In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir seit jeher regelmäßig eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie Fragen. Mittlerweile haben über 300 Szene- und Branchen-Köpfe unsere zehn Fragen zur Person und zu ihren Aufgabengebieten beantwortet.
Jetzt haben wir den Fragebogen aktualisiert, ergänzt und erweitert – immer mit dem Ziel, Menschen aus der Finanzindustrie vorzustellen. Denn wer sind die Köpfe und Macher hinter kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum?
Dürfen wir vorstellen? Das ist Hella Fuhrmann von Adyen
Wer bist du, was machst du?
Ich bin Hella Fuhrmann und seit 2022 Country Managerin DACH bei Adyen, leite unser Team in Berlin und München und verantworte Adyens Expansion in der DACH Region. Adyen ist eine Finanztechnologie-Plattform, die Händler dabei unterstützt, Zahlungen zu akzeptieren, Umsätze zu schützen und Finanzen zu verwalten. Wir bieten weltweite Zahlungen auf jedem Kanal, Daten- und Finanzmanagement in einer einzigen Lösung an.
Vor meinem Wechsel zu Adyen 2018, war ich u.a. bei einem internationalen Zahlungsdienstleister für das Bestandskundengeschäft zuständig und komme aber ursprünglich aus der Hotelbranche. Den Weg ins FinTech habe ich erst 2016 in London gefunden.
Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?
Mein Tag startet meist mit Yoga, bevor ich in unser Büro am Gendarmenmarkt in Berlin fahre. Alle zwei Wochen arbeite ich aus unserem Büro in München. Mein Arbeitstag ist meistens mit internen und externen Meetings gefüllt, am liebsten bin ich jedoch beim Kunden direkt, um zu erfahren, welche Probleme wir gemeinsam lösen können und wie Adyen ihnen dabei helfen kann, ihre Ziele zu erreichen.
Mein Arbeitsalltag sieht jeden Tag komplett anders aus, je nachdem, mit welchen Teams und Kunden ich zusammenarbeite. Das macht meine Arbeit aber auch so abwechslungsreich und spannend.
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Was reizt dich an deiner Tätigkeit?
Unsere Mission bei Adyen lautet, dass wir die FinTech-Industrie verändern und unsere unterschiedlichen Kunden bei ihrem Wachstum unterstützen wollen – und dabei Spaß haben. Das trifft jeden Tag zu 100 Prozent zu. Ich glaube jede Person, die in unserer Branche beschäftigt ist, kann dem zustimmen.
Jeder Tag ist anders und es ergeben sich immer neue Herausforderungen, da sich zum einen die Branche als auch die Anforderungen der Kunden verändern. Diese Abwechslung plus die Zusammenarbeit mit unseren brillanten Kollegen gefällt mir sehr und ich gehe jeden Tag motiviert ins Büro.
Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?
Nein, ich hatte tatsächlich früher den Wunsch in der Hotellerie oder im Tourismus zu arbeiten. Ich bin durch eine Bekannte bei einem Zahlungsdienstleister gelandet und habe mich sofort schockverliebt in diese dynamische und spannende Branche.
Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?
FinTech und Payments ist nicht für jeden, auch nicht das Arbeiten in so einem dynamischen und schnelllebigen Unternehmen wie Adyen. Eine Sache ist aber garantiert: Jede/r Adyen Mitarbeiter:in hat ein Strahlen im Auge, wenn sie über unsere Arbeit reden.
Jede Person muss tagtäglich online oder im Geschäft bezahlen, dennoch haben nur die allerwenigsten eine Ahnung darüber, was alles in diesen Millisekunden des Bezahlprozesses geschieht. Es gibt allein innerhalb von Europa so viele unterschiedliche Optionen beim Bezahlen und außerdem eine Vielzahl von Möglichkeiten, diese Prozesse zu optimieren. Dieses Wissen gepaart mit der Technologie, die Adyen bereitstellt, ist unheimlich spannend. Und durch die sich ständig wandelnden Anforderungen in den verschiedenen Industrien, mit denen wir zusammenarbeiten, hat man das Gefühl jeden Tag etwas Neues zu lernen – ein sehr spannender Mix für mich persönlich.
