Nachrichten rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie geht es mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) weltweit weiter? Wie agieren Banken und andere Unternehmen im Krypto-Space? Dabei den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwer. Aber keine Sorge! Wir vom Podcast “Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll” übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um das traditionellen und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie zusammen.
Eventtipp: Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll sind diesjährige Medienpartner unserer CryptX Konferenz, die ganz im Zeichen von Web 3.0, Blockchain und digitalen Assets der Finanzwirtschaft steht. Erlebt die Zukunft des Internets, der Finanzwelt und der Geldanlage und lernt von den wichtigsten Köpfen der Branche alles über Trends und Entwicklungen rund um #Crypto, #Blockchain & digitale Anlagen. Das Morgen beginnt heute!
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Sind Krypto und DeFi gescheitert?
Was spricht aus den letzten Woche dafür? – Vor allem die Insolvenzen vieler “CeFi”-Unternehmen:
- Angeschlagene Krypto-Anlage- und Kredit-Plattform Celsius meldet Insolvenz an:
Vor einem Monat sorgte Celsius für Aufsehen, weil es im Krypto-Crash die Bestände seiner Anleger einfror. Jetzt folgt der nächste Schock: Celsius, immerhin einer der größten CeFi-Krypto-Unternehmen, über welches auch Nuri-Anleger Geld investierten, hat in New York Insolvenz angemeldet. - Milliardenschwere Hedgefonds-Pleite von “Three Arrows Capital” erschüttert Krypto-Welt:
Das Unternehmen investierte bis zuletzt nicht nur eigenes Geld, sondern lieh sich große Mengen Kryptowährungen, um sie in andere Projekte zu investieren – unter anderem in das Anchor-Protokoll im pleitegegangenen Terra-Ökosystem. Die nun angemeldete Insolvenz betrifft viele Kreditgeber, unter anderem crypto.com und Voyager. Die bislang untergetauchten Gründer sind nun in Dubai aufgetaucht und äußern sich zu den Vorfällen.
- Hinter dem Fall von Voyager – Krypto-Broker agierte wie eine Bank und ging pleite:
In einer Branche, in der die Unternehmen durch ein Geflecht aus Fremdkapital eng miteinander verbunden sind, ziehen Pleiten schnell mehrere Player mit sich – ganz ähnlich zur Finanzkrise in 2008. Voyager war der größte Kreditgeber von Three Arrows Capital und wurde somit indirekt in den Sog der Pleitewelle gezogen.
- Auch Krypto-Kreditgeber Vauld beantragt “Moratorium” in Singapur – ähnlich zur “Chapter 11”-Insolvenz:
Vauld schuldet vor allem Kleinanlegern rund USD 360 Mio. die in Terras Anchor-Protokoll, sowie in viele Kryptowährungen investiert wurden. Zudem wurden zum Teil unbesicherte Kredite vergeben, die nun ausgefallen sind. Bereits seit Anfang Juli 2022 hatte Vauld den Krypto-Einlagen gesperrt und den Abzug verhindert
- Coinbase im Sog von schlechten Nachrichten – Insider-Handel und Anschuldigungen des Handels von Krypto-Wertpapieren:
Ein ehemaliger Produktmanager von Coinbase wurde zusammen mit zwei weiteren Personen in einem erstmaligen Fall von Krypto-Insiderhandel angeklagt. In einer separaten Beschwerde erklärte die Securities and Exchange Commission (SEC), dass neun der 25 Token, die angeblich im Rahmen des Systems gehandelt wurden, Wertpapiere waren. Coinbase weist die Anschuldigungen entschieden zurück.
- Tesla verkaufte im zweiten Quartal Bitcoin im Wert von 936 Millionen Dollar:
Tesla beendete das zweite Quartal mit nur USD 218 Mio. in Bitcoin (BTC), gegenüber USD 1,26 Mrd. in den drei vorangegangenen Quartalen. Elon Musk erklärte jedoch im Earnings-Call, dass Tesla offen dafür sei, sein Bitcoin-Engagement in Zukunft zu erhöhen. Man solle den Verkauf nicht als ein Urteil über Bitcoin verstehen.
