Dürfen wir vorstellen: Maren Heiß von der DKB.
Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Maren Heiß unsere Fragen.
Dürfen wir vorstellen…
Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen.
Diesmal beantwortet Maren Heiß unsere Fragen. Maren ist seit Oktober 2020 Leiterin des Bereichs Privatkunden der Deutschen Kreditbank AG (DKB).
Wer bist Du, was macht Du?
Ich bin Maren Heiß, Bereichsleiterin bei der DKB und zuständig für viele spannende Themen im Bereich für unsere Privatkund*innen. Wir verantworten bei uns im Privatkundenbereich fast alles was Banking so ausmacht. Von Risk- und Regulatorikthemen, hin zu Produkt-managementbereichen und natürlich auch den Online Vertrieb. Um nur ein paar der Themen zu nennen.
Maren Heiß: „Fintechs befassen sich innovativ mit der Zukunft unserer Branche“
Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?
Ich glaube das war so 2010. Hier tauchte das Wort für mich erstmalig in Studien auf.
Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?
Das ist lange her – als ehemaliges Knax-Club-Mitglied (Kinderclub bei Sparkassen) – bekam ich mein erstes Sparbuch. Da war ich noch nicht in der Schule. Und ich habe schon mit 16 als Ferienjob bei einer Sparkasse gejobbt und mich daher recht früh festgelegt.
Wie definierst Du FinTech?
FinTechs sind für mich Unternehmen, die sich innovativ mit der Zukunft unserer Branche befassen, wenig Legacy haben und meist für eine Dienstleistung, Software- as-a-Service stehen.
Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?
Die Etablierten haben oft eine gute Vertrauensbasis zu den Kunden. Sicherheit ist in Deutschland immer noch eins der wichtigsten Güter bei Banken. Ebenso haben Banken im Vergleich zu FinTechs natürlich schon eine breite Kundenbasis.
Ebenso sehen wir, dass bei Etablierten Unternehmen in Krisenzeiten oder bei Problemen des Kunden Verlass ist – hier hat man natürlich einige Jahre Erfahrungsvorsprung. Aber nur auf diesen Faktoren sollte man sich als etabliertes Unternehmen nicht ausruhen.
Was kann man von FinTechs lernen?
Das wichtigste für mich ist hier die UX, also eine klare Fokussierung auf den Bedarf und Nutzen der Kund*innen. Und um die Schnelligkeit der IT-/Produkt-Entwicklung beneide ich sie oft. Da müssen die Etablierten einfach aufholen um weiter den Markt mitzubestimmen.
„Unzeitgemäße und hoch komplexe IT“
Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?
Viele der Etablierten sitzen auf einer unzeitgemäßen und hoch komplexen IT. Man kann nicht mal so einfach ein Kernbankensystem ablösen. Die Prozesse sind häufig komplex und über Jahrzehnte gewachsen. Die Entwicklungen von neuen digitalen Produkten, einer App, Antragsstrecken und Co finden leider nicht auf der grünen Wiese statt. Da müssen Schnittstellen auf Daten in den Altsystemen gebildet werden und auch wieder in diese zurückspielen. Daneben haben viele Unternehmen auch noch nicht die Mitarbeiterstruktur um die neuen Anforderungen schnell entgegnen zu können.
Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?
Ich wäre Meeresbiologin geworden – wurde nicht zu meinem Beruf, aber zu meinem Hobby, welches ich leidenschaftlich verfolge.
Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?
Wenn ich mich für eins entscheiden müsste, wäre es wahrscheinlich OceanCleanUp. Hier wurde Technologie für ein elementares Problem eingesetzt. Die Entwicklung verfolge ich seit Start des Projekts und wäre gerne ein Tag ein Teil davon.
„Die Entwicklung von OceanCleanUp verfolge ich seit Start des Projekts und wäre gerne ein Tag ein Teil davon.“
Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?
Aktuell würde meine Wahl auf die kommende US-Vizepräsidentin Kamala Harris fallen. Das wäre sicher ein extrem spannendes Gespräch zu sehr vielen Themen die unsere Welt dauerhaft bewegen.