Die Gesichter der Branche – Sebastian Langrehr von Friendsurance

In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir seit jeher regelmäßig eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie Fragen. Fast 300 Szene- und Branchen-Köpfe haben unsere zehn Fragen zur Person und zu ihren Aufgabengebieten bisher beantwortet.

Jetzt haben wir den Fragebogen aktualisiert, ergänzt und erweitert – immer mit dem Ziel, Menschen aus der Finanzindustrie vorzustellen. Denn wer sind die Köpfe und Macher hinter kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum?

Dürfen wir vorstellen? Das ist: Sebastian Langrehr von Friendsurance

Wer bist du, was machst du?

Ich bin Sebastian Langrehr, 43, Familienpapi und Chief Sales Officer bei Friendsurance, einem Insur-Tech mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen gibt es mittlerweile seit 12 Jahren. Heute sind wir einer der führenden Anbieter digitaler Bancassurance Anwendungen und arbeiten mit großen Partnern wie Deutsche Bank und Allianz zusammen. Bei Friendsurance durfte ich vor 6 Jahren den Bereich Digitale Bancassurance aufbauen und kümmere mich um Sales und Market Strategy. Daneben engagiere ich mich beim Bitkom, habe eine Open Insurance Initiative ins Leben gerufen (FRIDA e.V.) und bin Co-Host beim Insurance Monday Podcast zu Versicherungsthemen.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Ehrlich gesagt ist das eine komplette Mischung Familie & Arbeit (beides Herzthemen!) Aufstehen um 06.10 Uhr, Kinder zur Schule bringen (zu Fuß!!), ab 08.10 Uhr an den Schreibtisch und mit Mails, Meetings und Telefonaten mit internen und externen Partnern starten. Abends gemeinsame Pause für Familie mit Abendessen und Kinder-zu-Bett-bringen. Danach geht’s meist noch am Rechner weiter

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Mehr Leben in das etwas angestaubte Thema Versicherung bringen. Hinzu kommt: Keiner liebt Versicherung, aber dennoch ist jeder irgendwo versichert und froh, wenn es mal kracht und jemand einspringt. Geht nicht, gibt’s nicht – auch nicht bei Versicherung, auch nicht bei digital

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Seitdem es diese „Bewegung“ gibt, ja.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Das müssen wir die anderen fragen, aber ich empfinde es als großes Privileg, dass ich bei Friendsurance „meine“ Themen treiben darf und bringe das vielleicht / hoffentlich genauso rüber.

Wie definierst du Erfolg?

Für mich bedeutet Erfolg unter anderem, gesteckte Ziele erreichen. Diese sind natürlich auch auf den Ebenen Gesundheit, Familie, Ausgleich zu sehen und nicht nur im Business. Und auch, wenn es manchmal nicht beim ersten Anlauf klappt, dann muss man halt weitermachen.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

  • Außerhalb der Silos denken, interdisziplinär, cross-industry.
  • Abstrahieren und Wege erkennen, lernen.
  • Tech nicht als Selbstzweck, sondern Lösungsmittel, unaufgeregt
  • Die Vielseitigkeit (thematisch, kulturell) greifbar und nutzbar machen können

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Mein iPhone und alle möglichen Karten.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Ausgleich finden beim Kochen und mit Freunden essen.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

#Team beides – ich lebe in Hamburg und Berlin und wechsle schon lange ab

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

Zählt auch Bundeskanzleramt als Unternehmen? Dann da.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein.

Cool bleiben, dran bleiben. Letzteres hab’ ich gemacht.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

Barrieren rund um Daten und Tech abbauen und (noch) mehr Expertise aus dem Markt reinholen und fördern. Ich würde mich dafür einsetzen, dass das Finanzministerium besser wahrgenommen wird, damit destruktive Kritik und Angebots-freies Gemecker über politische Initiativen und Herausforderungen endlich als das wahrgenommen wird, was es ist: störend!

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

Es zunächst nicht glauben, weil ich doch gar kein Lotto spiele. Und dann verteile ich es sinnvoll an gute Zwecke, zum Beispiel alle Kinder, denen mit Geld geholfen werden kann, zu Hagenbecks Tierpark einladen und Eis ausgeben. Sicher würde ich mir aber auch ein schönes Essen gönnen.

Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wäre das …?

Langweilig und unvorstellbar – es gibt doch so schöne Gerichte J

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Frankreich, im Süden …

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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