Die Gesichter der Branche – Paul Weber von DFKP

In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir seit jeher regelmäßig eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie Fragen. Mittlerweile haben über 300 Szene- und Branchen-Köpfe unsere zehn Fragen zur Person und zu ihren Aufgabengebieten beantwortet.

Jetzt haben wir den Fragebogen aktualisiert, ergänzt und erweitert – immer mit dem Ziel, Menschen aus der Finanzindustrie vorzustellen. Denn wer sind die Köpfe und Macher hinter kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum?

Dürfen wir vorstellen? Das ist Paul Weber von Deutschen Firmenkredit Partner (DFKP).

Wer bist du, was machst du?

Ich bin Paul Weber, 42 Jahre alt und Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Firmenkredit Partner (DFKP). Wir begleiten KMUs bei der Suche nach der passenden Finanzierung.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Ich stehe früh auf und gehe schwimmen. Um 8:30 starten wir bei der DFKP und mein Tag ist dann recht durchstrukturiert. Ich versuche aber, zwischendurch Platz zu lassen für Kreativität, Zufälle und mein Team.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Gemeinsam mit den wichtigsten Akteuren unserer Wirtschaft – KMUs und Banken – den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken und Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu entwickeln.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Nein, mit Software hatte ich nie was am Hut. Während meiner Jugend habe ich im Druckereiberieb meines Vaters ausgeholfen, nach dem Studium war ich lange im Investment Banking und Private Equity. Die ersten Berührungspunkte mit Softwareentwicklung hatte ich dann in Berlin. Als sich 2019 die Möglichkeit bot, die Themen Mittelstand, Finanzierungsberatung und Software auf einer Plattform zu vereinen und die DFKP zu gründen, haben wir losgelegt.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Indem ich erzähle, welche Unternehmen wir über die DFKP finanzieren. Das sind alles so unglaublich tolle Unternehmerstories aus vielen verschiedenen Branchen. Das fasziniert mein Team und mich und auch jeden, dem wir davon berichten.

Wie definierst du Erfolg?

Eine gute Formel finde ich: Sympathie + Vertrauen = Handeln x Frequenz = Erfolg.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Zu erkennen, ob es einen Product-Market-Fit gibt und man ein sinnstiftendes, tragfähiges Geschäft daraus machen kann.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Meinen SC-Freiburg-Mitgliedsausweis! Einfach großartig, wie Christian Streich mit viel Leidenschaft, harter Arbeit und limitiertem Budget dieses Team formt und zum Erfolg führt. Ich hoffe, das bleibt noch lange so.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Ich habe zwei Teammitglieder gefragt und mir wurde gesagt : „Du hast Attention-to-Detail und verlierst trotzdem nicht den Blick fürs Gesamtkonzept“ und „Durch dich habe ich gelernt, ständig an mir zu arbeiten, weil du das auch tust und es mir dadurch vorlebst.“

Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

Wir haben bei der DFKP mit einem hybriden Modell die besten Erfahrungen gemacht. In Unternehmen, die sich wie wir in einer Wachstumsphase befinden, lassen sich Werte und DNA durch gemeinsames Arbeiten vor Ort am besten erleben und weitergeben. Deswegen sind wir mindestens drei Tage die Woche im Büro. Gleichzeitig sehen wir die logistischen Vorteile, bis zu zwei Tagen die Woche aus dem Home Office zu arbeiten.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen
spielen?

Beim Tour-Manager von Depeche Mode. Diese Band schafft es seit Jahrzehnten, sich immer wieder neu zu erfinden und sich dabei treu zu bleiben. Leider ist Andy Fletcher kürzlich verstorben.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um
beruflich erfolgreich zu sein?

Sehr viele. Wenn ich einen rausgreifen müsste, dann früher erkennen, wie wichtig Kommunikation und Wirkung ist. Das habe ich lange unterschätzt.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

… die Beantragungs- und Genehmigungsprozesse für Unternehmen verschlanken und digitalisieren. Außerdem würde ich Unternehmen zum nachhaltigen Wirtschaften und Investieren stärker incentivieren – steuerlich und z.B. bei der Kreditvergabe. Für Kredite an ESG-konforme Unternehmen oder für nachhaltige Investitionen könnten niedrigere Anforderungen gelten als für gewöhnliche Kredite. Eine Idee könnte auch ein zusätzlicher Tax-Benefit auf die korrespondierenden Finanzierungskosten sein.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

… einen Großteil meiner Gast-Universität in Lucknow (Indien) spenden. Bildung ist der Schlüssel für Wohlstand, Entwicklung und die Bewältigung von Krisen.

Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wären das …?

… Tacos al pastor aus Mexiko-Stadt.

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Neuseeland.

Der beste Fintech-Newsletter ever!

Wir versorgen dich täglich mit News, ausgewählten Artikeln und Kommentaren zu aktuellen Themen, die die Finanz-Branche bewegen.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

Weitere interessante Beiträge

  • Warum Promi-Werbung zu oft Geldverschwendung ist 

    Warum Promi-Werbung zu oft Geldverschwendung ist 

    Ob Revolut mit Mario Götze, Naga mit Mike Tyson oder Bitpanda mit Alexander Zverev: Eine ganze Reihe von Fintechs lässt…

  • Die wichtigsten Lehren aus Singapur

    Die wichtigsten Lehren aus Singapur

    Manuel Klein und Stefan Grasmann waren für gleich zwei Krypto-Konferenzen in Singapur. Was es dort zu hören gab und was…

  • Inklusion auf Sparflamme

    Inklusion auf Sparflamme

    Obwohl Barrierefreiheit kein neues Thema ist, scheinen die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im Bankensektor oft übersehen zu werden.

Newsletter
open close

Der beste Newsletter ever.

Wir versorgen dich täglich mit News, ausgewählten Artikeln und Kommentaren zu aktuellen Themen, die die Finanz-Branche bewegen. Jetzt anmelden!