Die Gesichter der Branche – Ulf Meyer von der SWK Bank

In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir seit jeher regelmäßig eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie Fragen. Mittlerweile haben über 300 Szene- und Branchen-Köpfe unsere zehn Fragen zur Person und zu ihren Aufgabengebieten beantwortet.

Jetzt haben wir den Fragebogen aktualisiert, ergänzt und erweitert – immer mit dem Ziel, Menschen aus der Finanzindustrie vorzustellen. Denn wer sind die Köpfe und Macher hinter kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum?

Dürfen wir vorstellen? Das ist Ulf Meyer von der SWK Bank

Wer bist du, was machst du?

Ich bin Ulf, Sprecher der Geschäftsführung bei der SWK Bank und dort unter anderem für Marketing & Vertrieb und für das Business Development verantwortlich, wo auch unser Banking as a Service angesiedelt ist, sowie für unsere Tochtergesellschaften.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Wenn ich nicht auf Reisen bin, stehe ich in der Woche um 6 Uhr auf, scanne meine E-Mails, sichte die ersten Newsletter und Schlagzeilen, frühstücke mit meiner Familie und fahre dann früh ins Office. Die ersten „ruhigeren“ Stunden nutze ich, um den Tag zu strukturieren, was nicht immer ganz einfach ist und ab ca. 08:30 Uhr geht es mit Meetings, vielen Gesprächen mit unserem Team, E-Mails und Telefonaten bis ca. 19 Uhr weiter. Am Abend esse ich wieder mit meiner Familie und beantworte anschließend je nach Workload noch die eine oder andere E-Mail. Am Wochenende versuche ich auszuschlafen und lege mir hier häufig die Lektüre aktueller Studien oder ähnliches auf diese Tage.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Die Abwechslung, die die Tätigkeit mit sich bringt, das Kennenlernen von neuen Menschen, Lösungen und Produkten. Die Möglichkeit zu haben, Dinge auszuprobieren und testen zu können und die Sicherheit einer Bank, die seit über 60 Jahren im Markt ist.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Nein, als ich mit meiner Ausbildung und dem Studium fertig war, gab es das Wort auch noch gar nicht.

Wir definieren uns als Fintech mit 60-jähriger Erfahrung und das bringt einerseits die tradierte Bankenwelt mit sich und andererseits die moderne Welt der Fintechs. Sozusagen das Beste aus zwei Welten. Und so bieten wir das zum Beispiel auch unseren Banking as a Service-Partnern an: Eine stabile, sichere, langjährig tätige und regulierte Bank mit hochmoderner Technologie, Prozessen und Lösungen.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Ich selbst bin sehr begeisterungsfähig für neue Prozesse, Produkte, Servicesund alles, was den Kunden das Leben erleichtert. Insbesondere finde ich alles was im Rahmen der digitalen Transformation mit KI und Machine Learning zu tun hat, sehr spannend. Da kommen mir dann auch sofort neue Geschäftsmodelle in den Sinn. Dieses Engagement und das Interesse für innovative Technologien und Prozesse erleben meine Gesprächspartner unmittelbar. Das macht sie immer neugierig auf meinen Job und das Umfeld in dem ich arbeite.

Wie definierst du Erfolg?

Erfolg heißt für mich, Dinge zu erreichen, die ich mir oder wir uns als Bank vorgenommen haben. Erfolgreich fühle ich mich in der Regel, wenn ich gemeinsam mit einem Team etwas auf die Beine gestellt und unsere Ziele erreicht habe.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

  • Ein grundlegendes Verständnis für Geschäftsmodelle. So wahnsinnig viele Varianten gibt es davon nicht in unserem stark regulierten Umfeld.
  • Prozess-Know-how. Wir bauen oder verwalten am Ende alle Transaktionen, die mehrere Parteien involvieren und über technische Systeme laufen.
  • Ein Gefühl für Kundenbedürfnisse und den Markt zu haben, ist für mich eine wesentliche Fähigkeit, insbesondere wenn Du im Marketing/Vertrieb oder Business Development arbeitest.
  • Es gibt so viele Menschen mit tollen Ideen und Ansätzen. Zuhören und abstrahieren können, halte ich daher auch für wichtig.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Mein iPhone, Airpods und meistens meinen Autoschlüssel.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Das müssen wir vielleicht andere fragen. Sicherlich wird bei ihrer Antwort strukturiertes Arbeiten, Interesse und Offenheit sowie Verbindlichkeit und hohes Abstraktionsvermögen mit Interesse an einer bestimmten Detailtiefe dazugehören. Und ich habe ein gutes Gespür für den Markt und die Kundenwünsche, das heißt, ich kann mich sehr gut auf mein Gefühl und meine Erfahrung verlassen.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

Team Büro in jedem Fall. Der direkte Austausch mit dem Team ist Gold wert. Für ruhige Arbeiten bin ich zwar auch gern im Homeoffice, aber grundsätzlich Büro. Da gibt es insbesondere um die Feiertage herum auch nicht so viele Süßigkeiten. Noch lieber bin ich aber bei unseren Partnern oder zukünftigen Partnern vor Ort. Da komme ich meist auf die besten Ideen.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gern einmal Mäuschen spielen?

Im Management der Veranstaltungsbranche von großen Festivals, Events oder Konzerten, die zu meinem Musikgeschmack passen. Ich finde es spannend, wie diese Dinge so organisiert werden, dass am Ende für die Besucher ein einzigartiges Erlebnis entsteht, von dem sie noch viele Wochen zehren. 

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein.

Suche nach Lösungen, nicht nach Problemen und immer ruhig Blut. Es gibt immer jemanden, dem bestimmte Dinge nicht zum ersten Mal passieren und den kannst du fragen. Sprich viel mit deinem Team und höre auf dein Bauchgefühl.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

…versuchen für mehr Standards und Geschwindigkeit im Open Banking zu sorgen. Außerdem würde ich die gängigen Identifikations- und Legitimationsverfahren hinterfragen und modernere, z.B. KI-basierte Systeme zur Anwendung zulassen.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

Möglicherweise genau so weitermachen wie bisher, allerdings dann wohl nicht bis Mitte 60. Und schauen, ob ich das eine oder andere Investment in ein vielversprechendes Start-up platzieren kann.

Wenn ich jeden Tag das gleiche Gericht essen müsste, wäre das …?

Auf jeden Fall Pizza. Schmeckt immer, egal ob kalt, warm oder am nächsten Tag. 

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Spanien und dort mit Sicherheit Ibiza. Mein liebstes Reiseziel, eine großartige Insel mit vielen tollen Menschen – mittlerweile bin ich dort auch gern abseits des Mainstreams unterwegs und habe in den letzten vielen Jahren sehr viele schöne Ecken kennengelernt.


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Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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