Dürfen wir vorstellen: Jakob Schreyer, Co-Gründer und CEO von orderbird
Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weitverbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche beantwortet jeden Monat eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Heute Jakob Schreyer von orderbird…Dürfen wir vorstellen…
Während unseres Arbeitsalltags begegenen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir ab heute in einer ganz eigenen Kategorie kurz portraitieren und vorstellen und haben dazu einen immergleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Jakob Schreyer, CEO von orderbird unsere Fragen.Wer bist Du, was machst Du?
- Ich bin Jakob Schreyer, Co-Gründer und CEO von orderbird. Unsere Vision ist es, Gastronomen erfolgreicher zu machen. Dazu gehören für uns zeitgemäße, intuitive Softwarelösungen. orderbird ist das Herzstück am Point of Sale – ein professionelles, leicht zu bedienendes Cloud-basiertes Kassensystem als Alternative zu den veralteten Kassen. Neben der reinen Kassenfunktion bieten wir viele Zusatzservices an wie integriertes Payment, WiFi, etc. Die Möglichkeiten, die orderbird Gastronomen heute bietet, waren früher für kleine Cafés, Restaurants oder Bars unvorstellbar und einfach nicht erschwinglich. Jetzt haben sie preiswerten Zugang zu den Tools der Großen, um im starken Wettbewerb mithalten zu können.
- Ich war selbst Anfang 2010 Beta-Kunde von Square in den USA. Parallel haben wir bereits an orderbird als Kassensystem gearbeitet. Da war für uns klar, dass wir gerade im Payment-Bereich in Deutschland Vorreiter am Point of Sale sein müssen. Deshalb haben wir von Anfang an daran gearbeitet, integrierte Zahlungslösungen mit verschiedenen Anbietern wie der Wirecard und Concardis oder auch PayPal zu entwickeln.
- FinWer? Das Wort wird so inflationär gebraucht, dass schon gar nicht mehr klar ist, was sich dahinter verbirgt.
- Für mich steht FinTech vor allem für neuartige technologische Lösungen in der Finanzbranche und bei den relevanten Beteiligten, die dazu beitragen – gleichzeitig umschreibt der Begriff eine recht traditionelle Branche unter Handlungsdruck.
- Etablierte Unternehmen gehen überlegter und strukturierter Themen an und arbeiten in großen Strukturen – das ist gut, kann aber definitiv auch ein Nachteil sein, wenn’s zu verkopft, langwierig und zu wenig lösungsorientiert werden.
- FinTechs hinterfragen bestehende Abläufe, denken Prozesse komplett neu – oft unerwartet, ungewöhnlich. Der Schlüssel ihres Erfolgs ist so simpel: Einfach mal den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen, aus seiner Perspektive denken und so eine Lösung für seine Probleme zu finden.
- Für viele Unternehmen stellt die Digitalisierung ihr Geschäftsmodell grundsätzlich in Frage – die Daseinsberechtigung schwindet mit der Zeit und dem technischen Wandel. Gerade für etablierte Player entsteht daraus ein immenser Druck, der zwingend zum Umdenken führen muss. Doch Großkonzerne sind oft nicht so flexibel, einen Turn-Around zu meistern, denn sie müssten dafür neue Risiken eingehen. Dafür fehlt oft die Akzeptanz im Team, bei Investoren / Anteilseignern genauso wie auch oft bei Kunden. Es ist also eine sehr komplexe Situation, unter der am Ende alle ein Stück weit versuchen, mit dem technologischen Fortschritt mitzuhalten.
- Es gibt in fast allen Industrien spannende Themen – ich persönlich bin von Marken und Content getrieben. Sie verleihen Unternehmen Identität und ein Gesicht. Das macht für mich den Unterschied in einer immer mehr überfluteten Welt an Angeboten, die sich kaum unterscheiden.
- Spannend fänd ich einen Arbeitstag bei Google. Dort reizt mich das Wissen und die Datengetriebenheit. Außerdem begeistert mich CharityWater, weil sie Gutes tun und unheimlich schlau mit Digitalisierung verbinden.
- Mit Howard Schultz von Starbucks – sogar einen Kaffee von Starbucks. Er inspiriert mich und zeigt vorbildhaft, wie Innovationen im Handel und der Gastronomie vorangetrieben werden.