Die Gesichter der Branche: Carlotta Laetitia Mondino

Gesichter Carlotta Laetitia Mondino

Dürfen wir vorstellen: Carlotta Laetitia Mondino von finleap connect

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Carlotta Laetitia Mondino unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen.

Diesmal beantwortet Carlotta Laetitia Mondino unsere Fragen. Carlotta ist Head of Business Unit – Digital Bank bei finleap connect.

Wer bist Du, was machst Du?

Carlotta Laetitia Mondino, 27 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Hamburg. Nach meinem BWL-Studium in St.Gallen und einem Austauschsemester in Seoul, bin ich vor knapp 5 Jahren für finleap nach Berlin gezogen.

Mittlerweile bin ich bei finleap connect Head of Business Unit für unser Digital Bank Produkt. Ich arbeite daran, dass wir eine White-Label Produktlösung bauen, die zum einen unseren Kunden erlaubt ihr Produktangebot mit Banking zu erweitern und zum anderen dem Endnutzer eine innovative Erfahrung (Experience) bietet.

Gesichter Carlotta Laetitia Mondino

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Auf der Kundenseite war das wahrscheinlich als Kind bei der Eröffnung meines ersten Sparbuchs. Ich hatte eine kleine Rolle am Schauspielhaus und wollte mein erstes eigenes verdientes Geld für meinen Führerschein zur Seite legen. Das Kennenlernen der Branche in seiner Fülle kam dann recht zügig in meiner Anfangszeit bei finleap.

Von FinTechs lernen: Alternative Lösungswege

Wann hast Du das Wort das Fintech das erste Mal wahrgenommen?

Durch einen Bekannten, der damals bei finleap gearbeitet hat. Ich wollte in eine Branche gehen, in der ich das Gefühl habe, am Puls der Zeit zu sein und nicht das kleine Zahnrad in einem großen System. Mit meinen eigenen Erfahrungen, wie z.B., dass im Gegensatz zu Deutschland in der Schweiz schon die Kaugummi-Packung mit Karte bezahlt werden kann, dafür Überweisungen nach Korea ein riesen Akt waren, war mein Interesse an Fintech geweckt.

Wie definierst Du FinTech?

FinTechs sind Unternehmen, die Lösungen entwickeln, um mittels Technologie Finanzdienstleistungen für den Nutzer zu verbessern. Das entweder, indem sie eine Lösung direkt dem Kunden bereitstellen oder indem sie anderen Unternehmen ermöglichen, ihr Bankprodukt zu verbessern bzw. sogar neu in das Angebot von Finanzdienstleistungen einzusteigen. Gerade das Letztere ist spannend, da es die Einbettung und Verknüpfung in ganz andere Produktsparten ermöglicht und damit viel näher am eigentlichen Prozess des Nutzers ist. Unser Partner Prosperity beispielsweise bietet seinen Kunden bereits einen flexiblen Vermögensaufbau, der digital über ihre Plattform verwaltet werden kann. Mit unserer White-Label Lösung kann der Kunde nun auch direkt sein Banking abwickeln und hat zusätzliche Flexibilität rund um das Thema Ersparnisse.

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?

Gesichter Carlotta Laetitia Mondino

Etablierte Unternehmen sind Experten in ihrem Kerngeschäft, das sie über Jahre definiert, aufgebaut und optimiert haben. Damit haben sie ein tiefes Wissen sowie stabile Strukturen und Prozesse entwickelt, die ihnen als verlässliches Gerüst für das tägliche Geschäft dienen.

Was kann man von FinTechs lernen?

Entscheidungsfreude, Verantwortung des Einzelnen und das gemeinsame Arbeiten an Lösungen. Da die etablierten Strukturen zum Teil noch fehlen und ständige Veränderungen, sowie eine gewisse Geschwindigkeit zum Alltag gehören, muss jeder einzelne mehr Verantwortung übernehmen und Entscheidungen im Sinne der Firma treffen. Um dann gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln, kann es kaum ein “Das geht nicht!” geben, sondern geht es darum, einen alternativen Weg zu entwickeln.

„Mich würde interessieren wie große Tech-Konzerne Banking angehen“

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?

Digitalisierungsprojekte verlangen von etablierten Unternehmen, genau dieses lang etablierte Kerngeschäft und seine Prozesse zu hinterfragen. Auch, wenn beim Abgleich mit dem Markt und Kundenbedürfnissen Handlungsfelder meist schnell identifiziert werden, braucht es die Kraft, das auch in die Tat umzusetzen. Dafür braucht es Risikobereitschaft, den Mut auch mal mit einer weniger als 100%-igen Lösung an den Markt zu gehen und sich konsequent am Nutzer zu orientieren.

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?

Auch wenn ich mir meinen Job früher nicht hätte vorstellen können bzw. das es ihn überhaupt so gibt, bin ich jetzt sehr glücklich hier gelandet zu sein. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich der Digitalisierung einer anderen Branche, wie z.B. der Modebranche gewidmet – aus persönlichen Interesse und weil ich gespannt bin, wie man hier mit Themen wie der Digitalisierung oder künftig vor allem mit Nachhaltigkeit umgeht.

„Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es meinen Job überhaupt so gibt.“

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

In der entsprechenden Abteilung bei Google oder Apple, die sich um den Eintritt in die Banking-Branche kümmert. Mich würde sehr interessieren, wie die großen Tech-Konzerne das Thema angehen.

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Mit meinen Team-Kollegen! Mit der aktuellen Corona-Situation fehlt das persönliche Zusammenkommen außerhalb der Arbeit schon sehr.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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