Die Gesichter der Branche: Stefan Bisterfeld

Dürfen wir vorstellen: Stefan Bisterfeld von COMECO

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens.

Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche  stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Stefan Bisterfeld unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen.

Diesmal beantwortet Stefan Bisterfeld unsere Fragen. Stefan ist Geschäftsführer bei COMECO. Das Startup bietet mit „TEO“ eine Multibanking-App, die den Zahlungsverkehr sowie Online-Banking-Funktionen mit Commerce-Angeboten kombiniert.

Wer bist Du, was macht Du?

Ich bin Stefan Bisterfeld, und ich bin Geschäftsführer bei der COMECO. Wir bauen mit TEO eine Multibanking-Plattform auf, die nicht nur das Thema Banking adressiert, sondern seine Nutzer mit alltagsrelevanten Mehrwerten außerhalb des Bankings unterstützen möchte. Die Anwendung soll zum persönlichen Lebensstiel der Kunden passen. Wir nennen diesen Ansatz „Lifestyle-Banking“.

Gesichter Stefan Bisterfeld

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Ich habe eine klassische Bankausbildung gemacht.

Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?

Das ist schon lange her und ganz genau weiß ich das nicht mehr. Ich schätze, dass war im Zusammenhang mit PayPal.

Wie definierst Du FinTech?

Ein Unternehmen – meist ein Startup, das mit einer nutzerzentrierten Herangehensweise und modernen technischen Lösungen in der Finanzindustrie aktiv ist.

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?

Sie haben ihre eigene „StartUp“-Phase schon hinter sich gelassen und haben ein, zumindest in der Vergangenheit, funktionierendes Geschäftsmodell am Markt etabliert. Sie haben außerdem oftmals starke Netzwerke geknüpft, welche Sie bei der Durchsetzung der eigenen Interessen unterstützen.

Was kann man von FinTechs lernen?

Geschwindigkeit, Nutzerzentriertes Denken und pragmatisches Handeln. Zentral ist die Fähigkeit sich schnell auf Veränderungen einzulassen und zu reagieren.

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?

Digitalisierung hat maßgeblich etwas mit Change zu tun, und daher sind meines Erachtens folgende Punkte zentral:

  • Über die Zeit sind in etablierten Unternehmen oftmals sehr komplexe Gremienstrukturen mit langen Entscheidungswegen entstanden
  • In einem klassischen Unternehmen werden das Wettbewerbsumfeld und die durch neue Geschäftsmodelle entstehenden disruptiven Tendenzen oftmals nicht ausreichende erkannt. Da das eigene Geschäftsmodell noch funktioniert wird das „keine Fehler machen“ über „etwas neues Wagen“ gewichtet. Dies führt dann dazu, dass die Digitalisierung nur sehr halbherzig umgesetzt wird. Einzelne Prozesse werden automatisiert, aber es wird nicht konsequent an einem Gesamtbild im Sinne neuer, disruptiver Geschäftsmodelle gearbeitet.

„In einem klassischen Unternehmen werden das Wettbewerbsumfeld und die durch neue Geschäftsmodelle entstehenden disruptiven Tendenzen oftmals nicht ausreichende erkannt.“

  • Die „richtigen“ Leute finden und ihnen dann die Chance geben Veränderungen umzusetzen. Es reicht sicher nicht, wenn man sich einen externen Digitalspezialisten ins Haus holt und diesen dann in einem Future-Lab Experimente machen lässt. Das Top-Management muss den digitalen Wandel leben und einen gesamtheitlichen Blick haben.

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?

Das ist eine gute Frage. Ich denke ich würde mich beruflich mit dem Thema Mobilität befassen.

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

Space X wäre meine erste Wahl. Nicht wenige Experten gehen davon aus, das dort eine neue Ära der Raumfahrt eingeläutet wird.

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Am liebsten mit meinen Freunden und dann noch gerne mit Barack Obama und Elon Musk.

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Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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