Die Gesichter der Branche – Maximilian von Wallenberg-Pachaly von Unstoppable Finance

Wer? Wie? Was? Seit vielen Jahren stellen wir Akteuren und Gesichtern der Branche unsere Fragen. Der Katalog in unserem beliebten Format ist dabei ein buntes Sammelsurium aus unterschiedlichen Fragen. Diese stellen wir immer mit dem Ziel, die Köpfe und Macher hinter kreativen Denkprozessen und Entscheidungen an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum vorzustellen?

Mittlerweile haben über 350 Menschen auf unsere Fragen zur Person und zu ihren Aufgabengebieten geantwortet.

Heute stellen wir vor: Maximilian von Wallenberg-Pachaly von Unstoppable Finance

Wer bist du, was machst du?

Ich heiße Maximilian von Wallenberg-Pachaly und bin CEO und Co-Founder von Unstoppable Finance. Wir haben mit Ultimate eine Wallet auf den Markt gebracht, die den einfachen Zugang zur Welt der Decentralized Finance (DeFi) für jedermann ermöglicht. Wir hoffen, dass wir Ultimate auch in Kürze in Deutschland anbieten können. In meinem letzten Job habe ich die Kryptobörse der Börse Stuttgart (BSDEX) als CEO geleitet und die Jahre davor mit Uptick einen der ersten Neobroker fürs Smartphone in Europa mit aufgebaut. Gestartet habe ich meine Karriere 2006 in London im Handelssaal der US-Investment Bank Lehman Brothers – es war eine spannende Zeit.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Ich arbeite bei uns sehr stark am Produkt und verbringe die meiste Zeit damit, zusammen mit unserem Team die optimale Experience für den Nutzer zu kreieren. Wir fokussieren uns gerade besonders auf Trading und Investing. Dies beinhaltet neben UX/UI auch die Auswahl und Einbindung der richtigen Integrationspartner, das Testen des User Flows sowie ein enger Austausch mit unserem Engineering Team. Gerade in der frühen Unternehmensphase, in der wir uns noch befinden, ist es essentiell, dass das Management ein integraler Teil des Produkt -Teams ist; speziell in so einem komplexen Feld wie DeFi. Und es kommen natürlich auch klassische Aufgaben eines CEOs wie Finanzen und Investor Relations dazu.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Mich reizt besonders, an einer großen Vision arbeiten zu können. Heißt: Wir bauen mit Ultimate nicht nur ein best-in-class DeFi Trading & Investing Wallet, sondern wir sehen uns auch als Teil einer Gruppe von Unternehmen, die die Finanzbranche revolutionieren wollen. Wir glauben fest daran, dass DeFi die nächste Stufe des Kapitalmarkts darstellt, und einen globalen und chancengleichen Zugang zu attraktiven Anlagemöglichkeiten bieten wird. Aber ich liebe auch mein Day-to-day und die Arbeit am Produkt.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Absolut. Ich erinnere mich, dass ich bereits als ich meine Karriere bei Lehman Brothers gestartet habe, schon täglich auf Techcrunch unterwegs war. Die Finanzbranche war damals noch archaisch, wenn man das mit heute vergleicht. Was FinTech zur traditionellen Bankenwelt ist, ist heute DeFi zu FinTech. Hier sehe ich die nächste Evolutionsstufe für unsere Industrie und ich freue mich sehr, an vorderster Front dabei zu sein.


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Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Indem ich ihnen das riesige Marktpotenzial von DeFi aufzeige. Ein Beispiel: Die dezentrale Handelsplattform Uniswap erreichte letztes Jahr an manchen Tagen mit ihren knapp 50 Mitarbeitern fast so viel Handelsvolumen wie Coinbase mit damals über 2.000 Mitarbeitern. Wir sehen hier das Entstehen eines komplett neuen Finanzsystems – ein globaler hyper effizienter Kapitalmarkt, der mit Tokenisierung von klassischen Assets noch einmal völlig neue Größenordnungen erreichen kann.

Man denkt, der Aktienhandel heutzutage sei perfekt optimiert, bis man mal genauer hinschaut und sieht, was für Effizienzsteigerungen mit der Blockchain-Technologie noch möglich sind. Jedes Asset kann über Tokens einfach handelbar gemacht werden. Und hier als Anbieter einer Wallet wie Ultimate den Zugang zu dieser Welt vor allem für Retail Anleger zu schaffen, ist eine der spannendsten Herausforderungen, an denen man heute in der Finanzindustrie arbeiten kann.

Wie definierst du Erfolg?

In erster Linie definiere ich Erfolg darüber, ein Produkt zu bauen, das unsere Nutzer lieben und welches wirklich einen Mehrwert schafft. Natürlich zählt dazu auch ein hoher Bekanntheitsgrad unserer Marke sowie zufriedene und hoch motivierte Mitarbeiter. Und für mich ganz persönlich, täglich Spaß an meinem Job zu haben.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Essenziell ist es, Vertrauen aufzubauen. Denn unsere Nutzer müssen jederzeit das Gefühl haben, dass ihre Assets sicher sind, wenn sie unsere Wallet nutzen. Es ist natürlich auch wichtig, das regulatorische Umfeld zu verstehen und navigieren zu können.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Mein Handy. Ohne das geht gar nichts.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Ich denke, das wäre in erster Linie der Aufbau von Produkten und Marken. Das macht mir sehr viel Spaß und das habe ich die meiste Zeit meines Arbeitslebens gemacht. Vielleicht auch noch Storytelling. Das sollte man beherrschen, wenn man Investoren für seine Geschäftsidee gewinnen möchte.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

Ganz klar: Homeoffice. Ich gehe zwar sehr gerne ins Büro, um das Team zu sehen, aber so richtig produktiv bin ich nur im Homeoffice. Insbesondere was Fundraising und Hiring angeht, ist Homeoffice einfach unglaublich effizient. Aber Tage mit Back-to-back-Meetings schlauchen natürlich auch enorm.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

Zum Beispiel bei Bytedance, den Machern von TikTok: Wie baut man eine ‘Hype Machine’ dieser Größenordnung auf? Wie werden dort Entscheidungen getroffen, was Produkt, Marke und Content angeht? Dies wäre faszinierend für mich.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein?

Ich würde mir zurufen: Denke groß und scheue dich nicht davor, an den ‘hard problems’ zu arbeiten. Nur so baust du ein Unternehmen auf, das wirklich Potenzial hat, eine ganze Industrie zu verändern.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

Blockchain und Decentralized Finance als ein Prio-Thema auf die Agenda setzen. Wir haben die Möglichkeit, Deutschland und Europa als führenden Standort diesbezüglich zu etablieren, wenn wir schnell sind und progressiv denken. Jetzt ist die Zeit!

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

Ein Haus mit großem Garten für meine Familie kaufen, denn mein Sohn liebt es draußen zu spielen. Ansonsten würde ich genauso weitermachen wie bisher. Ich könnte mir keine spannendere Tätigkeit vorstellen.

Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wäre das …?

Eine kräftige Hühner-Gemüsesuppe. Alles drin, was man braucht, gesund und lecker.

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Definitiv die USA. Hier werden die weltweit größten Tech-Unternehmen gebaut und die ‘Think Big’ Mentalität, was das Unternehmertum angeht, ist einfach unschlagbar. Aber im Herzen bin ich Europäer. Es würde mir also langfristig schon schwerfallen, diesen Kontinent hinter mir zu lassen.

Auch interessant zu Unstoppable Finance:

Unstoppable Finance Mitgründer Peter Großkopf war Ende 2022 in unserem beliebten Interviewformat „ask me anything“ zu Gast.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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