie dadurch in einem Schritt an der Supermarktkasse mit Apple Pay bezahlen und zugleich Treuepunkte sammeln – ein Verfahren, dass an Payback Pay erinnert. Eine solche Apple-Pay-Verknüpfung haben bisher nur wenige US-Händler wie z.B.Walgreens realisiert. Im Januar hatte zudem Ingenico bekanntgegeben, dass es solche Integrationen für Händler realisieren kann.

Visa rollt Ratenzahlungen in USA aus

Visa treibt das Thema Ratenzahlungen in den USA voran: Der Kreditkartenriese betont, dass die Nachfrage danach in der Corona-Krise deutlich gestiegen sei. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern rollt Visa daher nun „Visa Installments“ aus, die Verbrauchern mehr Flexibilität beim Bezahlen liefern und Händlern mehr Absatz ermöglichen sollen. Zuvor hatte Visa die Lösung bereits in Russland pilotiert.

VR Banken offenbar keine Pläne, Apple Pay über die Girocard auszurollen

News Juli

Während die Sparkassen angekündigt haben, noch in diesem Sommer Apple Pay mit Girocard auszurollen, haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken aktuell keine solchen Pläne. Das geht aus einer Anfrage von Teltarif an die Pressestelle des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hervor. „Wir haben Apple Pay in diesem Jahr erfolgreich auf Basis unserer Kreditkarten und mit der Mastercard Debit parallel eine neue virtuelle Debitvariante eingeführt. Damit bieten wir für unsere Kunden bereits eine Alternative abseits der klassischen Kreditkarten an und waren damit deutlich vor den Sparassen am Markt“, so die Pressestelle.

Kapitalspritze für Moneybox

Das britische FinTech Moneybox erhält von Investoren in einer Series-C-Runde 30 Millionen Pfund. Zugleich hat Moneybox auch bekanntgegeben, dass es mittlerweile 1 Milliarde Pfund an Einlagen von 450.000 Kunden verwaltet. Aktuell kommen jeden Monat weitere 100 Millionen Pfund hinzu. Die Idee hinter Moneybox: Kunden können eine Art Kleingeldsparen bei Kartenzahlungen nutzen, wobei die Differenz zwischen Einkaufsbetrag und zum nächsten vollen Pfund gespart wird. Moneybox bietet zudem aber auch noch andere Spar- und Investmentlösungen an.

Paypal fordert mehr Vorgaben beim Bitcoin ein

Im Rahmen einer Konsultation durch die Europäische Union hat sich PayPal Krypto-affin gezeigt, zugleich aber auch klare Vorgaben vom Gesetzgeber gefordert– womöglich auch, um Rechtssicherheit für eigene Bitcoin-Vorstöße zu erlangen. Die fehlende Rechtssicherheit schrecke Unternehmen ab und stelle letztlich auch ein Risiko für den Verbraucher dar, so PayPal in der Stellungnahme. Zuletzt hatten Stellenanzeigen von PayPal für ein neues „Crypto Engineering Team“ Spekulationen befeuert, PayPal wolle bald auch die Nutzung von Kryptowährungen wie Bitcoin ermöglichen.

Bankhaus Bodensee nutzt Technologie von Investify

Das auf Technologie und Regulatorik spezialisierte FinTech Investify hat für das Internationale Bankhaus Bodensee (IBB), das zur Würth-Gruppe gehört, eine neue Vermögensverwaltung für das Private Banking aufgebaut. Die für die IBB bereitgestellte Technologie „minimiert durch Business Process Outsourcing die regulatorischen Belastungen und Kosten der Bank. Dieser Lösungsansatz ist absolut zukunftsweisend und wird daher immer gefragter“, sagt Investify-Geschäftsführer Ansgar Wigger.

Neuer Partner für fairr

Das Altersvorsorge-FinTech fairr, das mittlerweile zu Weltsparen-Betreiber Raisin gehört, hat einen wichtigen neuen Partner gewonnen: Siemens Fonds Invest. Das Unternehmen bietet Angehörigen des Siemens-Konzerns gezielte Unterstützung bei der Optimierung der Altersvorsorge und nutzt dafür ab sofort eine spezielle Firmenversion des fairr-Rentencockpits. Die hinterlegten Muster-Portfolios für das Vorsorge-Cockpit hat die Siemens Fonds Invest, basierend auf ihren erprobten Strategien, selbst zusammengestellt.

Qonto hat seine Kunden gezählt

Das französische FinTech Qonto, das auf Geschäftskonten spezialisiert ist, bezeichnet sich in einer Pressemitteilung selbstbewusst als „das am schnellsten wachsende B2B FinTech in Europa“. Grund für die Marktschreierei: Innerhalb von drei Jahren nach seinem Launch hat das Unternehmen nun die Marke von 100.000 B2B-Kunden geknackt, die ein Geschäftskonto bei Qonto führen. Einer der Schwerpunkte von Qonto liegt mittlerweile in Deutschland, wo das FinTech seit sechs Monaten aktiv ist. Zudem sollen Partnerschaften wie z.B. mit SumUp das Wachstum befeuern.(Presseinfo per Mail)

Ebay rollte die eigene kontinuierlich Zahlungsabwicklung aus

Seit 2018 arbeitet Ebay daran, sich bei der Zahlungsabwicklung von der ehemaligen Tochter Paypal loszulösen. In einem ersten Schritt konnte Ebay bereits in Deutschland und den USA eine eigene Zahlungsabwicklung ausrollen, hinter der der Technologiepartner Adyen steckt.

