Die Geschichte der Kreditkarte

Die Geschichte der Kreditkarte

Spätestens seit Corona ist das bargeldlose Zahlen auch in Deutschland en Vogue. Blicken wir auf die Historie dahinter, sehen wir schnell, dass wir diese Annehmlichkeit in wesentlichen Teilen der Kreditkarte zu verdanken haben. Doch wie hat sich die Kreditkarte eigentlich entwickelt und wann wurden die ersten Zahlungen mit Karten überhaupt durchgeführt? Wir blicken in der heutigen Infografik auf die Geschichte der Kreditkarte!

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Am Anfang war Science-Fiction

Nicht wenige moderne Erfindungen basieren auf Ideen aus Science-Fiction-Romanen. 1888 erschien der Roman «Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf 1887» von Edward Bellamy. Dort beglichen Charaktere ihre Verbindlichkeiten mit einer Pappkarte, bei der für jede Zahlung ein Stück abgeschnitten wurde.

Pappkarten als Urahnen der modernen Kreditkarten

Erste reale Vorläufer unserer heutigen Kreditkarten entstanden kurz danach, im Jahre 1894. Die Funktionalität war jedoch höchst eingeschränkt. Hotelgäste zahlten mit Karten aus Pappe und durften damit die Gesamtrechnung zeitlich versetzt begleichen. Dieses Prinzip übernahmen kurz darauf auch Kaufhäuser, Restaurants und Verkehrsgesellschaften. Die Karten waren jedoch nicht übergreifend nutzbar. Jedes Unternehmen akzeptierte nur seine eigenen Pappkarten vor Ort, oder bestenfalls die Karten weniger ausgewählter teilnehmender Partner.

Die 1950er-Jahre: die Kreditkarte wird erwachsen

Universell einsetzbar wurde die Kreditkarte ab 1950. Die von Diners Club herausgegebene Karte ermöglichte anfangs die Zahlung in 27 New Yorker Restaurants und erfreute sich schnell wachsender Beliebtheit. Im ersten Jahr zählte Diners Club 42.000 Mitglieder und expandierte 1953 über den Atlantik, indem Diners Club Great Britain gegründet wurde. Damit bezahlten Kunden mit der gleichen Karte sowohl in den USA als auch in Europa. 

In den folgenden Jahren schossen Nachahmer aus dem Boden: die American Express Karte, die Mastercard und die Bank AmeriCard – später bekannt als Visa. Mastercard und Visa arbeiteten sich durch Kooperationen und Übernahmen in den 1970ern weltweit an die Spitze und sind inzwischen die global dominierenden Netzwerke. So übernahm beispielsweise Mastercard 1968 Eurocard, ein Angebot einer schwedischen Bank.

Die 1980er: Sprung in die Moderne

In vielen Industrieländern fühlten sich die 1980er-Jahre wie ein Sprung in eine spannende Zukunft an. Science-Fiction-Filme, das boomende Japan und eben auch die Kartenindustrie beflügelten die Fantasie von Verbrauchern und Geschäftsleuten. Da passte es ins Bild, dass die Kreditkarte ab 1980 einen futuristischen Magnetstreifen erhielt. Ab da hieß es: Karte durchziehen und bezahlen. Der Magnetstreifen erlaubte eine weltweite Nutzung und Akzeptanz der Karten. 1996 kam der EMV-Chip hinzu, der die Sicherheit erhöhte und mehr Speicherplatz bot als die Magnetstreifenlösung. 2002 folgte dann der NFC-Standard (Near Field Communication). Damit war der Weg für das kontaktlose Bezahlen geebnet und das Tor für unsere heutige Payment-Realität geöffnet.

Die Kreditkarte in der Mobile Wallet

Beim bargeldlosen Bezahlen rückt die physische Kreditkarte inzwischen in den Hintergrund. Wallets wie Apple Pay, Google Pay oder WeChat Pay ermöglichen Zahlungen über das Handy, entweder per QR-Code oder via NFC. Offline und online ist dadurch ein Payment-Kosmos entstanden, der sich auch heute noch weiterentwickelt. Seit einigen Jahren identifizieren sich Nutzer nun biometrisch per Fingerabdruck oder Gesichtsscan, wodurch ein Missbrauch der Karten extrem schwierig wird.

Was die Zukunft der Kreditkarte bereithält? Es bleibt spannend! Abzusehen ist, dass physische Kreditkarten komplett verschwinden. Die Apple Card geht bereits in dieser Richtung. Mehr dazu in unserer augenzwinkernden Faschings-Infografik: Die „große“ Infografik zur Apple Card.

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Autor

  • Sebastian Zelada Ocampo ist studierter Wirtschafts- und Politikjournalist und nach Jahren der redaktionellen Arbeit seit 2018 in der FinTech-Szene unterwegs. In der PR und im Marketing des Payment Service Providers Computop lernte er die Payment-Welt kennen und lieben. Seit Mai 2021 erweitert er das Team von Payment & Banking in den Bereichen Marketing und Business Development.

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