Wie definierst du Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet beruflicher Erfolg, wenn mein Team gerne zur Arbeit kommt und unsere Kunden gerne mit uns zusammenarbeiten, und wir gemeinsam Ziele erreichen. Es gibt kaum ein besseres Gefühl, wenn ein neues Projekt oder Kunde live geht und wir zusammen mit unserem Kunden diese Meilensteine feiern können. Aber auch aus schwierigen Projekten lernen zu können, heißt für mich Erfolg. Man lernt nie aus, und das begeistert mich jeden Tag aus neue.
Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?
Flexibilität – kein Unternehmen ist gleich oder hat die gleichen Anforderungen. Wir müssen in der Lage sein, uns an die Bedürfnisse und individuellen Herausforderungen unserer Kunden, Partnern und Regulationen anpassen zu können.
Wir müssen strategische und operative Ziele verstehen, um zu erarbeiten, wie wir sie zusammen erreichen können. Adyen hat wöchentliche release cycles, was bedeutet, dass wir uns auch technisch sehr schnell anpassen und reagieren können, das hilft ungemein in unserer Industrie.
Was hast du immer in deiner Tasche dabei?
Mein Handy! Ich bin leidenschaftliche Podcast-Hörerin, um mich sowohl über aktuelle Business und FinTech-Themen zu informieren, als auch für die Unterhaltung. (Dafür höre ich gerne True Crime Podcasts, der Trend hat auch mich erwischt!)
Außerdem habe ich immer einen Regenschirm dabei, nach 6 Jahren in den Niederlanden und London ist das ein Muss! Das ist sowohl in Berlin sehr nützlich, aber noch viel mehr in Amsterdam, wo sich unser Adyen Headquarter befindet und innerhalb von Minuten das Wetter umschlagen kann.
Was kann man von dir besonders gut lernen?
Meine Positivität und Stressresistenz – definitiv Eigenschaften, die viele Menschen haben, die vorher in der Gastro oder Hotellerie gearbeitet haben. Egal, wie anstrengend und herausfordernd mein Tag ist, versuche ich stets ruhig und positiv zu bleiben. Vor allem, wenn sich mein Team mit Themen an mich wendet, bei denen sie einen Sparring-Partner brauchen oder einfach eine weitere Meinung.
Deswegen stelle ich übrigens auch gerne Quereinsteiger ein, die zuvor eher operative oder kreative Berufe ausgeführt haben. Hard skills kann man immer lernen, wenn man die richtige Einstellung hat und es ist wichtig ein diverses Team mit unterschiedlichen Backgrounds einzustellen, die existierende Prozesse hinterfragen und optimieren wollen.
#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?
Ein guter Mix, aber hauptsächlich Büro. Den persönlichen Austausch finde ich persönlich super wichtig.
Ich habe vor Corona nie gerne im Homeoffice gearbeitet, da haben die letzten 2 Jahre gezeigt, dass man sich an alles gewöhnen kann. An meinem Team sieht man jedoch, dass fast alle lieber gemeinsam im Büro sind, als zu Hause.
In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?
Ich liebe alles rund um Theater, Oper, Film und Kino – also etwas in diese Richtung würde mich reizen. Ich bin aber definitiv zu analytisch und gleichzeitig zu unkreativ, um wirklich eine Karriere in diesem Bereich zu verfolgen, der Ausgleich am Wochenende genügt!
Wenn ich jeden Tag das gleiche essen müsste, wäre das …?
Pasta! Ich war einmal 3 Wochen in Asien im Urlaub und habe mich auf nichts mehr gefreut, als zum Italiener zu gehen, als ich zurückkam.
Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?
Dann gerne gleich am anderen Ende der Welt, in Australien. Ich habe vor ein paar Jahren zwei Wochen aus unserem Büro in Sydney gearbeitet und fand die Natur und den Lifestyle einfach toll.
Hella Fuhrmann war Teil der hochkarätig besetzten Jury zur Wahl des „Fintech des Jahres 2022“. Die Preisträger:innen werden am 16.11. während einer festlichen Gala ausgezeichnet. die Gala findet im Vorfeld zur TRX und der CryptX statt. Ticket gibt es noch hier.