Die Gesichter der Branche – Tobias Gubo von anybill

Anybill hat Kassenzetteln den Kampf angesagt und digitalisiert Bons, die Käufer:innen im Handel erhalten. Statt einer App auf dem Handy scannen Kund:innen einfach den QR-Code und erhalten einen digitalisierten Zettel. Investoren glauben an das Thema und versorgten das Regensburger Fintech im vergangenen Jahr mit frischem Kapital.

Tobias Gubo ist Mitgründer und mit seiner Leidenschaft für Technologie wuchs in ihm bereits als Teenager, ein eigenes Unternehmen gründen zu wollen. Wir sprechen mit ihm über Durchhaltevermögen, Regenschirme und Fahrradpumpen sowie über Sparsamkeit.

Dürfen wir vorstellen? Das ist Tobias Gubo, Gründer und CTO von anybill

Wer bist du, was machst du?

Ich bin Tobias, Mitgründer und CTO von anybill. Ich kümmere mich um den Aufbau des Tech-Teams und um Prozesse im Unternehmen. Gleichzeitig entwerfe ich für zukünftige Produkte und Features neue technische Konzepte und Umsetzungsideen, welche dann vom Team perfektioniert und umgesetzt werden.

Ein weiteres wichtiges Thema, an dem ich arbeite, ist die Vision von anybill, zu jeder Kartenzahlung einen digitalen Beleg liefern zu können. Hierfür bin ich gut in der Payment Branche vernetzt und arbeite an Konzepten für die Realisierung des Themas und begleite dessen Umsetzung.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Ein Tag kann bei mir stark unterschiedlich aussehen. Er besteht meist aus vielen Terminen intern sowie extern. Ich arbeite dabei eng mit unserer CPO Alexandra Lüke zusammen, um die Produktentwicklung im Unternehmen zu gestalten. Ein weiterer großer Teil meiner Zeit investiere ich in die Entwicklung von Konzepten für neue Produkte und Weiterentwicklungen.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Mit vielen verschiedenen Technologien arbeiten, neue Themen ausprobieren und dabei mit immer größeren Playern aus der Branche zusammenzuarbeiten und gemeinsam komplexe technische Konstrukte zu entwerfen. Auch die ständig neuen Herausforderungen als Gründer, welche ich bewältigen muss bzw. darf, motivieren mich.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Ich hatte mich zuvor bereits für die Finanzbranche und Fintech Start-ups interessiert, allerdings war es nicht direkt mein Ziel, in einem Fintech zu arbeiten. Dafür hatte ich schon mit 16 das Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Ich denke, meine Leidenschaft für Technologie ist ansteckend. Zusätzlich ist es mir wichtig, dass meine Teammitglieder sich mit ihren eigenen Ideen ausleben können, was für sie motivierend ist.

Wie definierst du Erfolg?

Wenn man stolz darauf ist, was man geschaffen und etwas Langfristiges mit positivem Impact auf die Beine gestellt hat.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Für mich aus eher technischer Sicht definitiv die Fähigkeit sich schnell in die komplexen und verwobenen Strukturen bei der Zahlungsabwicklung einzuarbeiten. Das liegt daran, dass die Payment Branche aus sehr vielen Unternehmen besteht, welche eine Rolle in der Zahlungsabwicklung einen bestimmten Teil übernehmen. In diesem Konstrukt durchzublicken, war am Anfang herausfordernd.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Meinen Laptop, ein Ladegerät, Kugelschreiber, einen Regenschirm und eine Fahrradpumpe.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Wissenshunger und Motivation für neue Themen.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

#Team Büro, da Kommunikationswege viel kürzer sind und die persönliche Ebene und Stimmung im Office viel besser ist. Eine aktive Bürokultur ist wichtig für den Zusammenhalt und die Motivation im Team.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein?

An den Träumen festhalten, sich nicht von Rückschlägen zurückdrängen lassen und einfach durchziehen, komme was wolle.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

Mehr Gesetze und Förderungen positiver für Start-ups auslegen. Auch wenn sich die Start-up Kultur in Deutschland in den letzten Jahren gut weiter entwickelt hat, sind wir im internationalen Vergleich noch stark hinterher. Hier gäbe es ein paar einfache Änderungen, wie z.B. die bessere Regelung von VESOPs, welche Start-ups weiterhelfen würden.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

Das Geld nutzen und in Start-ups, Aktien oder eigene Projekte investieren. Ich denke, man darf sich hierbei nicht von der Menge des Geldes blenden lassen, um dann ein paar Jahre später nichts mehr davon zu haben.

Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wäre das …?

Wahrscheinlich Pizza oder Asiatisches Chop Suey.

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Ich denke es gibt viele spannende Länder auf dieser Welt. Dabei ist mir eine ausgeprägte Natur, Berge und evtl noch ein Meer sehr wichtig. Zusätzlich sollte die Wirtschaftssituation in diesem Land positiv und viel Innovation vorhanden sein. Das eine perfekte Land habe ich bis jetzt bisher nicht gefunden.

Zu diesem Thema auch hörenswert:

anybill-Gründerin Lea Frank im „ask me anything“ über das Gründen an der Universität und weiteres

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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