Das Wichtigste zum Schluss – Unsere Newsschau im Februar

Das Wichtigste zum Schluss – Unsere Newsschau im Februar

In der Fintech-Welt wird es nie langweilig. Es wird gegründet, investiert und neue Produkte werden auf den Markt gebracht. Da fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Ab sofort übernehmen wir das und fassen die wichtigsten Meldungen des zurückliegenden Monats in einem kompakten Überblick zusammen.

Raisin wird dank frischen Kapitals zum Schwergewicht
In eine neue Liga der schwergewichtigen Fintechs stieg Anfang des Monats das Berliner Startup Raisin auf, hierzulande vor allem bekannt durch seine Marke „Weltsparen“. Insgesamt 100 Millionen Euro sammelten die Berliner erneut von den Bestandsinvestoren ein, dazu zählen Index Ventures, der US-Zahlungsdienstleister PayPal, Ribbit Capital und Thrive Capital. Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen, das 2012 von Tamaz Georgadze, Frank Freund und Michael Stephan gegründet wurde, weiter expandieren – auch durch “strategische Übernahmen”. Süddeutsche Zeitung, https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/finanz-start-up-raisin-bekommt-millionen-euro-von-investoren-1.4317407

Die Causa Wirecard
Wie ein Wirtschaftskrimi liest sich, was die Medien und Branchenkenner in den letzten Wochen in Sachen Wirecrad beschäftigte. Im Raum stehen Vorwürfe der Bilanztrickserei, Attacken von Leerverkäufern bis hin zu Bestechung und Erpressung.

Auslöser waren anfänglich Artikel in der Financial Times über Geldwäsche- und Betrugsvorwürfe in der Wirecard-Niederlassung in Singapur. Sie lösten Kursturbulenzen der Wirecard-Aktien aus. Laut dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ prüfen die Bafin und die Staatsanwaltschaft München, ob es sich bei den Vorfällen um eine gezielte Attacke von Spekulanten handeln könnte.

Das Wichtigste zum Schluss – Unsere Newsschau im Februar

Gegen Verantwortliche von Wirecard ermittelt die Staatsanwaltschaft aufgrund eines nicht ausreichenden Anfangsverdachts nicht. FAZ, https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/wirecard-jetzt-ist-von-erpressung-die-rede-16059840.html

Berliner Fintech will Krypto spielerisch verständlich machen
Das Berliner Fintech Donut will Krypto-Laien per App zu Investoren machen – auch ohne technische Vorkenntnisse. Das Unternehmen wurde von Neel Popat, Jordan Abderrachid, Jordan Abderrachid, Dan Spooner und Julian Lehr gegründet und will es jedem Menschen ermöglichen, Krypto-Investor zu werden. Jetzt hat das 2018 gestartete Unternehmen eine Seed-Investitionen vom Schweizer Kapitalgeber Redalpine erhalten. Auch Business Angels wie Daniel Aegerter, Andreas Bodczek und Heiko Hubertz gehen mit. Gründerszene, https://www.gruenderszene.de/fintech/donut-krypto-assets-n26?interstitial

ING freut sich über die eigene Bilanz
Bei der Bilanzvorlage zeigte sich ING-Vorstandschef Anfang des Monats zufrieden. Eigenen Angaben nach stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Privatkunden in Deutschland und Österreich unter dem Strich um 250.000 auf 9,3 Millionen. Dabei erhöhte sich die Zahl der Girokonten um 375 000 auf 2,5 Millionen. Frankfurter Rundschau, https://www.fr.de/wirtschaft/direktbank-gewinnt-viele-neukunden-11742674.html

Bitbond und bitwala starten STO:
Was kommt nach dem IPO und dem ICO? Der STO (Security Token Offerings)! Die Bafin hat dem Berliner Fintech Bitbond der Finanzierungsrunde auf Tokenbasis zugestimmt. Der Verkauf startet am 11. März dieses Jahres. Bitbond ist damit das erste Unternehmen, das die Erlaubnis zur Ausgabe virtueller Wertpapiere erhalten hat.

Smava will nicht verkauft werden und kontert mit geplantem IPO

Was denn nun – Verkauf oder Börsengang? „Wir bereiten uns auf einen Börsengang vor“, sagte Smava-Geschäftsführer Alexander Artopé der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Berlin. „Der Gang an die Börse ist für uns die Möglichkeit, das nächste Kapitel in unserer Wachstumsgeschichte aufzuschlagen.“ Kurz zuvor hieß es in einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters hingegen noch, die britische Private Equity Firma Vitruvian suche einen Käufer für smava.


