Der Weg zur digitalen Transformation

Photo via StartupStockPhotos via Visual hunt
“Digitalisierung” war eines der Trendthemen 2016 und auch 2017 wird uns das Thema verfolgen. So wie 2018, 2019 und in den kommenden Jahre auch. Die digitalisierte Gesellschaft ist da und geht auch nicht mehr weg und wir werden uns jeden Tag aufs neue damit beschäftigen müssen. Das bedeutet in erster Linie, das digitale Transformation nicht wie SAP eingeführt werden kann sondern ein fortlaufender und stetiger Prozess ist. Digitalisierung ist Teil unseres Lebens.

Digitale Transformation funktioniert nicht nach Schema F

Problematisch an sogenannten Digitalisierungs-Projekten ist , das oft die gleiche Denk und Vorgehensweise zu Grunde gelegt wird, die dazu geführt hat, das überhaupt Startups oder Unternehmen wie Google, Apple, Amazon und Facebook das eigene Kerngeschäft gefährden.
Photo credit: Kris Krug via VisualHunt.com / CC BY-NC-ND
Wer bedient in Zukunft die Kundenschnittstelle (Photo credit: Kris Krug via VisualHunt.com / CC BY-NC-ND)
Sie sind die Experten im digitalen Geschäft, sind näher am Kunden und arbeiten Nutzerzentriert. Im Ergebnis wird die Kundenschnittstelle von diesen Unternehmen besser bedient und es werden digitale Produkte und Dienste angeboten die den Anforderungen der veränderten, digitalen Gesellschaft gerecht werden. Im Umkehrschluss verlieren die traditionellen und etablierten Unternehmen langfristig den Bezug zum Kunden, weil die alten Lösungen eben nicht den geänderten Gegebenheiten angepasst werden oder die Möglichkeit für neue Produkte nicht genutzt wird. Daher ist es wichtig zu verstehen, dass es bei der Digitalen Transformation keine allgemein gültige Blaupause gibt welche sich 1zu1 umsetzen lässt. Digitale Transformation ist nicht vergleichbar mit der Einführung einer neuen IT-Infrastruktur und darf vor allem nicht als Selbstzweck angesehen werden. Stattdessen muss Digitale Transformation als ein ganzheitliches und von vor der Unternehmensleitung getriebenes Thema sein.

Wer Visionen hat braucht keinen Arzt

Photo via StartupStockPhotos via Visual hunt
Digitale Vision ist wichtig (Photo via StartupStockPhotos via Visual hunt)
Der Startpunkt jeglicher digitaler Transformation ist eine digitale Vision. Diese Vision muss aus der Organisation entwickelt werden. Ausgehend von dieser Vision müssen alle Unternehmensprozesse auf den Prüfstand gestellt und anhand der digitalen Vision neu ausgerichtet werden.
  • Eine Digitale Transformation fängt ganz oben an und muss in jeder Phase von der Geschäftsführung getragen und voran getrieben werden.
  • Digitalisierung ist in erster Linie eine Frage der Einstellung (Mindset)
  • Bei der Digitale Transformation sind neue Skills bei den Mitarbeitern gefordert
  • Digitale Transformation erfordert ein breites Verständnis von Technologien und den neuen Gegebenheiten. Auf allen Ebenen muss ein einheitliches Wissen darüber vorhanden sein wie sich die Gesellschaft verändert
  • Der Kunde steht im Fokus und damit das Ziel, zufriedene Kunden zu loyalen und begeisterten Kunden zu machen.
  • Das Geschäftsmodell muss fachlich und technologisch mit dem Internet verknüpft sein. Bestehende Geschäftsmodelle sollten mit Technologien erweitert werden, mit denen sich der Kunde tagtäglich umgibt. Diese Erweiterungen erfordern oftmals eine Abkehr von Silo-Denke hin zu einem Connectivity Ecosystem.

