Dürfen wir vorstellen: Lea Frank von anybill
Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Lea Frank unsere Fragen.
Dürfen wir vorstellen…
Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen.
Diesmal beantwortet Lea Frank unsere Fragen. Lea ist Gründerin und CEO von anybill. Einer App, die auf papierlose und somit nachhaltige Lösungen für digitales Belegmanagement setzt.
Wer bist Du, was machst Du?
Ich bin Lea Frank, Gründerin und Geschäftsführerin bei anybill. Ich verantworte bei anybill insbesondere den Vertrieb sowie die Kooperations-partnerschaften. Mit anybill haben wir eine digitale Lösung für die Belegausgabepflicht und ermöglichen sämtliche Belege direkt an der Kasse digital auf das Smartphone zu erhalten.
Zudem bieten wir weitere Features in der App wie Schnittstellen zu über 50 verschiedenen Buchhaltungstools, einen Garantie-Tracker und demnächst auch Mobile Payment. Für Retailer bieten wir zusätzlich zur digitalen Belegausgabe auch weitere Lösungen wie beispielsweise Smart Couponing. Ziel ist es, den Einkauf am Point of Sale aber auch den Prozess danach digitaler und smarter zu gestalten.
Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?
Da ich direkt aus der Uni gegründet habe, hatte ich bisher nur wenige Berührungspunkte. Meine Praktika habe ich bei einer Unternehmensberatung sowie bei zwei Corporates absolviert. Ich interessiere mich jedoch sehr für die Digitalisierung in der Branche und bin immer wieder erstaunt wie viel Digital-Skepsis man dennoch auch heute noch begegnet.
Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?
Bei einer französischen Seminararbeit zum Thema Kryptowährungen, bin ich bei der Recherche das erste Mal über das Wort gestolpert, das war 2014.
Wie definierst Du FinTech?
Fintechs sind für mich Unternehmen, die klassische Finanzdienstleistungen mit neuen Technologien verbessern, angreifen oder auch überflüssig machen. Insbesondere ermöglicht der Einsatz von Technologie das Thema Finanzen leicht zugänglich und verständlicher zu gestalten und kann dabei helfen mehr Kontrolle über die eigenen Finanzen zu erhalten.
Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?
Etablierte Unternehmen verfügen in der Regel über Strukturen und Prozesse, was positiv sein kann aber Entscheidungsprozesse häufig auch deutlich langsamer macht. Sie haben normalerweise bereits eine große Kundenbasis und das Vertrauen der Kunden, was sich Startups erst aufbauen müssen.
Was kann man von FinTechs lernen?
Geschwindigkeit, Mut und „Macher-Mentalität“. FinTech-Startups zeichnen sich häufig durch starke Kundenorientierung und Flexibilität aus. Zudem steht die Usability im Vordergrund, um das beste Erlebnis für den Kunden zu schaffen.
Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?
Ich denke Veränderung ist immer schwierig.Viele etablierte Unternehmen sind von festgefahrenen Denkstrukturen geprägt und es besteht wenig Interesse daran neues auszuprobieren oder die Dinge anders zu machen. Es ist schwierig zu akzeptieren, dass Veränderung notwendig ist und man hierfür vielleicht auch die eigene Komfortzone verlassen muss.
„Viele etablierte Unternehmen sind von festgefahrenen Denkstrukturen geprägt.“
Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?
Ich würde immer für ein Technologieunternehmen arbeiten wollen, beziehungsweise wieder ein eigenes Unternehmen gründen.
Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?
Bei Tomorrow – ich finde deren Ansatz sehr spannend und bin davon überzeugt, dass in Zukunft nachhaltige Konzepte und Visionen immer präsenter und relevanter werden.
Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?
Mit Miriam Wolfarth und Lea Sophie Cramer – allerdings vielleicht lieber ein Glas Wein. Die beiden sind für mich absolute Role Models wenn es um Female Entrepreneurship geht.