- Auch in Europas größtem Krypto-Fintech werden hunderte Mitarbeiter entlassen:
Die Entlassungswelle im Fintech-Bereich setzt sich auch im Europäischen Krypto-Ökosystem fort. So entlässt das wohl erfolgreichste Europäische Krypto-Fintech, die österreichische Krypto-Börse Bitpanda, 270 Mitarbeiter und räumt Fehler beim Einstellungstempo ein. - Sparkassen wollen keinen Krypto-Handel anbieten:
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) warnt vor „unkalkulierbaren Risiken“ und raten den Kunden vom Handel mit Kryptowährungen ab. Die Entscheidungsträger in der Sparkassen-Finanzgruppe (SFG) hatten über mehrere Monate um den richtigen Umgang mit Kryptowährungen gerungen. Allerdings soll eine Wallet entwickelt werden, in der bspw. tokenisierte Wertpapiere gehalten werden können.
- Bericht der EZB hält ein Verbot von Bitcoin Mining für “wahrscheinlich”:
Das geht aus einem neuen Bericht der Zentralbank hervor. Ein völliges Verbot für Mining sei mit einem Verweis auf das Mining-Verbot in China weiterhin vorstellbar. Damit könne man die Adoption von Proof-of-Work-basierten Kryptowährungen verlangsamen und zeitgleich umweltfreundlichere Alternativen wie Proof-of-Stake (PoS) fördern.
Was spricht aus den letzten Wochen dagegen? – Vor allem weitere Adoption der Technologie im traditionellen Finanzwesen, sowie zunehmende Regulierung
- Französische Großbank Société Générale nimmt 30-Millionen-Dollar-Darlehen von Maker DAO auf:
Eine der größten Banken der Welt nimmt aktiv in der DeFi-Welt teil: Die Société Générale hinterlegt eigens erzeugte “OHF-Token”, um sich bei einer dezentralen autonomen Organisation (DAO) einen Kredit in DAI-Dollar aufzunehmen. Das Krypto-Startup FORGE der Bank erzeugte die auf der Ethereum platzierten Security Token als Pfandbriefe. Die Stakeholder der DAO haben positiv votiert, akzeptieren die Token als Pfand und genehmigten somit den Kredit.
- Die Maker DAO stimmt über die Akzeptanz von 500 Millionen Dollar in Staats- und Unternehmensanleihen als Pfand ab:
Die DAO bereitet sich auf die Einrichtung eines neuen “Vaults” vor, in dem 80% kurzläufige US-Staatsanleihen, sowie 20% als “Investment Grade” bewertete Unternehmensanleihen gehalten werden sollen. Beide Asset-Klassen, werden bislang nicht als Pfand in “Vaults” akzeptiert, die den Pfand für die dezentralen Stablecoins “dai” darstellen. Das aktuelle Abstimmungsergebnis kann hier eingesehen werden (Abstimmungssde: 30. Juli).
- BNP Paribas emittiert tokenisierte Anleihe für französisches Energie-Unternehmen EDF auf der Ethereum Blockchain:
Der Erlös der Anleihe wird zur Finanzierung von Solarenergieprojekten über EDF ENR verwendet. EDF ENR unterstützt Unternehmen und Privatpersonen bei der Installation von Solaranlagen. Sowohl die Anleihebedingungen als auch ESG-Daten sind in den Token eingebettet – eine wohl deutliche Verbesserung im Hinblick auf die Überprüfung der ESG-Auswirkungen der Investoren.
- Metaco schließt wichtige Krypto-Verwahrungs-Deals mit mehreren Finanzinstituten ab:
Neben den bestehenden Kooperationen unter anderem mit der Standard Chartered Bank, BBVA und DBS Bank kommen nun drei weitere Schwergewichte dazu: die Citibank, die Société Générale durch ihr Krypto-Startup Forge, sowie die BNP Paribas haben alle in den vergangenen Wochen die Partnerschaft mit dem Custody-Spezialisten Metaco verkündet.
- Drei Führungskräfte verlassen JPMorgan und schließen sich Krypto-Firmen an – trotz des “Krypto-Winters”:
Einen Managing Director mit 21 Jahren Betriebszugehörigkeit zieht es zur Krypto-Plattform “Algorand”; der ehemalige “head of ideation and digitization” schließt sich der Digital Currency Group als “head of corporate development” an und der ehemalige Head of Asset Management Sales wird COO bei Pantera Capital, einer der führenden Investoren in die Blockchain-Technologie.
- Die Regulierung von Stablecoins nimmt weltweit Fahrt auf:
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und die „international organization of securities commissions” (IOSCO), ein Gremium, das globale Standards für die Regulierung von Wertpapiermärkten in rund 115 Ländern schafft, hat einen lang erwarteten Report zu Regulierungsempfehlungen von Stablecoins veröffentlich. Auch die britische Regierung hat verkündet, Stablecoins für Zahlungszwecke zu regulieren. Bereits im Juni verkündete die japanische Regierung die Verabschiedung von Stablecoin-Regulierungen.