News Juli

Nachdem die Vereinbarung mit Paypal nun endgültig ausgelaufen ist, rollt Ebay die eigene Zahlungsabwicklung Schritt für Schritt in weiteren Ländern aus. Dabei kommen dann auch in anderen Ländern beliebte Verfahren zum Zuge wie Afterpay in Australien oder PayBright in Kanada.

Deutsche Bank steigt bei Traxpay ein

Die Deutsche Bank steigt bei dem auf Lieferantenfinanzierungen (Supply Chain Finance) spezialisierten Fintech Traxpay ein. Der CFO des Unternehmens ist übrigens kein Unbekannter: P&B-Mitglied Jochen Siegert ist. Mit der dynamischen Diskontierungslösung von Traxpay nutzen Verkäufer und Käufer flexible Zahlungsbedingungen für Waren oder Dienstleistungen, so dass Käufer je nach Zahlungszeitpunkt einen entsprechenden Skonto erhalten. Der bekannteste Traxpay-Kunde ist Edeka, zudem nutzen fünf weitere Unternehmen auf der Abnehmerseite die Plattform. Umgekehrt sind bereits 1.600 Lieferanten angebunden.

Bei Revolut klingelts in der Kasse

Das britische FinTech Revolut erhält weitere 80 Millionen Dollar von Investoren und erweitert dabei seine Series-D-Finanzierung, die im Februar mit einem Volumen von damals 500 Millionen Dollar beziffert wurde. Als neuer Investor an Bord ist TSG Consumer Partners aus San Francisco, das sich kürzlich erst an der Trading-App Robinhood beteiligt hatte. Bis vor kurzem war TSG im FinTech-Bereich noch eher unbekannt und hatte v.a. in Consumer-Marken wie Brewdog investiert. Zudem können Revolut-Kunden ab sofort SEPA Instant Payments nutzen. Heißt: Überweisungen an Konten, die diesen Service ebenfalls unterstützen, können binnen weniger Sekunden 24/7 auf dem Konto des Empfängers ankommen. Dem Artikel nach wurde der Maximalbetrag für dieses Verfahren kürzlich angehoben, von 15.000 auf 100.000 Euro.

Paysafe übernimmt Openbucks

Der europäische Zahlungsdienstleister Paysafe übernimmt das US-FinTech Openbucks, das 2011 gegründet wurde und sich auf „Cash to Online“ spezialisiert hat. Openbucks ermöglicht es Firmen, in ihren Online-Angeboten Gutscheine als alternative Zahlungsform zu Kreditkarten zu akzeptieren, was besonders bei Betreibern von Gaming- und eSport-Angeboten beliebt ist. Die Gutscheine werden an über 25.000 Verkaufsstellen in den USA verkauft, u.a. beim Drogerie-Marktführer CVS und den Convience Stores von Dollar General.

Niio macht nun auch Vermögensmanagement

Niiio, ein FinTech aus dem sächsischen Görlitz, hat für die Privatbank Merck Finck eine digitale Vermögensverwaltung für deren Kunden entwickelt. Die Beraterinnen und Berater von Merck Finck nutzen jetzt die neue Premium-Version der Munio.pm-Software von Niiio für anspruchsvolles Vermögensmanagement, die Niiio in den letzten zwei Jahren anhand der Wünsche von Merck Finck entwickelt hatte. Die Software soll Vermögensmanagement sowohl mit als auch ohne persönlichen Kontakt effizienter machen – und könnte künftig auch von anderen Privatbanken genutzt werden.

Personalia:

Drei auf einen Streich!

Glückwunsch an unsere P&B-Mitglieder André M. Bajorat und Rafael Otero: Sie haben ein halbes Jahr nach ihrem Start bei der Deutschen Bank neue Jobtitel bekommen. André fungiert nun als Strategiechef der Unternehmenssparte der Deutschen Bank, zuvor hatte er den allgemeinen Titel eines Managing Directors. Rafael wiederum ist künftig Chief Product Officer der Unternehmenssparte. Als Produktverantwortlicher soll er dabei eng mit den Leitern der verschiedenen Geschäftseinheiten zusammenarbeiten. Mit Kilian Thalhammer stößt nun auch der dritte im Bunde zur blauen Bank: Zuletzt im Produktbereich von Wirecard aktiv, wird Kilian ab Oktober den Bereich „Merchant Solutions“ der Deutschen Bank verantworten. Dahinter verbirgt sich die Verantwortung für Bezahllösungen für Unternehmen, die Geschäfte direkt mit dem Endkunden abwickeln. Solche Payment-Angebote will die Deutsche Bank künftig verstärkt selbst anbieten.

Mit Nicola Breyer bekommt Optiopay Führungsteam endlich weibliche Unterstützung

Nicola Breyer war ehemals Growth-Managerin bei Paypal und soll nun bei dem deutschen Fintech Optionpay das Wachstum unterstützen. Dort ist sie nun als CCO Teil des fünfköpfigen Führungsteams. Dabei soll das neue Teammitglied unter anderem einen Fokus auf die Entwicklung neuer strategischer Kooperationen legen, neue Industrien ansprechen und die Internationalisierung vorantreiben.

Niklas Bartelt verlässt Paydirekt

Paydirekt-Geschäftsführer Dr. Niklas Bartelt wird zum 31. Juli 2020 aus der paydirekt GmbH ausscheiden, um sich einer neuen beruflichen Aufgabe zu widmen. Diese Position bekleidete er seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2014 Vorherige Stationen waren bei der DZ Bank in leitender Funktion sowie bei der Strategieberatung Bain & Company.

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