„Der Gang an die Börse ist für uns die Möglichkeit, das nächste Kapitel in unserer Wachstumsgeschichte aufzuschlagen.“

Vitruvian war Ende 2017 bei smava eingestiegen und hatte seinerzeit mit Altinvestoren 65 Millionen Dollar in den Berliner Kreditvermittler investiert. Deutsche-startups, https://www.deutsche-startups.de/2019/02/19/smava-ipo/

GoCardless sammelt Geld ein:
Unter anderem steigt Google Ventures in einer Series-E Runde bei dem britischen Online-Zahlungsdiensleiter GoCardless ein. Insgesamt hat das Unternehmen 70 Millionen Euro, unter anderem auch von Adams Street Partners und Salesforce Ventures sowie den bisherigen Investoren Accel Partners, Balderton Capital, Notion Capital und Passion Capital. Mit dem Geld soll die Expansion in den DACH-Raum vorangetrieben werden. GoCardless ist ein Anbieter für das gute alte Lastschriftverfahren. t3n, https://t3n.de/news/gocardless-google-und-salesforce-66-1144146/

Mambu erhält Kapital aus dem Valley
Der US-Investor Bessemer Venture Partners und die Altinvestoren Acton Capital, CommerzVentures, Point Nine Capital und Runa Capital investieren 30 Millionen Euro in das in Berlin ansässige FinTech Mambu, eine SaaS-Banking-Plattform. Das 2011 gestartete Unternehmen entwickelt Cloud-Technologien für Anbieter von Mikrofinanzierungen, Kreditgeber und etablierte Banken. Gründerszene, https://www.gruenderszene.de/fintech/mambu-30-millionen

N26 beendet Kooperation mit Vaamo
Wer sein Geld bei N26 über den Robo Advisor Vaamo in ETFs anlegte, muss auf diese Funktion künftig verzichten: die Kooperation wurde beendet und wird voraussichtlich bis auf weiteres nicht verfügbar sein. Ein neues Investment-Produkt auf den Markt zu bringen, sei indes nicht geplant. Vielmehr will sich die Mobile Bank auf die geographische Expansion konzentrieren. Gleichzeitig legte N26 im vergangenen Monat erstmals den ersten vollumfänglichen Geschäftsbericht für das Jahr 2017 auf. Rund 11,2 Millionen Euro Gewinn hat N26 im Jahr 2017 gemacht. „Das wirkt erst einmal mickrig, entspricht aber im Vergleich zu 2016, wenn man sich mal nur auf die Provisionserlöse kapriziert, einer Steigerung von rund 2.000 Prozent“, schreibt Finanz-szene.de. Gründerszene, https://www.gruenderszene.de/fintech/2019-02-19-n26-investment-produkt

Sparkassen erwägen die Einführung von Apple Pay
Erkennen die Sparkassen etwa doch, dass die technische Architektur von Apple doch von Interesse ist? Bislang hatten sich die Sparkassen vehement gegen die Unterstützung des iPhone Bezahlverfahrens gewehrt. Kommt jetzt die Kehrwende? Zumindest klingt dieses Statement nach ganz anderen Tönen:

Das Wichtigste zum Schluss – Unsere Newsschau im Februar

„Die Sparkassen und Landesbanken in Deutschland arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Zahlungslösungen für ihre Kunden. In diesem Zusammenhang führen wir sehr positive Gespräche mit Apple, um herauszufinden, wie wir Apple Pay für alle unsere Kunden einführen können“, sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Heise, https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Apple-Pay-in-Deutschland-Sparkassen-pruefen-Einfuehrung-4318533.html

KPMG : „Sättigungsgrad im Fintech-Sektor erreicht“
Trotz einiger beachtlicher Investment im vergangenen Jahr in Unternehmen wie N26 (143 Millionen Euro), Solarisbank (56,6 Millionen Euro) und in FinLeap (41,5 Millionen Euro) bewertet die Unternehmensberatung KPMG die Lage für heimische Fintechs als gar nicht mehr ganz so rosig wie noch im Jahr zuvor. „Investoren scheinen hierzulande einen gewissen Sättigungsgrad im Fintech-Sektor zu befürchten, vor allem im Zahlungsbereich“, kommentiert KPMG-Partner Sven Korschinowski die Ergebnisse der Studie „The Pulse of Fintech 2018“. Wurden 2017 noch 88 Deals mit einem Volumen von insgesamt 1,7 Milliarden Dollar gezählt, waren es im vergangenen Jahr nur noch 57 Deals mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Dollar.

EU-Kommission will europäischem Zahlungssystem zum Durchbruch verhelfen
Die EU-Kommission macht sich für ein neues europäisches System im Zahlungsverkehr stark. Mit der „TIPS“ genannten Technologie für blitzschnelle Geldtransfers soll der Vorsprung von US-Konzernen wie Paypal, Google, Facebook sowie chinesischen Anbietern wie Alibaba und Tencent in Europa aufgehalten werden. Die EU-Kommission lote aus, ob neue Regeln nötig seien, um die Markteinführung zu beschleunigen, sagte EU-Vizepräsident Valdis Dombrovskis in Brüssel. Bislang haben sich noch nicht viele europäische Banken an das System angeschlossen. Reuters,
https://de.reuters.com/article/eu-zahlungssysteme-idDEKCN1QF14X

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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