Digitale Transformation wird aus der Gesellschaft getrieben

Der Wandel hin zu einer digitalisierten Organisation ist schwierig und anstrengend. Digitalisierung ist eben kein Projekt mit einem definierten Anfang und Ende. Die digitale Transformation ist ein Veränderungsprozess, der eine Vielzahl von Aspekten unserer Gesellschaft betrifft und nicht beim Unternehmen endet. Digitalisierung bedeutet nicht “mobile first” noch geht es darum die “Millennials” zu erreichen. Beides sind nur Aspekte einer inzwischen digitalisierten Gesellschaft. Sich nur darauf zu fokussieren wäre in etwa das gleiche wie sich nackt und nur mit Winterstiefeln bekleidet vor Kälte zu schützen. Zu wenig. So ist der Millennial zum Beispiel keine wirklich neue Zielgruppe mehr. Geboren zwischen den 1980 und 1990 sind die ersten Millennials inzwischen fast 40. Auch die Ersten der darauf folgende Generation, der Generation Z, sind inzwischen volljährig. Aber egal ob nun Digital Native, Millennial oder Generation Z, sie alle leben in digitalen Welt und lassen sich nicht in Schubladen stecken. Und auch wenn sich die jeweilige Ansprache unterscheiden mag, es gibt eine gemeinsame Klammer die alle Generationen inzwischen verbindet: Simplifizierung.

Don’t make me think!

Photo via VisualHunt.com
Smartphone-Revolution (Photo via VisualHunt.com)
Durch Entwicklungen wie dem ersten iPhone vor fast 10 Jahren oder der Möglichkeit mit Diensten wie Google jedwede Informationen schnell und einfach zu finden, haben wir gelernt ursprünglich komplexe Aufgaben schnell und leicht zu lösen. Mit jedem Smartphone lässt sich inzwischen einfacher und besser Fotos machen als mit jeder Kamera. Informationen lassen sich mit Google so schnell und einfach finden, das eine Welt ohne diesen Service nicht mehr denkbar wäre. Digitale Transformation bedeutet auch Technologie so einzusetzen das am Ende das Ergebnis weniger komplex ist. Auch wird “Mobile First” oft gleichgesetzt mit “mobile only”, was ein fataler Fehler ist. Wer glaubt alleine mit einer mobilen App ein Unternehmen digitalisieren zu können glaubt auch das Cocktailschirmchen gegen Sonnenbrand schützen.

Fazit

Digitale Transformation bedeutet eine fundamentale Veränderung der Unternehmensstrategie, -kultur und -prozesse. Unabhängig davon wie schmerzhaft der Weg sein mag, Digitalisierung ist kein Hygienefaktor. Digitale Transformation ist vielmehr die Chance für eine Neuausrichtung bestehender Geschäftsmodelle und der Generierung neuer Geschäftspotenziale durch die Integration neuer Technologien und nutzenorientierten Innovationen.

Autor

  • Maik Klotz ist Berater, Sprecher und Autor zu den Themen Banking, Payment, Digital Identity, E-Commerce und Retail mit starkem Fokus auf „mobile“. Seit vielen Jahren berät Maik Unternehmen zu kundenzentrierten Innovationsmethoden und der Fokussierung auf den Nutzer. Er wurde von der Süddeutschen Zeitung in der Serie „Impulsgeber“ der Branche portraitiert und moderiert und spricht auf vielen Branchen-Events. Maik ist Imker.Maik ist Co-Founder von Payment & Banking und ist im Team mitverantwortlich für Marketing, Strategie und Events, insbesondere der Transactions.io

Weitere interessante Beiträge

  • Wie Trump das goldene Krypto-Zeitalter einläutet

    Wie Trump das goldene Krypto-Zeitalter einläutet

    Die US-Wahl ist ein „Dammbruch im positiven Sinne”: Viele regulatorische Hürden könnten in den nächsten Monaten fallen.

  • Die wichtigsten Infos zum Klarna-Börsengang

    Die wichtigsten Infos zum Klarna-Börsengang

    Gerüchte über den Klarna-IPO gab es schon länger. Nun ist es tatsächlich soweit. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Börsengang…

  • Klarna: So hat sich das Fintech neu erfunden

    Klarna: So hat sich das Fintech neu erfunden

    Klarna war nach den Boomjahren in eine schwere Krise gestürzt. Jetzt ist das Start-up wieder da, mit neuen Zahlen und…

  • Warum der US-Wahlkampf zum Krypto-Showdown wird 

    Warum der US-Wahlkampf zum Krypto-Showdown wird 

    Welche Rolle spielt Krypto in den Endzügen der US-Wahl? Und warum ist die Bridge-Übernahme ein Gamechanger? All das und mehr…

Newsletter
open close

Der beste Newsletter ever.

Wir versorgen dich täglich mit News, ausgewählten Artikeln und Kommentaren zu aktuellen Themen, die die Finanz-Branche bewegen. Jetzt anmelden!