Die Gesichter der Branche – Adrian Wons von senken.io

Das Start-up Senken hat die weltweit erste Handelsplattform für tokenisierte Emissionszertifikate aufgebaut. Das Ziel: die Modernisierung des Erwerbs, des Verkaufs und der Stilllegung von Emissionszertifikaten aus verifizierten Klimaprojekten für Netto-Null Verpflichtungen. Auf dem Senken Marktplatz können die den Zertifikaten zugrunde liegenden Projekte unkompliziert eingesehen und transparent verglichen werden.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass Dekarbonisierung eine der wichtigsten Stellschrauben ist, um die Pariser Klimaziele zu erreichen“, sagt Gründer Adrian Wons. Wir sprechen mit ihm über den Weg vom Maschinenbau hin zum Klima-Fintech, Technologie für den Umweltschutz und Südafrika.

Dürfen wir vorstellen? Das ist Adrian Wons von senken.io

Wer bist du, was machst du?

Ich heiße Adrian Wons und bin 31 Jahre alt. Zurzeit lebe ich in Kapstadt, Südafrika.

Ursprünglich komme ich aus der Windenergie. Später habe ich mich dann für die Blockchain-Technologie interessiert und zwei Bücher zu dem Thema geschrieben. In diesem Bereich habe ich dann auch als Blockchain-Lead bei Ernst & Young gearbeitet. Danach gründete ich ein Forschungsinstitut für nachhaltige Innovationen und bin mit meiner Partnerin nach Südafrika gezogen.

In ihrem Freundeskreis gab es viele Projektentwickler, die regenerative Landwirtschaft betrieben. In Gesprächen haben sie mir erzählt, dass ihnen Gelder fehlen, um ihre Projekte zu intensivieren. Das war der Auslöser für mich, „senken.io“ zu gründen. Unser großes Ziel ist es, weltweit mehr als 10 Milliarden Euro in Klimaprojekte zu fließen zu lassen.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Da ich in Kapstadt lebe, meist sonnig. Morgens gehe ich mit meiner Freundin und einem Kaffee am Strand oder an der Promenade entlang ins Büro. Dann beginnen die Meetings. Am Anfang war ich wegen meines Tech-Backgrounds noch sehr hands-on. Da unser Team mittlerweile auf über 35 Personen angewachsen ist, besteht der größte Teil meiner Aufgaben und damit auch meines Tages aus People Management und letztlich aus strategischer Arbeit und Business Development.

Nach der Arbeit geht es dann über den Strand oder die Promenade nach Hause. Dann laufe ich gerne in den Park, der gleich nebenan ist, spiele Fußball oder schaue mir Rugbyspiele im Stadion an.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Mich für Klimaschutz und gegen den Klimawandel einzusetzen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Dekarbonisierung eine der wichtigsten Stellschrauben ist, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Mithilfe von Technologie dafür zu sorgen, dass diese Projekte entstehen können, ist der größte Reiz für mich.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Nein. Da ich aus dem Maschinenbau komme, dachte ich eher, dass ich im Bereich Windenergie oder in der Automobilindustrie lande. Ich habe jedoch schnell gemerkt, dass FinTechs in fast jeder Industrie einen großen Einfluss haben können.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Die Verbindung der Themen Technologie und Umwelt begeistert mich. Ich hoffe einfach, in Gesprächen andere damit anzustecken, dass Technologie der größte Hebel für unser Klima ist.

Wie definierst du Erfolg?

Erfolg ist für mich, mein Engagement für die Umwelt mit einer Arbeit zu verbinden, die mir ein Einkommen verschafft. Diese Kombination aus Leidenschaft und Notwendigkeit ist für mich Erfolg.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Einen konkreten Skill habe ich da nicht im Kopf, da ich ursprünglich aus einem anderen Bereich komme. Ich halte jedoch, und das in jeder Industrie, die Fähigkeit, Technologie zu nutzen, um Umweltschutz zu fördern, für besonders relevant im Hinblick auf unsere Zukunft.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Sonnencreme

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Alles rund um die Blockchain-Technologie. Jedenfalls rede ich da gerne drüber.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

Wie so oft der klassische Mittelweg. Ich arbeite gerne allein, weil ich dann einfach am effizientesten bin. Gleichzeitig brauche ich den sozialen Austausch mit meinem Team. Diese Balance ist super, wenn man den Luxus hat, sie so leben zu können.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

BND

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein.

Besonders im Startup-Bereich zählt das richtige Timing. Deine Idee kann noch so gut sein. Wenn du nicht darauf achtest, dass der Markt dafür vorhanden ist, dann wirst du scheitern.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

Das Leben eines jeden Startup-Gründers erleichtern.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

Mir eine Farm kaufen und nachhaltige Landwirtschaft betreiben.

Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wäre das …?

Mango.

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Da habe ich Glück. Das tue ich schon in Südafrika.

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Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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