Wer ein bisschen Geld übrig hat, für den kam PE als Anlageklasse nicht in Frage. Zu hoch waren die Gebühren und auch die Risiken. Doch Moonfare will das jetzt ändern und Zugang allen ermöglichen.
Manchmal laufen Startups völlig unter dem Radar und dann … bähmm, sammeln sie plötzlich 25 Millionen Euro ein. So geschehen bei Moonfare, einem Berliner Fintech, das Zugang zu global führenden Fonds zu niedrigen Mindestbeträgen anbietet. Über 100 Gesellschafter sind an Bord: Entrepreneure, Business Angels, Szenekenner und Führungskräfte aus Europa, Asien und dem Mittleren Osten. Auch der ehemalige Prosiebensat.1-Chef Thomas Ebeling und Henrik Kraft, der Partner beim Private-Equity-Fonds KKR war, sind dabei. Mit dem jüngst eingesammelten Geld soll das Europageschäft ausgebaut werden.
Assetklasse verspricht hohe Renditen
Moonfare bietet kuratierten Zugang zu Fonds und versteht sich daher ausdrücklich nicht als Fund of Funds. „Normalerweise ist der Einstieg in diese Fonds erst ab mehreren Millionen Euro möglich“, sagt Moonfare Geschäftsführer Alexander Argyro, „wir bieten diesen Einstig ab 100.000 Euro an.“
Für künftige Privatanleger dürfte das nicht ganz uninteressant sein, denn die Assetklasse verspricht hohe Renditen. Allerdings war diese Assetklasse bislang nur zugängig für institutionelle Anleger und war so bei professionellen und semi-professionellen Anlegern nicht bekannt. „Wir ändern hier die Spielregeln“, sagt Argyro selbstbewusst.
Bislang nämlich galt: Zu hohe Mindestbeiträge, zu hohe Gebühren. Moonfare will jetzt erfahrene Privatanleger ansprechen, die Mindestanlagesumme beträgt in Deutschland 200.000 Euro – so will es die BaFin. „Neben Privatpersonen haben wir auch Family Offices und Privatbanken mit einbezogen“, sagt der Berliner Gründer.
Bei Moonfare soll es jetzt ein bisschen anders laufen: „Wir nehmen semi-professionelle und professionelle Privatanleger in unsere Moonfare Community auf. Diese kennen den Markt, und können dementsprechend einschätzen, wie sie ihr eigenes Portfolio erweitern möchten“, so der Gründer. Mit rund zwei Millionen potentiellen Anlegern sei der Markt in Deutschland riesig, ist Argyro überzeugt.
Gegründet hatte sich das Unternehmen von Alexander Argyro und Steffen Pauls, die sich seinerzeit beim PE-Fonds KKR kennenlernten, bereits im Jahr 2017. Jetzt soll richtig Gas gegeben werden. Insgesamt 80 Millionen Euro hat das Unternehmen bereits von wohlhabenden Privatanlegern nach eigenen Angaben vergeben, doch die beiden Gründer denken längst deutlich größer.
In 3 Jahren will das Berliner Fintech über etwa 40 Fonds verteilt mehr als eine Milliarde US-Dollar verwalten. „Die Investoren werden wir aus Europa, aber auch selektiv Übersee gewonnen haben. Aber das wird erst der Anfang sein, während wir unsere Plattform über alle alternativen Assetklassen ausbauen.“
„Das wird erst der Anfang sein, während wir unsere Plattform über alle alternativen Assetklassen ausbauen.“
Daran soll künftig auch der ehemalige Produktchef des Banking-Startups N26, Lorenz Jüngling, mitarbeiten. Der ehemalige McKinsey wird künftig im Beirat des Unternehmens sitzen und soll das Produktteam bei Moonfare anleiten.