- In Europa wurden die zwei derzeit verhandelten Gesetze finalisiert: Die Markets in Cryptoasset Regulation (MiCAR) und die europäische Implementierung der Travel Rule:
Der nun fast zwei Jahre dauernde Verhandlungsprozess der MiCAR ist nun abgeschlossen und eine weitreichende Regulierung von Stablecoins, Token-Herausgebern und Krypto-Dienstleistern steht fest. Die zweite Regulierung, die so genannte „Travel Rule“, entspricht der Ausweitung von bestehenden Regeln auf die Kryptomärkte. Diese verlangt, dass Informationen über die Quelle des Vermögenswerts und seinen Empfänger mit der Transaktion “mitreisen” und auf beiden Seiten der Übertragung gespeichert werden. Dies soll unter anderem Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhindern.
- Trotz Krypto-Krise – MicroStrategy kauft zusätzliche 480 Bitcoin (BTC):
Der Softwarehersteller MicroStrategy zeigt sich von der Krise am Kryptomarkt unbeirrt, und nutzt diese vielmehr als Kaufgelegenheit für neue Bitcoin. Mit dem Kauf von weiteren 480 BTC beläuft sich das Krypto-Vermögen der Firma nun auf 129.699 BTC, was einem aktuellen Gegenwert von knapp 4 Mrd. US-Dollar entspricht.
Corporates
- PayPal erlaubt Transfer von Kryptowährungen auf externe Adressen:
Seit November 2021 bietet PayPal US-Kunden die Möglichkeit, Kryptowährungen zu handeln. Bislang waren Überweisungen von Krypto-Guthaben nur von einem PayPal-Krypto-Konto zu einem anderen PayPal-Krypto-Konto möglich. Mit etwas Verspätung können US-Kunden die Gelder nun auch auf eigene externe Wallets transferieren.
- Binance erhält “Virtual Asset Service Provider”-Lizenz für Spanien:
Die spanische Tochtergesellschaft Moon Tech Spain, S.L., hat von der spanischen Zentralbank die Registrierung als Virtual Asset Services Provider (VASP) erhalten. Diese Registrierung ermöglicht es Binance, den Austausch und die Verwahrung von Kryptowährungen in Spanien in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Vorschriften der spanischen Zentralbank zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AML/CTF) anzubieten.
- Binance arbeitet mit Cristiano Ronaldo und Khaby Lame zusammen:
Zum Einen startet Binance NFT-Kollektionen mit Cristiano Ronaldo. Zum Anderen wird Binance mit TikTok-Star Khaby Lame exklusive NFT-Kollektionen und Bildungsinhalte zu Kryptowährungen herausbringen.
- Meta testet Ethereum- und Polygon-NFTs auf Facebook-Profilen:
Facebook-Nutzer sollen in Zukunft ihre Krypto-Wallets mit ihren Facebook-Profilen verbinden können. Sie werden auch in der Lage sein, ihre NFTs in Facebook-Posts zu inkludieren. Neben Ethereum- und Polygon-NFTs werden auf Facebook bald auch Solana- und Flow-NFTs unterstützt.
- Meta stellt Novi-Dienst im September ein:
Die Novi-App und “Novi on WhatsApp” werden abgestellt. Ab dem 21. Juli werden die Nutzer nicht mehr in der Lage sein, Geld auf ihre Konten einzuzahlen. Meta plant, die Technologie von Novi in zukünftigen Produkten zu verwenden, z. B. in seinem Metaverse-Projekt.
Krypto
- Ethereum-Merge im September:
Nach aktuellen Angaben der Ethereum-Entwickler soll Ethereum nun am 19. September seinen Konsensmechanismus komplett von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake umstellen. Auf diesen Schritt wird bereits seit langem gewartet. Die Nachricht sorgte zuletzt für einen rasanten Ethereum-Preisanstieg.
- Russland möchte Krypto-Zahlungen verbieten:
Die russische Legislative, die Duma, hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der Kryptowährungen wie Bitcoin als Zahlungsmittel verbieten soll. Dieser Entwurf muss nun vom Föderationsrat gebilligt und von Präsident Putin unterschrieben werden, um in Kraft zu treten.
- Krypto-Hacker entwendet USD 100 Mio.:
Ein Hacker hat eine Schwachstelle in der Harmony Horizon Bridge ausgenutzt, die den Transfer von Kryptos von einer Blockchain auf andere Blockchains ermöglicht. Über die Brücke können u.a. NFTs und Stablecoins zwischen Ethereum, der Binance Smart Chain und Harmony-Blockchains transferiert werden.
