Dürfen wir vorstellen: Elina Räsänen von Holvi
Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weitverbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe “Die Gesichter der FinTech-Branche…” beantwortet jeden Monat eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen.Dürfen wir vorstellen…
Während unseres Arbeitsalltags begegenen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir ab heute in einer ganz eigenen Kategorie kurz portraitieren und vorstellen und haben dazu einen immergleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Elina Räsänen von Holvi unsere Fragen. Elina ist… Head of Marketing & Communication bei Holvi. Wer bist du, was machst du?- Mein Name ist Elina Räsänen, ich bin Head of Marketing & Communication bei Holvi. Seit ich vor ca. 4 Jahren zu Holvi stieß, bin ich dafür verantwortlich, Holvis Geschichte und Werte an Medien, Kunden, Investoren und andere heranzutragen. Ich kümmere mich darum, komplexe Sachverhalte und Begrifflichkeiten aus dem Fintech-Bereich für Freelancer verständlich zu machen. Darüber hinaus treibe ich Holvis Vision voran, grenzenlose Banking-Services weltweit verfügbar zu machen. Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem Ausbau und der Weiterentwicklung der globalen Wachstumsstrategie von Holvi. Durch die Arbeit an der Schnittstelle von Finanztechnologie und Unternehmertum bin ich zudem zu einer leidenschaftlichen Förderin von Frauen in Wirtschaft, Technologie und Führungspositionen geworden.
- Während meines Masterstudiums arbeitete ich in Teilzeit als Vertriebsmitarbeiterin für eine traditionelle Bank in Finnland. Das war mein erster professioneller Kontakt mit der Zahlungs- und Bankbranche.
- Als ich 2014 bei Holvi anfing, war Fintech noch kein weit verbreiteter Begriff. Tatsächlich haben wir uns in der Anfangsphase nie als Fintech, sondern eher als SaaS für Unternehmer verstanden. Als 2015 der große Fintech-Boom begann, wurden wir schnell von den Medien und Journalisten entsprechend zugeordnet.
- Fintech ist für mich ein Geschäft, das Finanzdienstleistungen durch den Einsatz von Software und moderner Technologie ermöglicht. Zum Beispiel ein Unternehmen, das Produkte und Dienstleistungen anbietet, die benutzerfreundlicher, effizienter, transparenter und automatisierter sind als die der traditionellen Banken.
- Etablierte Unternehmen besitzen etablierte Marken – sie haben bereits das Vertrauen ihrer Kunden gewonnen und vertrauensvolle Beziehungen zu Kunden und Partnern aufgebaut.
Außerdem besitzen sie mehr Erfahrung in Bezug auf die Monetarisierung. Viele Fintechs haben vor allem in der Anfangsphase große Mühe, ihren Service zu monetarisieren, traditionelle Unternehmen haben ihre Cash Cows bereits gefunden und sind in diesem Sinne einen Schritt voraus. Natürlich ist nichts in Stein gemeißelt – Fintechs arbeiten schnell und sind innovativ, entsprechend besitzen sie die Fähigkeiten, um neue Einnahmequellen zu testen und zu identifizieren.
Was kann man von FinTechs lernen?- Es gibt natürlich viele Dinge, die man von Fintechs lernen kann. Zum Beispiel Innovations- und Entwicklungsgeschwindigkeit, der nutzerzentrierte Ansatz bei der Bereitstellung von Dienstleistungen, effektive digitale Kundenakquise, leichteres Setup und reduzierte Kosten sowie der Einsatz moderner Technologien und Tools.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Fintechs gekommen sind, um zu bleiben – Holvi war eines der ersten Fintechs, das vollständig von einer Bank übernommen wurde, in letzter Zeit haben wir auch größere Investmentrunden für britische Fintechs wie Monzo und Revolut gesehen. Es ist definitiv ein spannender Sektor, der sich ständig weiterentwickelt. Ich freue mich auf eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Fintechs und traditionellen Finanzinstituten.
Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?- Ich denke, dass Banken in den letzten Jahren viele Maßnahmen ergriffen haben, um ihre Dienstleistungen zu digitalisieren und kontinuierlich viel Zeit, Mühe und Geld investieren, um ihre Dienstleistungen zu transformieren. Ich kann mir vorstellen, dass veraltete Systeme und Infrastrukturen, aber auch Mitarbeiter, die wenig Know-How im Bereich Digitalisierung und Automatisierung von Finanzen besitzen, besondere Herausforderungen darstellen. Der Wandel ist jedoch im Gange, und die Banken schlafen nicht. Da PSD2 in den nächsten Jahren vollständig implementiert wird, bin ich sicher, dass wir auch bei den traditionellen Banken neue Innovationen sehen werden. Vielleicht in der Zusammenarbeit mit Fintechs oder durch interne Inkubatoren.
- Ich würde wahrscheinlich für ein Technologieunternehmen arbeiten – vermutlich in der SaaS-Branche, aber immer mit dem Fokus Marketing und Kommunikation!
- In einem aufstrebenden Technologieunternehmen, das eine mutige Vision hat und dessen Mitarbeiter motiviert sind, einen bestehenden Status Quo zu verändern. Wahrscheinlich wird es auch in Zukunft noch in der Finanzindustrie sein!
- Definitiv Michelle Obama, gar keine Frage!