Dürfen wir vorstellen: Robert Bueninck von Unzer

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche  stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Robert Bueninck unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen.

Diesmal beantwortet Robert Bueninck unsere Fragen. Robert ist CEO der Payment-Plattform Unzer.

Wer bist Du, was machst Du?

Mein Name ist Robert Bueninck, ich lebe in Berlin und bin CEO bei Unzer. In meiner Rolle als Geschäftsführer bin ich für die strategische Ausrichtung unserer Merger-Company zuständig und sorge mit meinem Team dafür, dass Unzer weiterhin so erfolgreich wächst. Aktuell befinden wir uns bei Unzer auf einer sehr spannenden Reise:

Gesichter der Branche Robert Buenick Unzer

Jedes der bis dato dazu zugekauften Unternehmen hat die DNA von Unzer geprägt und wir können stolz sagen, dass wir die gesamte Wertschöpfungskette des Payments anbieten können. 

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Tatsächlich habe ich meine ersten Schritte auf der anderen Seite gemacht, nämlich als Kunde. Privat habe ich mich schon immer für Digitalisierung und Innovationen in der Finanzbranche begeistert. Beispielsweise hatte ich bereits recht früh ein Konto bei einer der ersten Challenger Banken, als alle noch bei ihrer Hausbank waren. Nach ein paar Jahren der Selbstständigkeit hat es mich beruflich jedoch erst vor acht Jahren mit meinem Einstieg bei Klarna in die Payment Branche verschlagen – damals noch als Key Account Manager, wo ich nach und nach meine berufliche Passion für die Payment- und Banking-Industrie entdeckt habe. 

Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?

Das lässt sich zeitlich schwer einordnen, aber der Begriff begleitet mich schon relativ lange. Ich würde trotzdem sagen, dass FinTechs besonders seit 2015 einen regelrechten Hype erleben und ab da in aller Munde waren.

Wie definierst Du FinTech?

Für mich ist ein FinTech ein technologisch-datengetriebenes Unternehmen, das gegenwärtige Praktiken in der Finanzdienstleistungsbranche hinterfragt, verbessert, automatisiert und am Ende Prozesse im Sinne des Nutzers radikal vereinfacht. Viele FinTechs stoßen dabei in Lücken und Schwachstellen, die etablierte Finanzdienstleister sowie traditionelle Banken zu lange sträflich vernachlässigt haben. FinTechs sind für mich dabei mehr als ein Trend. Für mich steht der Begriff FinTech für Innovation – einen Paradigmenwechsel in der Finanzbranche, nämlich konsequent auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtete Services.

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?

Ich finde das schwer zu verallgemeinern. Einige sind gut aufgestellt, haben klare, geordnete Strukturen und zügige Prozesse. Bei anderen ist es genau das Gegenteil. Grundsätzlich glaube ich, dass etablierte Unternehmen weniger chaotisch und im Krisenmodus besonnener und professioneller agieren können.

„Ich glaube, dass etablierte Unternehmen im Krisenmodus besonnener und professioneller agieren können als Fintechs.“

Was kann man von FinTechs lernen?

Einiges. FinTech haben nicht das berühmte Legacy-Problem. Einige der traditionellen Banken laufen immer noch auf COBOL, einer Computersprache aus dem jahr 1959. FinTechs sind da logischerweise weiter. Mitarbeiter eines FinTechs haben in der Regel einen ganz anderen Zugang zu Technologien, sind innovationsfreudiger, haben flachere Hierachien und sind daher deutlich schneller in der Umsetzung. Der wichtigste Punkt ist jedoch die konsequente Ausrichtung der Produkte an den Bedürfnissen der Nutzer. Und nicht anders herum. 

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?

Viele Unternehmen tun sich schwerer, manche leichter. Einige sind risikoaffin, andere eher risikoavers. Ich finde das schwierig zu pauschalisieren. Am Ende des Tages sind meiner Meinung nach die Unternehmen erfolgreich, die ein gutes “Operating Model” haben, das einen handlungsfähig macht, leicht einen Richtungswechsel ermöglicht und vor allem jungen Talenten Gestaltungsspielraum gibt.

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?

Vor meiner Zeit bei Klarna habe ich unter anderem ein Unternehmen in der Navigations-Branche gegründet. Vermutlich würde ich in dieser Branche weiterhin arbeiten.

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

Ajax Amsterdam.

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Mit Winston Bogarde. Wem sonst?!

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