Die Gesichter der Branche – Theresa Hauck von Econos

In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir seit jeher regelmäßig eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie Fragen. Fast 300 Szene- und Branchen-Köpfe haben unsere zehn Fragen zur Person und zu ihren Aufgabengebieten bisher beantwortet.

Nun war es aber an der Zeit für etwas Neues. Und so haben wir den Fragebogen aktualisiert, ergänzt und erweitert – immer mit dem Ziel, Menschen aus der Finanzindustrie vorzustellen. Denn wer sind die Köpfe und Macher hinter kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum?

Dürfen wir vorstellen? Das ist: Theresa Hauck von Econos

Wer bist du, was machst du?

Ich bin Theresa Hauck, Mitgründerin und Geschäftsführerin der digitalen Investmentplattform Econos. Mit Econos bieten wir Privatanleger*innen den Zugang zu alternativen grünen Investmentmöglichkeiten, die traditionell vor allem für professionelle Investor*innen zugänglich waren. Hierfür setzen wir die Blockchain-Technologien ein.

Das Besondere ist, dass unsere Investmentmöglichkeiten natur- oder technologiebasierte Lösungen für den Klimaschutz darstellen. Das kann unter anderem ein Venture Capital Fonds mit Fokus auf Klimatechnologien sein. Aber auch ein Waldinvestment oder die Projektentwicklung von erneuerbaren Energien, wie Solar- oder Batteriespeicheranlagen, stehen bei Econos zur Auswahl. Mit unserem Ansatz vereinen wir finanzielle und ökologische Interessen unserer Anleger*innen.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Einen klassischen Alltag habe ich zum Glück nicht. In einem jungen und sehr schnell wachsenden Unternehmen ist jeder Tag dynamisch und anders. Ich beschäftige mich von Themen rund um die Auswahl neuer Investments über die Optimierungen bestehender Prozesse bis hin zu Gesprächen mit bestehenden und zukünftigen Partnerunternehmen.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Zum einen ist es die Tatsache, jeden Tag aufs neue ein Unternehmen aufzubauen und wachsen zu sehen, auf der anderen Seite aber auch mit dem, was wir tun, die Welt zum Positiven zu verändern: Mit Econos demokratisieren wir den privaten Kapitalmarkt, eröffnen Privatanleger*innen neue Diversifikationsmöglichkeiten und lenken gleichzeitig mehr Kapital in die richtige Richtung. Das gibt supe viel Energie und Motivation. Außerdem macht es eine Menge Spaß, das beste Team der Welt aufzubauen und auch deren Entwicklung zu sehen!

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Nicht wirklich. Den Gedanken, Unternehmerin zu werden hatte ich früh. Allerdings war für mich immer am wichtigsten, an den größten Hebeln für Veränderung zu arbeiten. Zu Beginn meiner Karriere dachte ich immer, dass Politik der größte Weichensteller sei. Heute glaube ich, dass es Kapital ist. Wo investiert wird, findet Disruption und Veränderung statt und wer investiert, entscheidet über unsere Zukunft.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Unsere Vision stößt auf enorm viel Resonanz und begeistert viele – Privatanleger:innen, Partner:innen, Bewerber:innen. Das beweist, dass wir am “Zahn der Zeit” arbeiten. Neben der Vision ist uns wichtig, dass wir einen extrem guten Job machen und der Verantwortung, die wir tragen, gerecht werden.

Wie definierst du Erfolg?

Erfolg hat enorm viele Facetten. Im Kern bedeutet Erfolg für mich aber die Verwirklichung von Zielen und die damit einhergehende Wirkung – bei Econos geht es in erster Linie um die Wirkung auf das Portfolio unserer Anleger*innen und unseren Planeten. Meine Gleichung für Erfolg ist: Team + Fokus.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Die wichtigste Fähigkeit ist meines Erachtens das kritische Hinterfragen des Status Quo. Alle, die in der Payment- und Banking Industrie arbeiten, tragen enorm viel Verantwortung. Stabilität und Sicherheit sind wichtig. Allerdings verleitet das auch dazu, dass wir zu langsam auf Veränderungen reagieren und man in starren Prozessen stecken bleibt. Es reicht nicht, einfach nur einen guten Job zu machen. Ein anschauliches Beispiel ist die Verankerung von Nachhaltigkeit in Investmententscheidungen.

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Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Handy, AirPods.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Viele Menschen um mich herum schätzen meine strukturierte Arbeits- und Denkweise insbesondere bei sehr komplexen Fragestellungen.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

Persönlich auf jeden Fall #TeamBüro, jedoch kombiniert mit der Flexibilität und den Freiheiten des Home Offices. Der persönliche Kontakt ist extrem wichtig, insbesondere bei schnell wachsenden, jungen Unternehmen. So kann sich eine Kultur erst richtig etablieren. Außerdem macht es einfach viel mehr Spaß, gemeinsam am Whiteboard zu stehen als zuhause vor dem Laptop zu sitzen.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

Momentan würde es mich riesig interessieren, was hinter den Türen der größten CO2-Emittenten der Welt diskutiert wird.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein.

Weniger denken, mehr machen.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

Ich hätte eine längere Liste. Eines meiner Prioritäten wäre aber, mit dem Bildungsministerium am Thema “financial literacy” zu arbeiten. Ich glaube, dass das Thema Finanzen (von Steuern über Altersvorsorge hin zu Investments) einen zu geringen Stellenwert im Bildungssystem aber auch generell in der Gesellschaft einnimmt.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

Investieren.

Wenn ich jeden Tag das gleiche Gericht essen müsste, wäre das …?

Pasta.

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Italien.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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