- Smart Contract-Versicherung Chainproof nimmt Arbeit auf:
Als erste regulierte Versicherung für Smart Contracts weltweit haben sich Quantstamp, Sompo und MunichRe zu Chainproof zusammengeschlossen. Chainproof soll u.a. Verluste versichern, die aus Smart-Contract-Hacks resultieren.
- Volksbank Mitte stellt als erste deutsche Bank Bitcoin-Automat auf:
In Zusammenarbeit mit Kurant und der Sutor Bank hat die Volksbank Mitte in ihrer Hauptstelle in Ingolstadt den ersten Bitcoin-Automaten aufgestellt. Die Volksbank Mitte ist die erste Bank, die in Deutschland einen Bitcoin-Automaten zur Verfügung stellt.
Metaverse
- Einzelhändler starten Shops im Metaversum:
Die Einzelhändler Adidas, Burberry, Gucci, Tommy Hilfiger, Nike, Samsung und Louis Vuitton starten Metaverse-Geschäft. Avatare können in ihren Bekleidungsgeschäften im Metaverse vorbeischauen und Artikel kaufen, die dem Käufer dann in der realen Welt zugeschickt werden. Alternativ kann für einen Avatar ein neues digitales Kleidungsstück gekauft werden.
- Silicon Valley will Metaverse-Standards einführen:
Meta, Microsoft und 35 weitere Konzerne wollen einen Industriestandard für das Metaverse schaffen. Ein Unternehmen fehlt allerdings – Apple.
- Dubai sondiert Regierung in das Metaverse zu bringen:
Dubais Regierung plant, einen Teil ihrer Büros im Metaverse zur Verfügung zu stellen. Das Land sucht derzeit nach Partnern, die helfen, den Übergang einiger Abteilungen in die virtuelle Welt zu organisieren.
- Union Bank of India betritt das Metaverse:
Uni-verse, die Metaverse-Lounge der Union Bank of India, wird zunächst Produktinformationen und Videos enthalten. Kunden können sich in der Lounge umsehen und Informationen über Bankeinlagen, Kredite, staatliche Förderungen und digitale Initiativen erhalten.
- Minecraft verbietet NFTs:
Die »künstliche Verknappung« digitaler Güter verträgt sich laut Entwickler Mojang nicht mit dem gleichberechtigten Zugang zur Spielewelt. Spekulanten hatten bereits mit dem Verkauf von »Minecraft«-NFTs begonnen.
- SAP setzt auf Metaverse, um Cloud-Einführung in Indien zu beschleunigen:
Auf einer Metaverse-Erlebnisplattform erhalten Nutzer einen Einblick in SAP-Lösungen. Bestehende und potenzielle SAP-Kunden können Avatare erstellen und erfahren, wie sie ihre Cloud-Migration und ihre Initiativen zur digitalen Transformation beschleunigen können.
Digitale Zentralbankwährungen (CBDC)
- Umfrage liefert konkrete Zahlen rund um die CBDC-Nutzung in China:
Eine von Morning Consult veröffentlichte Umfrage zeigt, dass derzeit ca. 20% der chinesischen Bevölkerung die App der chinesischen CBDC e-CNY heruntergeladen haben. Ein großer Teil der Bevölkerung sieht derzeit keine überzeugenden Vorteile des e-CNY oder weiß nicht, wie sich dieser verwenden lässt.
- Österreichische Zentralbank befragt Bevölkerung rund um digitalen Euro:
Im Rahmen der veröffentlichten Umfrageergebnisse zeigt sich, dass die Mehrheit der Österreicher mit den bestehenden Zahlungsmöglichkeiten zufrieden ist und nur teilweise Interesse an einem digitalen Euro hat.
- Bank of Israel experimentiert bei CBDC mit Smart Contracts und Zero-knowledge Proofs:
Im Rahmen der aktuellen CBDC-Experimente wurde die Bezahlung eines Autos über eine Blockchain-basierte CBDC abgewickelt. Zudem wurde mit der Nutzung von Zero-knowledge Proofs experimentiert, um eine hohe Privatsphäre für CBDC-Zahlungen zu ermöglichen.
- Frankreich schreitet mit Wholesale CBDC-Bemühungen voran:
Nach Angaben des Präsidenten der Banque de France François Villeroy de Galhau sollen in diesem und im nächsten Jahr noch vier bis fünf Wholesale CBDC-Experimente u.a. mit ausländischen Zentralbanken durchgeführt werden. Die Wholesale CBDC soll dann bereits in 2023 im Rahmen des europäischen Pilot-Regimes für digitale Assets verwendet werden können.