Die FTX-Pleite als Chance für die klassischen Banken

Zunächst begann der Krimi Samstag vor einer Woche mit einem Tweet, der sich schnell unter Anlegern verbreitete und die Kryptobranche in Unruhe versetzte und für Turbulenzen am Markt sorgte. Der leichte Hoffnungsschimmer, Binance wolle die Kryptobörse FTX kaufen, zerschlug sich so schnell, wie das Gerücht die Runde machte. US-Ermittlungen und der Umgang mit Kundengeldern sollen die Gründe für die nicht erfolgte Übernahme sein.

Eine Woche später ist klar: Bei der zahlungsunfähigen Kryptobörse FTX ist laut Medienberichten offenbar mehr als eine Milliarde Dollar an Kundengeldern verschwunden. 

Wir haben Kryptoexperte Alexander Bechtel, Head of Digital Assets & Currency Strategy in der Unternehmenskundensparte der Deutschen Bank und Podcasthost von Bitcoin, Fiat & Rock ’n’ Roll (regelmäßig auch auf Payment & Banking zu hören), um eine Einschätzung der aktuellen Lage gebeten. Er ist zudem Speaker auf der CryptX am 18.11.22. Auch dort wird es noch einmal um die Causa FTX gehen.

Hast du noch einen Überblick, wie sich die Situation rund um die Kryptobörse FTX gestaltet?

Aktuell ist es sehr schwierig, Fakten von Gerüchten zu trennen, denn es ist ein sehr großes Durcheinander in der Nachrichtenlage. Doch wenn nur die Hälfte dessen wahr ist, was man gerade liest auf Twitter und sonst wo in den Medien, dann ist das schon der absolute Wahnsinn.

Hätte man so etwas rechnen können?

Es hat mich ehrlich gesagt auch überrascht, dass selbst bei so großen Firmen solche Vorgänge noch möglich sind und weiterhin so viel Risiko und so ein schlechtes Risikomanagement umgesetzt werden kann, ohne dass dies auffällt und auch die Investoren während ihrer Due Diligence da nicht dahinterkommen, dass alles viel zu riskant aufgesetzt ist.

Wie könnte nun die Lösung aussehen?

Es öffnet sich jetzt gerade ein „window of opportunity“ für die traditionelle Finanzwelt, in das Loch vorzudringen, das jetzt die Krypto-nativen Unternehmen hinterlassen. Einige Firmen sind schon pleitegegangen, einige weitere werden sicher folgen. Wird die traditionelle Finanzwelt jetzt mutig genug sein, da vorzustoßen und investieren, um eine ernst zu nehmenden Konkurrenten für Unternehmen, wenn es um Crypto Services geht? Ich denke, einige werden den Schritt wagen und diese Unternehmen haben dann gute Chancen langfristig in der Kryptowelt Fuß zu fassen und erfolgreich zu sein.

Auf der CryptX sprechen wir am 18.11.22 mit den wichtigsten Köpfen der Branche über Trends & Entwicklungen rund um Crypto, Blockchain, Web 3.0 & digitale Assets

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Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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