Die Gesichter der Branche: Delia König

Gesicher der Branche - Delia König

Dürfen wir vorstellen: Delia König von Solarisbank

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche  stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Delia König unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen.

Diesmal beantwortet Delia König unsere Fragen. Delia ist Managing Director beim Fintech-Unternehmen Solarisbank.

Wer bist Du, was macht Du? 

Ich bin Delia und Managing Director bei Solarisbank. In meiner Position verantworte ich alle Themen rund um KYC (know-your-customer).

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Ich habe Wirtschaftsinformatik an der WWU in Münster studiert und habe damals als Werkstudentin bei zeb, einer Unternehmensberatung spezialisiert auf Finanzdienstleister, gearbeitet.

Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?

Wahrscheinlich in 2014, als ich nach Berlin gezogen bin. Ich habe damals bei Bergfürst angefangen zu arbeiten. Bergfürst besaß auch selbst eine Bankenlizenz und war aus meiner Sicht eines der ersten richtigen Fintechs in Deutschland.

Gesicher der Branche - Delia König

Wie definierst Du FinTech?

Für mich ist ein Fintech ein Unternehmen, das mithilfe von Technologie-Trends innovative (oder im besten Fall: disruptive) Lösungen /Services/Produkte im Finanzsektor entwickelt und anbietet.

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?

Wenn wir in den Finanzdienstleistungssektor gucken, dann haben traditionelle Banken mit Sicherheit (noch) den Vorteil, dass sie bereits eine große Kundenbasis haben, während sich junge Unternehmen diese noch aufbauen müssen. Je einfacher aber KYC- und Onboarding-Prozesse werden, desto unwichtiger wird dieser Vorteil in Zukunft sein.

Was kann man von FinTechs lernen?

Von guten FinTechs kann man lernen, wie Innovation schnell und agil im Markt umgesetzt wird und wie kundenzentriertes Denken und Handeln funktioniert.

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?

Das ist ganz unterschiedlich und lässt sich nicht zu pauschal sagen. Ein entscheidender Faktor ist aber sicherlich die Fähigkeit, neue Technologien schnell und einfach zu implementieren. Da die Mehrheit der etablierten Unternehmen jedoch über viele Jahre eine sehr heterogene IT- und Prozesslandschaft aufgebaut hat, entsteht an der Stelle ein viel höherer Aufwand.

Oftmals braucht es da den Mut, große Veränderungen voranzutreiben und sich selbst bzw. die „das haben wir schon immer so gemacht“-Mentalität zu hinterfragen. Meiner Meinung nach haben wir besonders im Finanzsektor oftmals noch stereotypische Führungs-persönlichkeiten, die eine solche Kultur der Hinterfragung noch nicht etablieren konnten.

„Oft braucht es den Mut, große Veränderungen voranzutreiben und sich selbst bzw. die ‚das haben wir schon immer so gemacht‘-Mentalität zu hinterfragen.“

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?

In einem anderen Technologie-Unternehmen coole Produkte bauen.

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

Ich fände es spannend, mal einen Tag bei einem unserer Partner zu arbeiten, also zum Beispiel Tomorrow, Kontist oder Penta, um die andere Seite der Integration (mit allen Höhen und Tiefen) direkt mitzuerleben.

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Gemeine Frage zu Corona-Zeiten. Tatsächlich aktuell einfach mal wieder mit meinem Team. Das hat in letzter Zeit remote auch ganz gut geklappt, aber zusammen im Biergarten wäre es dann doch deutlich schöner.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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