Qwist, ehemals als Finleap Connect bekannt, etabliert sich als führendes Zahlungsinstitut, das nach dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) regulierte, innovative Lösungen für die Geschäftswelt anbietet. Mit einem klaren Fokus auf intelligente Automatisierung fördert Qwist die Expansion und Risikominderung von Unternehmen.
An der Spitze dieses visionären Unternehmens steht Nicola Breyer. Als CEO treibt sie nicht nur das profitable Wachstum von Qwist voran, sondern setzt sich auch mit Nachdruck für die Präsenz von Frauen in Führungspositionen ein.
Mit Nicola sprechen wir über die Herausforderungen und Chancen in der FinTech-Branche und über ihre persönliche Führungsphilosophie.
Dürfen wir vorstellen? Das ist Nicola Breyer von Qwist
Wer bist du, was machst du?
Ich bin Nicola, gebürtige Berlinerin, und ich arbeite als CEO von Qwist perspektivisch daran, dass wir alle unsere Daten sicher und zu unserem Mehrwert teilen können. Auf täglicher Basis versuche ich, Probleme für Teams zu lösen, Fragen zu beantworten und dafür zu sorgen, dass unsere Firma ein profitables Wachstum vorweisen kann.
Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?
Ich stehe jeden Morgen um 4 Uhr auf, mache Yoga und schreibe Tagebuch. Nein, weit gefehlt. Ich stehe gegen 6.30 Uhr auf, mache mir einen Tee und ein Zitronenwasser, lese Nachrichten und versuche, um 8 Uhr am Schreibtisch zu sitzen. Wenn ich zuhause arbeite, dann gibt es gegen 13 Uhr etwas selbst Gekochtes zu essen. Der Tag besteht, wie wahrscheinlich für fast alle unserer
Branche, aus einem Mix aus Meetings mit Kolleginnen und Kollegen, Kunden, Shareholdern und weiteren Partnern, virtuell oder in Person, vielen, parallelen Slack Unterhaltungen und, wenn ich Glück habe, einem längeren Slot für Fokusarbeit. Ich versuche, besser darin zu werden, regelmäßig Sport in meine Woche einzubauen und auch wieder häufiger abendliche Events zu besuchen.
Ansonsten sitze ich abends auch gerne mit meinem Mann zusammen und tausche mich mit ihm aus.
Was reizt dich an deiner Tätigkeit?
Ich arbeite sehr gerne mit Menschen zusammen. Gemeinsam etwas aufzubauen und zu sehen, wie andere Erfolge feiern, gibt mir viel Energie. Wir haben großartige Kunden. Ihnen zu helfen, ihr eigenes Kundenangebot zu verbessern und sich auch oft kritisch, aber konstruktiv als Partner auszutauschen, ist sehr wertvoll. Zusätzlich lerne ich jeden Tag etwas Neues, werde ständig herausgefordert und darf in einem sehr innovativen Umfeld arbeiten. Und natürlich ist es toll, ein Unternehmen und seine Kultur aktiv gestalten zu können.
Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?
Mit 16 wollte ich Sängerin werden. Mit 21 wollte ich “was Internationales mit Sprachen machen”, und meine Mutter sah mich in einer diplomatischen Laufbahn. Mit der Technologiebranche kam ich erstmals 1998 in Berührung, als ich in Unternehmen mitwirkte, die online Finanzdienstleistungen entwickelten. Da war alles noch recht schwierig, bis ich 2018 dann wirklich tief in die ausgereifte FinTech Welt eingestiegen bin. Mich fasziniert es immer wieder, wie wir durch Technologie,
reguliertem Geschäft und dem Vertrauen von Menschen, Innovation und Mehrwert schaffen können – und es arbeiten einfach großartige, schlaue und erfahrene Leute in unserer Branche.
Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?
Ich versuche, meinen Job mit Authentizität und viel Energie auszufüllen. Ich hoffe, andere mitzunehmen und bin ziemlich transparent in dem, wie ich agiere und warum. Ich sehe meinen Job als Verantwortung und Pflicht gegenüber allen unseren Stakeholdern und hoffe, insbesondere anderen Frauen mitzugeben, dass sie sich auch für eine Geschäftsführerinnen-Rolle eignen können.
Wie definierst du Erfolg?
Im klassischen Sinn muss ich beruflich Erfolg danach messen, dass das Unternehmen, das ich führe, wächst. Sowohl in Bezug auf Umsatz, als auch in Bezug auf ein profitables Geschäftsmodell.
Ich messe Erfolg inzwischen über Zufriedenheit, über “sich Zeit für Wichtiges” nehmen, gesund zu leben, die Tiefe der Beziehungen zu meiner Familie, zu meinem Mann und zu Freunden. Erfolg ist für mich immer mehr, wenn ich im Reinen mit mir selbst bin, wenn ich auch noch genug mentale Kapazität für das Zuhören der Themen anderer habe und mich für Dinge außerhalb der Arbeit
begeistern kann.
Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?
Gute Frage. Das kommt natürlich immer darauf an, in was für ein Berufsfeld man gehen möchte. Aber generell sollte man eine gesunde Neugier mitbringen, ein Interesse, sich in Technologie und Geschäftsmodell einzufuchsen, also wie man sinnvoll Probleme für Kunden oder Ineffizienzen im Markt lösen kann. Resilienz und eine gewisse Getriebenheit zur Veränderung und Innovation, aber auch die Akzeptanz und das Leben von Regulatorik sind wichtig. Die technische und regulatorische Komponente sollte man nie unterschätzen, wenn man, wie ich damals, rein von der Business Seite kommt.
Was hast du immer in deiner Tasche dabei?
Unzählige Spiralen-Haargummis, einen pinken Kuli und eine kleine Klappbürste. Oh, und einen Mini-Steiff Teddybären, der mir als Glücksbringer geschenkt wurde.
Was kann man von dir besonders gut lernen?
Nicht aufgeben, für andere eintreten und da sein, und immer einen Schritt voraus
denken.
#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?
Both! Team #Home Office für 2 Tage in der Woche, an denen ich Produktivität einplane, und definitiv #TeamBüro für Meetings in Person, aber auch einfach, um andere zu sehen, gemeinsam Mittag zu essen und ein Gefühl für die Stimmung zu bekommen. Tolle Kollegen machen auch nicht so einfache Tage ein wenig leichter und zaubern mir ein Lächeln auf die Lippen.
In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?
OpenAI. Aber ich würde auch gerne mal bei radikal nachhaltigen Unternehmen reinschnuppern. Das Zusammenspiel von Profitorientierung und Gemeinnützigkeit finde ich sehr spannend. Patagonia wäre hier der offensichtlichste und bekannteste Name, aber da gibt es inzwischen noch bessere Beispiele. Und ich war schon immer von der Organisation Ärzte ohne Grenzen fasziniert.
Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein?
Lass’ berufliche Themen nicht so nah an dich heran, finde mehr Abstand und lege genug Priorität auf dein Privatleben.
Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?
… Innovationen in Deutschland und Europa radikaler fördern. In der Technologieszene, aber vor allem auch im Mittelstand.
Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?
…in Gründerinnen investieren und mir selbst ganz genau aussuchen, wie ich meine Zeit investiere und mit wem ich arbeite und mit wem nicht. Und von wo.
Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wäre das …?
Gemüseeintopf mit Kasseler (ja, mit Fleisch), wie früher von Oma gekocht.
Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?
Griechenland.